Mittwoch, 30. November 2011

ich dacht mir nu heu!

Ich bins nochmal! Heute schreibe ich schon wieder, denn ich musste feststellen: etwas hat sich verändert. Und zwar hier, in diesem Blog!
Gerade habe ich mir Posts von 2008 durchgelesen, sehr amüsant. Ganz und gar eloquent. Natürlich völlig selbstbezogen, zu oft ironisch, viel zu lange Sätze und überhaupt stehen da Wörter, die gibt es eigentlich gar nicht. So wie "geldbeutelauswärts".

Mittlerweile hat sich mein Stil irgendwie verändert. Es scheint, ich bin vorsichtiger geworden: mehr Substantive, weniger Adjektive. Mehr Substanz statt subjektivem Gefühl. Und dann denke ich mir: das ist ja schrecklich!
Als ob nicht regelmäßige Leser schon längst durchschaut hätten, dass hinter diesen paradoxen Schachtelsätzen, die sich als Lebensweisheiten tarnen, doch nur umgeschriebene Schokoladenkuchen-Rezepte stecken. Was ich damit meine ist, nach spätestens 2 Monaten regelmäßigem Lesen wird auch der/ die/ das Letzte gemerkt haben, dass ich einfach nur eine typische Studentin bin. Zuviel Zeit, zu wenig Geld und sowas von revolutionär und so, Alter.

Es wird also Zeit, dass ich mal wieder die (Gefühls-)Karten auf den Tisch haue, und nicht nur die (Fakten-)Faust. Schön und gut, dass ich ein paar neue Fremdwörter gelernt habe, vergessen hingegen habe ich scheinbar: mich in Frage zu stellen. Und war das nicht Sinn und Zweck dieses Blogs? Ein Forum sollte es nicht werden, hier zählt eh nur meine Meinung. Klar, jeder kann kommentieren (es macht nur selten jemand), aber dann schreibt wir lieber was nettes. Beifall, Zustimmung, oder warum ich euch mal wieder besuchen sollte. Ach was, schreibt überhaupt mal wieder!

Aber eines sage ich noch: Erwachsenwerden ist eindeutig die unhaltsamste Zeit des Lebens. Deswegen wollte ich das doch so lange wie möglich hinauszögern. Und wenn man es selbst geschafft hat, muss man sich eben Kinder anschaffen, dann kann man denen dabei zusehen. Das ist vielleicht der Grund, warum ich jetzt nebenbei im Kindergarten arbeite, und: Nein! ich bin nicht schwanger. Ich bin doch noch gar nicht erwachsen... Ihr etwa?


endlich wieder: WUSSTEST DU SCHON?
Letztens musste ich angeben, in welchem Semester ich bin. Ich hatte keine Ahnung! Nachzählen ergab: es ist das 12.!

Dienstag, 29. November 2011

Put...put...Potpurri*

Liebe Leser,

mich dünkt es ist mal wieder an der Zeit, von den Neuigkeiten aus meinem Leben zu berichten. Dies beinhaltet jedoch zweierlei Schwierigkeiten:
1. Laufe ich Gefahr, in eine bloße Ansammlung neu begonnener Lebensabschnitte und jährlich-wiederkehrenden Ereignissen zu stolpern (verpackt in schnieke Adjektiv-Kausal-Konstruktionen, versteht sich).
2. Passieren doch weltweit, also insgesamt und überhaupt, viel spannendere Dinge als im Kyrie'schen Alltag.

Ich will doch niemanden langweilen! Nümals!
Zumal ich mich selbst eher mit der Frage beschäftige, welches Rezept ich mal ausprobieren könnte als was ich noch zur Anmeldung für die Diplomarbeit brauche... Oder ich überlege, welcher Idiot meine verlorenen Handschuhe gefunden und nicht abgegeben hat. Mal ganz unter uns, von Dödel zu Dieb: Gib's zurück! Ich hab doch eh schon immer gelbe Finger dank Blutstau!

Der graue November ist viel zu trocken und so dermaßen wabbrig kalt, dass man sich aus lauter Verzweiflung schon gern in S-Bahnen aufhält, und derartig lang wach bleibt, dass man am nächsten Morgen wirklich auf gar keinen Fall früh aufstehen kann! Es nützt nichts, ich lenke mich perfekt ab mit wundersamen Kleinigkeiten und interessanten Begegnungen, wie zum Beispiel die 30-jährige Frau in der Mitfahrgelegenheit, die immer noch einen Milchzahn hat.
Glücklicherweise gibt es auch stets Probleme, die man von vorn bis hinten wälzen kann, und ich meine jetzt nicht die Euro-Krise oder die weltweiten Konflikte. Sondern das Problem, das mich die Freundin des Freundes nicht mag (trotz Gegenwehr!) und das mich in ein Stadium wirft, dass der wütenden Hilflosigkeit eines jeden Menschen gleichkommt, der schon mal mit einem Amt zu tun hatte. Oder das Problem, was denn wird, wenn ich mit dem Studium fertig bin... Lohnt es sich Pläne zu schmieden, solche die die absolute Erfüllung meiner Träume bedeuten würden? (wie das weitergeht, lesen Sie im nächsten Eintrag)

Geht das nur mir so oder scheinen gegen Ende des Jahres immer die schlechten Nachrichten zu überwiegen!? Fakt ist, die Sache mit Stuttgart 21 wurde verkackt, genauer gesagt die Wähler habens verkackt! Die europaweite Krise erwähnte ich schon, oder? Dazu wird derzeit so viel geschrieben, da habe ich keinen Link zu. Außerdem wird man umso verwirrter, je mehr man liest und hört... Daher Finger weg von Zappe und Zeitung, geht lieber draußen spazieren!
Ach nee, lohnt sich ja gar nicht. Gut, dann eben Musik hören!


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Dear english-speaking readers,

I am way to lazy to repeat what I already wrote in German above, I'm just writing cause I wanna share a video with you. It is especially funny for mother tongues, you'll love it! (Everyone else will at least love the dancing.)
After that I'll have the delicious food I made yesterday: filled peppers with feta cheese and basmati rice. Unfortunately it didn't bake long enough and I still get an aching stomache (I can't eat raw peppers) but it's just too yummy!
And then I'm off to teach english to that 14-year old kid, and you can bet that I learn something new everytime!
OLL RAIGHT, here's the video!

Mittwoch, 19. Oktober 2011

offen gestanden

Wo fing das an? Gestern? Letzte Woche? Es ist so viel los, ich hab den Überblick verloren. Auch, worüber ich mich ärgern wollte...
Mich ärgert gerade, wenn mich was ärgert, was ich schon vorher wusste! Wie kann man trotz besseren Wissens einfach weitermachen? "Hm, das wird nicht klappen... Aaach, sch*** drauf, los gehts!" So viel zum Thema Risikobereitschaft. Wobei, bei mir ist es immer noch Sturheit, man denke an den Ringfinger.

Ok, wir wissen es alle seit der Schulzeit: es gibt die, die mit dir sprechen, die nicht mit dir sprechen und die, die nur mit dir sprechen um über dich zu sprechen. (Genau, manche Dinge ändern sich nicht...) Und wenn man dann den ersten Schock über die letzte Gruppe überstanden hat, kommt die Ernüchterung. Was will man auch machen als offener Mensch? Solange gegen geschlossene Türen rennen bis sie sich öffnen oder sich ein Fenster suchen und davon fliegen. Und egal wie oft andere mein Vertrauen ausnutzen für ihr persönliches Vergnügen, ich kann doch nicht anders. Nur mit den gleichen Leuten macht man den Fehler nur einmal...

Ja, hier geht es um verschiedene Dinge, Ereignisse und so weiter, aber um einen Grundgedanken: am Ende des Tages, wenn die Wut und Trauer verblasst, will ich wieder fröhlich sein und feiern! Schließlich bin ich noch viel zu jung um das Leben oder auch nur mich selbst zu ernst zu nehmen!
Nein, auch wenn die Dinge -mal wieder- nicht laufen wie geplant und wenn andere Menschen mir im Weg rumlaufen, trotzdem will ich mir selbst treu bleiben. Immerhin hat es mich bis hierher gebracht, und ich gebe zu, so schlecht schauts gar nicht aus.
Also lautet die heutige Devise, basierend auf den Tagesereignissen: Keine Panik, iss erstmal nen Keks.

Freitag, 23. September 2011

Außenansicht - Me not I *

Einige von euch kennen sicherlich G. H. Mead, und seine Theorien über die verschiedenen Ichs. (nachlesen) Wider Erwarten werde ich nun nicht in Jammern darüber ausbrechen, wie mich die Diskrepanz von Me und I zermürbt. Stattdessen sehen wir uns heute mal die Sicht der anderen an. Diesmal kann ich noch drüber lachen, warum auch nicht. Unterschieden sind ja grundsätzlich kein Übel, sondern bestärken das Einzigartige. Und lernen kann man sowieso daraus. Zum Beispiel: Wie sehe ich eigentlich aus, wen ich meinen Eichhörnchenblick aufsetze?

You may have heard about G. H. Mead and it's theory about the different aspects of a personality. (read) So today we'll take a look at the Me, and instead of whining about the difference to how I see myself, I may just laugh. The truth is always somewhere in between, isn't it?
von Meriyem, 5 Jahre

Dieses Bild ist wundervoll! Entstanden in der 1. Woche auf Arbeit in der Kita, nachdem ein Kind mir die Haare kämmen wollte, mir das aber zuviel Geziepe war. Das große Gruselige bin also ich, das blaue Gekrakel im Hintergrund ist sie an meinen Haaren. Ich sage "Stop". Wirklich sehr treffend.

This is from my first week at work, drawn by a 5 year old girl from the kindergarten. Well captured, isn't it? The blue thing in the background is herself, by the way, pulling my hair, and I'm saying 'stop!'.



Die DM war dieses Jahr in Frankfurt! Man, habt ihr was verpasst! Vor allem das Hammer-Spiel gegen die Heidees, wo wir in dezimierter Anzahl über 2 Stunden lang gekämpft und geführt haben, einige von uns am Ende zusammenbrachen und wir auch noch verloren. Das werd ich nie vergessen. Das obige Foto von mir, daran muss ich mich nicht unbedingt erinnern, naja... Den ganzen Artikel findet ihr hier.

In case you couldn't be in Frankfurt last weekend, you may wanna know how the championships went... Well, to our women's team it was a great success, we nearly beat the Heidees (who only lost the finals!) in an over 2hrs game. No, not in a game, it was rather a fight! Unforgettable! The picture above was taken before that, I really don't like that 'squirrel-expression', but well... Read the whole article here.

Mittwoch, 31. August 2011

es geht rund!

bäuchlings auf meinem bett liegend, den kopf in die hände gestützt, starre ich auf das brachland vor meinem fenster. wo früher opels verkauft worden, ist jetzt freie sicht auf die frankfurter skyline, ein lkw zieht auf dem gelände staubige kreise. mein blick wandert zu den fußgängern auf der anderen seite des bauzauns, und noch viele lächerliche kleinigkeiten, nichts davon kann ich aufnehmen. soviel zu tun und ich mag mich nicht mehr bewegen, mache einfach pasue und höre gary jules. mein kopf brodelt über, mein herz klopft wie wild, was wird sich eigentlich noch alles verändern?
auf dem rücken liegts sich entspannter, die weißen wolken bauschen sich gegen den blauen himmel, stillgestandenes szenario. das sich mal nichts bewegt beruhigt mich, so langsam kriege ich sogar hunger...


die erholsame zeit war kurz, aber intensiv entspannend: ungefähr zehn tage in slowenien in den bergen, am meer, und vor allem in flüssen und seen verbracht, nicht zu vergessen die zwei kurzen besuche in münchen. und nun scheint der urlaub bereits wieder so lange her zu sein, obwohl er erst vorgestern zu ende war. so viel neues hat schon wieder begonnen, dass ich gar nicht hinterherkomme! wenn ich jemals behauptet habe, dass bei mir immer viel los ist, war das maßlos untertrieben!

mir war klar, dass einiges auf mich zukommen würde... als ich am montag früh in karlsruhe an der tankstelle auf meine mitfahrgelegenheit wartete, war mein kopf voller ideen und mein bauch voller unbehagen. nicht, dass ich mich nicht auf frankfurt gefreut hätte, nur ergriff mich altbekannte nervosität vor den anstehenden herausforderungen: ein neuer nebenjob, den ich nocht nicht sicher hatte, und mein diplom, für das ich noch keine prüfer und kein genaues thema habe... es schien als hatten diese ängste in deutschland auf mich gewartet, meine ausgeruhte seele gepackt und einmal kräftig durchgeschüttelt. schließlich kann ja immernoch alles schief gehen!
sei's drum, der vorsatz "mehr Mut!" schwirrte nun noch lauter in meinem kopf, und schließlich beginnt jeder weg mit dem ersten schritt. kaum beruhigt lande ich in frankfurt in meiner wg, wo mir eröffnet wird, das die anderen drei wahrscheinlich ausziehen werden. ja nee, is klar, ne.

montag abend war ich um eine zusage reicher und tief davon überzeugt, dass die jobsuche als kindergartentante so eine art jump'n run-spiel ist. jetzt hatte ich also level 3 bestanden, musste nur noch 2 weitere gegner besiegen und das 'goldene formular' ergattern (aka 'erweitertes führungszeugnis'). das problem ist, morgen ist september, dh ich habe keine weiteren leben mehr.

gestern früh entschied sich schließlich, dass meine mitbewohner die andere bude kriegen und zum 15. oktober ausziehen. ich war traurig und begeistert zugleich, und irgendwie gar nicht so richtig überrascht. übrigens liegt es nicht an mir, sondern an der wohnung, dass die drei ausziehen und ich kann es auch verstehen. man könnte sie "charmant" nennen, manche sagen lieber "verrückt", andere "abgewohnt" oder einfach nur "alt". ich würde sagen "perfekt! fast.", auszug kommt nicht in frage.

und heute? heute ist noch nicht mal vorbei und schon viel zu aufregend für mein junges herz. ok, zu pathetisch. sagen wir, es gab jede stunde neuigkeiten, lange gespräche mit vermieterin, mitbewohner und freund, unterbrochen durch emails mit denselben. telefonvertragskündigungsprobleme hier, auszugsdatumsklärungsbedarf dort, ich brauch schock-o-lade... eigentlich kann ich dem ganzen viel positives abgewinnen, und obwohl mir meine momentanen mitbewohner fehlen werden, freue ich mich auf die neuen. nur dieser meiner innere drang, sämtliche veränderungen unter meine totale kontrolle zu bringen, ist etwas ... anstrengend. zumal da noch perfektionismus und ungeduld hinzukommt, aber das sind andere baustellen.
fakt ist, ich muss muss muss im dezember meine diplomarbeit anmelden! denn nicht nur will ich tatsächlich fertig werden, sondern werde ich nächstes jahr am ende des sommers ausziehen müssen! irgendwie beschleicht mir das gefühl, dass jemand zugehört hat als ich mal meinte, ich brauche immer druck bevor was passiert bei mir.
na gut, selbst wenn sich die dinge schneller ändern als das wetter in neuseeland, spanne ich lächelnd der schirm aus gelassenheit dagegen und springe jauchzend in die problempfützen. denn wie sagten schon bruce lee und nietzsche? was mich nicht umbringt, macht mich stärker.

(und nächste woche folgt der verzweifelte eintrag über die unmöglichkeit, meine diplomarbeit, mitbewohnersuche, wochenendunternehmungen, nebenjob 1+2 und die frisbee-meisterschaft in frankfurt unter einen hut zu bringen. freut euch drauf, das wird ein übles gejammer!)


Dienstag, 9. August 2011

es war Hammer - HH Teil 2

tag 1.2-3...
die geschichte beginnt nun so richtig mit der ankunft in hamburg...
es war freitag, nicht zum allerersten mal, es regnete auch nicht (entgegen der vorhersage), und ich war nicht zum ersten mal da. es galt, den veralteten eindruck einer langweiligen betonierten stadt zu widerlegen... also ohne große erwartungen mit meinen zwei guten alten freundinnen Ulli und Linda die stadt unsicher machen und bei nem kumpel von Sven unterkommen; soweit der plan. so wurden wir überall freundlichst aufgenommen und versorgt (abendessen hier, frühstück da, nachtlebenführungen dort) und konnten erfolgreich die stadt vereinnahmen. zumindest fühlte es sich so an, dass wir überall waren, uns quasi breit machten.

am ersten abend mit Ulli, Stephan und dessen gastgebern am jungfernsteg, wo die vorfeier zum csd stattfand und ich zum zwecke der aids-hilfe badesalz erloste. dann Linda einsammeln und zu unseren gastgebern düsen, willkommensgeschenke austauschen (eintopf gegen brot, bier gegen äppler) und ab ins schanzenviertel. wer die dresdner neustadt liebt, wird da nicht mehr weg wollen! die nacht verlief normal, inklusive der üblichen 3 uhr-anrufe, und foto-automaten-erinnerungen.

samstag morgen schon der nächste termin: sektfrühstück bei der aids-hilfe, wo Stephans gastgeberin arbeitet und wir unseren pegel auffrischten, mit anschließender csd-parade vor der haustür. die musik war ohren- und die kostüme augenbetäubend, lächelnd fragte ich mich, ob Freddy Mercury sowas nicht gefallen hätte. und so viele proseccoflaschen hab ich meinen lebtag noch nicht gesehen... meine übermüdung verhinderte den puren genuss am stadtbummel und so glich sich meine laune dem wetter an. es wurde übel obwohl mir nicht übel war, nur diese dämliche graben zwischen den vorstellungen... so ich fuhr zurück zu unserem domizil bei Oz, denn es half nur eins: kochen. Sven gesellte sich mit seinem besuch zu uns, und nach dem abendbrot, einer runde looping louis und einem beeindruckenden jägertrain zogen wir los auf 6 paar wackligen beinen. jetzt fragt nicht, wo wir überall waren! soweit ich mich erinnere war es unter anderem ein weißwein-ort, ein white-russian-ort, ein erdbeerlimes-ort und danach diverse bier-orte. die reeperbahn war eigentlich noch beeindruckender als das schanzenviertel (wenn auch nicht cooler), da man nirgends eintritt bezahlen musste und überall krass was los war. auf die frage, wo man in hamburg morgens noch ein bier bekommt, lautet die antwort ganz klar: am tresen! ob gegen 4 uhr, wo die ersten unser party-trüppchen verließen, oder um 6 uhr, wo auch Oz und ich die segel strichen, die tanzflächen waren immer voll. dermaßen verzückt konnten mich auch der nieselregen und die windböen nicht von luftsprüngen auf dem heimweg abhalten, ein zimtbrötchen tat sein übriges.

glücklicherweise hatte sich am sonntag mein körper dem schlafmangel ergeben und folgte willig aufs schiff, momentmal, haben diese dinger schon immer so geschwankt? aber nein, hätte ich einen kater gehabt, wie hätte ich nachher fischbrötchen essen können?! toll auch der övelgönner strand im westen der stadt, dazu sonne und cappuccino.... zu recht hat Linda diesen moment im kopf verewigt. viel zu schnell mussten wir uns wieder verabschieden und auf getrennten wegen bereits beim verlassen des bahnhofs der stadt hinterhertrauern. hamburg, das war gemein! gemeint ist die entfernung...

tag 4...
hallo karlsruhe, schön mal wieder hier zu sein. ice-schnell war ich da und dann doch gleich wieder fort. ein wenig verregnet, etwas viele menschen, aber die straßenmusiker, die habe ich richtig vermisst... und das gute eis, was ich leider zur hälfte wegwerfen musste, da es viel zu kalt war zum aufessen. was für eine wiedersehensfreude, und der erste federweißer des jahres!

nun, wenn man so viele tolle orte in deutschland bereist, stellt sich die frage, warum man noch ins ausland sollte!? ach ja, richtig. die haben den sommer. die schweine!

Freitag, 5. August 2011

da wollten wir schon immer mal hin - HH Teil 1

tag 1...
die tannenzweige wiegen sanft im wind, nur den bass kriege ich nicht runtergeregelt... noch eine stunde, dann muss ich das brot aus dem ofen nehmen. hoffentlich schmeckt es unserem gastgeber! und bald kommt auch schon stephan nach hause, wir sammeln ulli ein und dann gehts los gen hamburg. bis dahein vertreibe ich mir die zeit mit alten-soundtracks-hören, handwerkern die tür aufmachen, nächstes turnier für cranberry snack organisieren und ullis wohnung zu bewundern. mit einem gemisch aus begeisterung und noch-nicht-bereit-dafür-sein wandele ich durch die holzgetäfelten zimmer, bestückt mit büchern über motorräder, mechatronik und fotografie, denke mir: yes, sie hats geschafft! ein wenig sonnenlicht dringt durch die bäume, lassen hoffnung auf gutes nordwetter aufglühen und schüren die vorfreude auf auch mal so ne aussicht für mich!

tag -1...
was gibt es schöneres als videos aus der eigenen vergangenheit anzugucken, mit freunden denen das genauso peinlich ist? noch ein caipi, ulli?! diese videos sind der einzige beweis, dass sich tatsächlich was getan hat in 7 jahren. und dass man einmal völlig unbedarft war. scheinbar sorgfrei und längst nicht so sarkastisch, eher neugierig-ironisch. und dann diese veränderung parallel zur feststehenden identität, immer kommt man neu an gleichen orten an, oder umgekehrt. "krass, das tuch hab ich immer noch. ...das t-shirt zum glück nicht mehr. aber den spruch mit der kindersicherung würde ich heute noch bringen!"
was gibt es schöneres als die gewissheit, dass man von sich selbst nichts zu befürchten hat? diese mischung aus veränderung und beständigkeit ist wie mit sich selbst fremdgehen. und gut dass wir heute über unsere frisuren von damals lachen können...

Montag, 25. Juli 2011

Life is what you dare



Isn't that beautiful? Maybe not as perfect as on the records, but a perfomance so true and so sincere. You can see the sparkle in her eyes... Or is it a tear of joy? I love how she makes this her own! Who cares if she doesn't sing the usual way, the audience knows the lyrics anyways. Instead the band creates an atmosphere that can never be reproduced but is still inspiring to those who listen.
That's how it should be! Dare to let go, embrace the moment, reinvent yourself whenever possible. I know it's frightning and I tend to hesitate, too. Still I can hardly remember a moment that wasn't worth getting carried away...
In those times where one bad news follows the next and we aren't sure what to be afraid of, I'd like to celebrate the achievements. I know that we have many reasons to be sad and worried, not only thinking about Norway, Somalia or Japan, but also the tragedy happening in front of our door. After the grief there should always be a celebration, and may the music and masses move our hearts, like a pendulum from sorrow to joy, and back again. And may you never be afraid of being moved!

Dienstag, 5. Juli 2011

darüber hinaus

mal eben so 9 stunden arbeit, geht klar. es zieht sich, aber es ist machbar. danach noch 1,5 stunden englisch-nachhilfe geben, ist auch noch drin. ja, die jungs sind gemeinsam anstrengender als einer allein, aber das passt schon. und endlich daheim noch 2 stunden kuchen backen ist eigentlich fast entspannend, obwohl neues rezept und so. und wenn man dann meint: 22 uhr, tag geschafft, dann taucht erst die wirkliche arbeit auf. zack, wie aus dem nichts steht das problem vor einem, guckt vorwurfsvoll. und genau dann scheitert man gnadenlos daran zu verstehen, wie man das alles übersehen konnte. alle energie weg. das war ja auch nicht geplant!
scheiße, pläne sind eh für die katz, wenn man sie zu ernst nimmt. ich sollte mich darauf konzentrieren, bald wieder student zu sein. also genauso wenig geld zu haben und mehr zeit. darüber hinaus sollte ich mehr ukulele spielen. das ist ein guter plan, ukulele geht immer.

Dienstag, 21. Juni 2011

the next Amsterdam Adventure

Unbelievable what you can do to your body! Throw it on the ground, run run run, in cold conditions, in hot conditions, in storm, rain, without sleep, without food, without health. All of that wasn't the worse I did while playing "yet another ultimate tournament" in Amsterdam... No, my body forgives for all those impositions, I just got a little sick, yeah, but the biggest strain was: stop playing! Seriously, I went from being on a field with many friends and those who soon will be, with exciting games and those we better forget about, with soft grass and that you can smoke, to going back to work, getting up early and well, basically, missing all of the other things... Some may say it's no fun playing ultimate in bad weather, but in fact, frisbee is so much fun that it really doesn't matter! And especially the Windmill Windup in Amsterdam, 'Europe's biggest Ultimate Tournament On Grass' (nope, I didn't make that up). Let me tell you a little bit about it...

As I have mentioned in a former post, I went to this extremly well-organized tournament before. 2 years ago was my first time and also Cranberry Snacks first frisbee appearance. If you can read german, you'll understand how much I liked it back then. Also you may understand that I was almost sure I can't get any better if I'd ever play Windmill again. Ha, wrong!
...of course! I mean, it's Cranberry Snack we're talking about, so how could I not enjoy a tournament with my fabulous team?! We came in 21st out of 24, which sounds pretty bad and doesn't even make sense since we won 5 out of 8 games. We only had one forgettable game against the Turkish Nationalish Team, apart from that we played along our abilities. The weather was crazy, huge winds and rain (luckily not all of the 3 days but some of it), even the big Lookfly tent got blown away...
I'd say this was the most experienced Berry team I had so far, everyone knew how to catch, most knew how to throw, too. And most important: many of us knew how to party! I can't quite describe that wonderful saturday night (ok, also because I don't remember all of it, hehe) but I'll give it a try:
After dinner at the fields, we hang out and had some beer and grass, nothing special so far. The beer race was fun and we came in second (got into the finals cause we won style!) but mingle mingle game was for waterproof people only. The Berrys found themselves chilling out in the "fire tent" and playing drinking games. The best I ever played, and I guess the others liked it as well. I met Floyd, the TD (tournament director), who was indeed called after the great british band, and he joined our game session. This may give us a chance to come back and play next year... When the actual party started upstairs, most of us were too drunk and/ or stoned to care about the bad music. So we danced, time flew by, and suddenly, Cline leaned over and said: 'So, you been asking for this all day...' Indeed, I knew what would happen since I saw pictures before, but Cline stripping, right in the middle of the party, til there was only his pink full-body suit left... unbeatable! The crowds around us were staring and Cline just danced with some random guy, who was looking quite bewildered... After this being the highlight of the party, not so much happened and they stopped it. Stupid dutch people, we should give them a party lesson!
Somehow we ended up in the chill tent again, hanging out on a sofa, only Cline, Robert and me left. It was a special moment, I felt so content and being at the right place with the right people. As ususal, the Berrys got along with each other so well and that there was really nothing to worry about... Especially not the sunrise outside...

Much to my teammates' surprise, I was on time and played well in the first game, after 1 or 2 hours of sleep. I don't know how, but I ran and we won quite clearly. Only that nice endzone pass I couldn't catch since I still didn't learn to lay out. Darn! I've done it before, so why am I thinking about it instead of just doing it?!
Not much to my own suprise, I didn't play the second game, but showed up and cheered all of the time I wasn't sleeping. It was chilly (probably caught my cold there! or maybe at the party when running outside in a dress?) and I was covered in jackets, the Berrys were looking after me so well. The rest of the day wasn't grand, besides feeling horrible I had to say goodbye to everyone...
Next time I shall not combine grass and alcohol again, learned my lesson, hopefully. Though I don't regret anything! The stuff they gave us in the player's package was so good, after smoking it I saw a German throwing away the joint he had brought along...

So now, besides the cold, I got so many wonderful memories and the urge to play again. It's a year to go til the next Windmill Windup, but in the meantime, there'll be other great tournaments waiting for us, eg the DHM (Würzburg), Rasenlatscher (Erlangen) and the DM (Frankfurt!). Yes, there is a reason why I keep doing this, despite all it's strains... Try it, and you'll understand!

Mittwoch, 25. Mai 2011

Rummel - fairground *

what a sunny morning, hit me right in the middle. if things from the past still baffle me so much, I should invite them for tea, sweetened with memories, and phrase a proper goodbye. life is like a disc, indeed!
Matt's comment: "Forever spinning, you just have to catch it at the right moment"

And the reason for the confusion? An email from an old friend. This is the answer:
"Hey B.,
yes, I'm still here. At least for another year, I reckon. The new place I'm living in is quite fantastic, we have a guestroom with a sofa, where people can stay, and a roof terrace. I get along with my flatmates very well, even though I'm the only vegeterian, hehe.
I had (and still have) my ups and downs, but in general I'd give my life a B+ "

Das war heute morgen, eine Antwort auf die Frage, ob ich noch in Frankfurt bin und wie es mir geht. Die Tatsache, dass ich meine Essgewohnheiten als einziges Konfliktpotential in der WG anführe, sagt sehr viel über meine Zufriedenheit aus. Unsere Zusammenleben ist so entspannt und mit dem in der alten WG gar nicht mehr vergleichbar, daher lasse ich es auch. Und die 2+ für mein Leben allgemein? Naja, wenn ich mal mein Diplom habe und auf Weltreise bin, wird eine 1 draus...
Mein Leben ist momenten nicht nur wie ein Ultimate Frisbee Spiel (siehe dieser Post), sondern wie ein ganzes Turnier. Man kommt gar nicht zur Ruhe, so viel Aufregende, Faszinierendes und dazu ständig neue (und alte) Herausforderungen. Ich fordere mich selbst am meisten: viel investieren, viel herausholen, nicht aufgeben. Und dann bloß nicht von den vorprogrammierten Enttäuschungen umwerfen lassen, wie letztes Wochenende auf der mixed Meisterschaft. Man kann ja gar nicht immer gewinnen, selbst wenn man alles richtig macht. Und das ist wohl am schwersten zu akzeptieren: dass "fair" selten für alle gelten kann, und dass man gleichermaßen nicht immer das bekommt, was man verdient, wenn man will, was alle anderen auch wollen.

Auch wenn ich das jetzt weiß, wird es mich noch sehr oft aufregen im Leben! Man soll ja auch den Glauben an Gerechtigkeit nicht aufgeben, nur eben ihr ab und zu mal Erholung gönnen. Den könnte ich auch gebrauchen! Mich muss man schon zur Ruhe zwingen, sonst renne ich in meiner Freizeit entweder über ein Spielfeld oder von Freunden zu Freunden, spiele bis in die Morgenstunden Tischfussball und erlebe mehr als in diesen Post passt. Sowieso komme ich ja kaum noch zum schreiben; von Arbeit wollte ich auch mal erzählen...
Quasi ein Rummel, ja, mein Leben ist ein Jahrmarkt.

If my life is a fairground, so there must be some fairness at least.

Dienstag, 12. April 2011

der Urlaub der anderen - go away*

Holiday! Off you go, out into the foreign land, far away to where worries can't follow! Pack lightly and don't think about money, it's not what you will need! Always wear your favourite things, a smile and -of course- sunscreen. Don't believe the travel books, don't trust the signs, they're all exaggerating. Follow your nose, chase the sun, let your heart think. Expect nothing but yourself, in a complete mess and turned inside out. Keep the adventures in your pocket and relax with an ice-cream. Return home as a stranger, who is not differnet but has only added a facet to their personality.

Da war ich also kurz, aber wirklich nur ganz kurz in Frankreich. Ich wollte einfach mal raus, allein sein (also allein mit ihm) und wieder Gras unter den Füßen fühlen. Wer in Frankfurt wohnt, wird mich verstehen. So ein Kurzurlaub lohnt sich vor allem dann, wenn man keinen Stress hat, richtig? Richtig! Und das geht am besten beim Wildcampen, was wiederum in Frankreich ganz gut funktioniert. Ok, das Wetter kann dazwischen kommen, aber irgendwas ist ja immer. Sowieso. Und für mich gibt es nicht schöneres, als mal ein paar Tage lang einfach drauf los leben! Ohne Muss und Soll, mit viel Kann und Darf: frische Luft, frisches Wasser, frisches Brot.
Es ist tatsächlich so einfach wie es klingt: Klaus und ich haben uns ins Auto gesetzt und sind von Karlsruhe Richtung Clermont-Ferrand gefahren, mit Murat als grobem Ziel. Abends fuhren wir ein wenig abseits der Dörfer und schlugen das Zelt am Waldrand auf. (Klar, man muss ein wenig suchen, aber fündig wurde ich bisher immer. Und eine Stelle ablehnen sollte man auch mal, wenn z.B. Seidenstrümpfe an einen Ast gebunden sind und Kippen rumliegen, und man das Gefühl nicht loswird, dass da zwielichtige Geschäfte jenseits der Straße getätigt wurden. Aber das nur am Rande.) Für 2 Nächte fanden wir sogar einen Campplatz, der noch nicht betrieben wurde und dennoch nicht verschlossen war, und hatten damit eine tolle große Wiese zum Frisbee-Spielen und einen Bach zum Abwaschen, Duschen, Zähne putzen, ... Ehrlich gesagt, hatte ich mich darauf am meisten gefreut: Baden im Fluss! Ja, das Wasser war eiskalt, genau genommen so kalt, dass nach 10 Sekunden die Gliedmaßen taub wurden (ich wünschte ich würde übertreiben), aber trotzdem! Man fühl sich wie neu geboren danach, quasi tiefenrein. Und danach ein Frühstück in der Sonne, unglaublich entspannend!

Am liebsten lasse ich mich auf Reisen einfach treiben, informiere mich nur grob über meine Ziele und gucke einfach, was passiert. Warum sollte ich auch dahin gehen, wo die meisten Menschen schon waren? Darum geht es mir nicht... Mehr darum, mal nicht einem (Zeit-)Plan hinterher zu rennen, sondern der Sonne. Eben genau das tun, worauf ich Lust habe, statt Aufgaben zu erledigen. Mich in Unbekanntes zu begeben und mich darauf verlassen, dass ich schon damit klarkomme. Meine Grenzen in Frage stellen, meine Ansichten und Vorurteile, ja mich selbst; nur um am Ende ganz bei mir zu landen. Das mag überzogen klingen, aber so fühlt es sich an! Nach einer Reise habe ich oft den Eindruck, ausgeglichener zu sein, da ich den aufmüpfigen Teil von mir ausleben konnte. Ich will nicht in ein Hotel, wo es strenger und ruhiger ist als bei mir zu Hause, oder am Strand rumgammeln, wo es eintöniger ist als jeden Tag auf Arbeit. Urlaub heißt für mich: ich entscheide. Und zwar, dass ich nichts entscheiden muss.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Frankhurt

"Ich will, dass meine Freundin fett wird! Die soll so'n richtig geilen Booty kriegen!" Ich wusste immer, dass H&M Unrecht hatte mit seinen super-dürren Model-Plakaten, die die Stadt verschandeln wie Pickel das Gesicht eines pubertierenden 14-Jährigen. Dennoch will ich kurz vor Mitternacht nicht neben betrunkenen Typen in der S-Bahn sitzen. Und dann wären da noch diese zwei Männer, von der Art irgendwo zwischen Türsteher und Metzger (wahrscheinlich Fahrkartenkontrolleure), also ein weiterer Grund mir einen neuen Platz zu suchen. Kaum habe ich mich etwas weiter vorne niedergelassen und meinen Hintern in den Sitz gekuschelt, erreichen wir die nächste Haltestelle. Es taucht eine Frau direkt vor meinem Fenster auf, die mich mit den hohen Schuhen, den falschen Wimpern und dem dünnen pinken Kleidchen sofort an mein Outfit von der Hurenparty erinnert. Schlampe! Aber nicht nur deswegen bin ich irritiert... Sie und ihre Freunde setzen sich, wie es Murphy nicht anders gewollt hat, direkt neben mich auf den Vierer und palavern im Party-Modus.
Typ 1, wahrscheinlich schwul: "Ich hab nie Spaß beim Weggehen!"
Mädel 2, Absätze so dünn wie die Beine: "Dann müssen wir dir Spaß machen. Ich reiß dir was auf!"
Typ 1: "Ich will was türkisches, so hetero-Schiene."
In mir wächst der Drang mich wegzusetzen als die Frau im Hurenoutfit anfängt zu reden. Mit tiefer männlicher Stimme. Nicht schlecht, denke ich, wie hat er es geschafft, sich so glatt zu rasieren? Also gut getarnt, da ist schon Vorsicht geboten als betrunkener Mann, sonst landet man schnell im schweizerischen Lattenschleck. An der Konsti steigen sie schon wieder aus und staunend sehe ich der Transe hinterher, die so viel eleganter in ihren Stöckelschuhen laufen kann als die tatsächliche Frau. Mannoman, diesen Typen hätte ich wirklich gern auf meiner Geburtstagshurenparty dabei gehabt! Klar, die Fete war auch so ziemlich geil, jeder der dabei war weiß das. Und für alle die es nicht waren: die Fotos darf ich leider nicht veröffentlichen, das Material ist zu heiß...
Aber für noch mehr Huren hätte ich nur Plakate aufhängen müssen, in Frankfurt gibts genug verrückte Leute. Nicht nur grölende Eintracht-Fans, schnöselige Banker, vermummte Studis und Party-Glamour-Girls, sondern eben auch die ganz normalen Huren, wie du und ich. Naja, vor allem wie ich.

Mittwoch, 26. Januar 2011

everything is obscured

when the wine circulates in your blood and makes the present moment just a little more intense, when for an instant you feel not able to distinguish between now and before or after, when you open the window to let the cool air freeze your emotions just to enable your body to sense something at all, then you know it has caught you once again. just when you've left the comfort and security of someone's presence, when their light and warmth hasn't quite vanished, it's already waiting. you open the door to your room, not expecting it to be right there, right then, but time and place make no difference. it's been there all the time, inside of you, carried around without being noticed. you don't call it fear, but you're scared, and you don't call it pain, even though you're hurt. you're only lonely.
it builds walls around you, not to keep you in but to keep others out. wearing a mask of ridiculousness makes it seems superable until you are holding the sword against your own heart. how can you kill what's a part of you? calling out for a voice to ease your aching soul, you find silence at the end of the line. the tinny sound of the answering machine echoes trough your head, a swirl of shock and suppressed despair.
in the end you're feeling only sadness, your tired eyes look into the distant sky, where tomorrow the sun will rise again. the loneliness only lasts until everything is illuminated.

Mittwoch, 12. Januar 2011

warum mobben wir keine Wölfe?

Wieso sind wir eigentlich gemein zueinander? Wieso haben wir uns nicht alle lieb?
Nunja, wir sind eben prädestiniert dafür. Zumindest wenn man den Darwinisten glaubt und nicht den Christen und unseren tierischen Ursprung anerkennt. Der (Tier-)Verhaltenforscher Konrad Lorenz hat zum Thema Aggression einige Untersuchungen angestellt und fand heraus, dass sich Arten eher untereinander bekriegen und bekämpfen als mit anderen, das heißt ein Jaguar bekämpft einen anderen aber keinen Tiger oder Luchs. Er spricht jedoch von einer Ausnahme:
"Näher mit echter Aggression verwandt als der Angriff des Jägers auf seine Beute ist der umgekehrte Vorgang, die 'Gegenoffensive' des Beutetiers gegen den Freßfeind. Besonders sind es gesellschaftlich lebende Tiere, die zu vielt das sie gefährende Raubtier angreifen, wo immer sie ihm begegnen." Also ein prophylaktisches Schützen der eigenen Art. Weiter schreibt Lorenz: "Deshalb nennt die englische Sprache den in Rede stehenden Vorgang 'mobbing', der deutschen Umgangssprache fehlt ein entsprechendes Wort, nur die alte Jägerssprache hat eins, die sagt: Krähen oder andere Vögel 'hassen auf' den Uhu, die Katze oder sonst einen nächtlich jagenden Freßfeind..." *
Aha! Daher kommt der Begriff also. Es liegt anscheinend nicht nur in unserer Natur das wir von Zeit zu Zeit mit Nahrungskonkurrenten im Zwist liegen, sondern uns auch gegen Feinde erwehren. Aber der jetzige Begriff von Mobbing beschreibt ja den "Kampf" gegen Artgenossen, vermeintliche Feinde quasi. Rudeltiere greifen ja nur im Rudel an, wenn sie sich stark genug fühlen, einzeln wären sie dem Jagdtier unterlegen. Noch bin ich mir nicht sicher ob man das auf das Mobbing von Menschen gegenüber anderen Menschen anwenden kann, aber es wäre ein Trost. Bleibt nur die Frage, warum sich der mobbende Mob bedroht fühlt, oder auch wovon... Und warum mobben wir eigentlich keine Tiere, Hunde zum Beispiel? Oder Wölfe, die sind echt gefährlich für uns!

Sonst noch was?
Nach all den Erfolgen im letzten habe ich mir viel vorgenommen für dieses Jahr, jetzt nur keine kalten Füße kriegen. In Frankfurt werden die eher nass momentan, ich durfte heute beobachten wie die Kanus aus dem überschwemmten Vereinshaus in Sicherheit gebracht wurden. Der Main tritt also über die Ufer, nur auf dem Konto herrscht Ebbe. Das liegt jedoch daran, dass ich soviel sparen will, für viele kleine und die eine große Reise wenn alles vorbei ist. Bis dahin kann man ja im Traum schon mal losfliegen...



* zum Weiterlesen: Lorenz, Konrad: "Das sogenannte Böse. Zur Naturgeschichte der Aggression." 1974 DTV

Sonntag, 2. Januar 2011

von vor zu nach

Vorher:
Weckerklingeln, oh du unbarmherziges Geräusch... da hört es auch schon auf, ich drehe mich einfach um, versinke weiter in wirren Träumen... Irgendeine unbekannte Zeit später finde ich mich mit einer Tasse Kaffee wieder und erwehre mich den Sprüchen meiner Eltern. Hey, zu Hause ist wie Urlaub und dazu gehört unverschämt lange schlafen und im Nachthemd am Frühstückstisch sitzen. Genauso wie endlose Abende in der Neustadt mit anschließender Dönerorgie.
Vor den Feiertagen schnell noch einkaufen, außerdem gibts Nutella im Sonderangebot, und überall liegt so viel Schnee, ich liebe Schnee! Nur die Fußwege sind Einbahnstraßen und dieses Pärchen mit Kinderwagen läuft so langsam, maaaaanno. Huch, wieso halten die ungefragt an und lassen mich vorbei? Achja, ich bin in Dresden.
Ich komme am Haus meiner verstorbenen Großeltern vorbei und werde wehmütig, auch nach all den Jahren vermisse ich sie noch. Da ist es als höre ich sie sagen: Sei nicht traurig. Wir haben unser Leben gelebt. Jetzt bist du dran!



Es geht nichts über Weihnachten in Familie! Klar, die besinnliche Seite und das Gefühl des Besonderen, das ist etwas für Kinder und religöse Menschen. Aber das vertraute Chaos in mitten von Verwandten, die jährliche Zusammenkunft und das unterdrückte Aufbegehren gegen die immer wieder kehrenden Belehrungen, haben einen Wert den man nicht ermessen kann. Die Familie ist wie schlafen, das hat man sich nicht ausgesucht, man muss es einfach tun, und die Träume sind ein wenig wie in den Spiegel schauen.
Am schönsten sind die Abende mit meinen Eltern, der Stereoanlage und einem Gläschen Sekt/ Schnaps. Zugegeben, ich bin die einzige die tanzt, aber wozu soll ein Wohnzimmer sonst gut sein? Die Mutsch lächelt zufrieden, die Füße wippen im Takt, der Paps freut sich, dass die Tochter auch vernünftige Musik hört. Vielleicht liegt es am Alkohol, aber mich überkommt die Gewissheit, dass immer alles gut wird. Außerdem ist mir total warm vom tanzen.
Selbst nachts sieht die Winterlandschaft wundervoll aus, ich würde am liebsten mit dem Kopf aus dem Fenster schlafen. Herrje, was ist Schnee wunderbar! In mir sträubt sich alles bei dem Gedanke, bald wieder fort zu müssen. Lieber noch ein gutes Lied vorm Einschlafen hören: http://www.mtv.de/videos/267783

Nachher:
yeah... ein neues Jahr! Endlich wieder das Gefühl haben, dass es von vorne losgeht, dass man über Los geht und wieder alle Türen offen stehen. Im letzten Jahr bin ich noch schnell umgezogen, Führerschein gemacht und jetzt... ja, was kommt jetzt? Geht's eigentlich noch, also noch besser? Wir werden sehen, sprach der Blinde, und beim Blei gießen wird so lange nach einer Form gesucht bis etwas positives auftaucht.
Noch einen Monat auf Arbeit durchhalten, dann geht das Praktikum los, also volle Kanne arbeiten und zwar für ein halbes Jahr. Meine größte Sorge ist wie ich nebenbei zum Kochen kommen soll, ohne ginge ja mal gar nicht! Zumal in der neuen WG oft zusammen gekocht wird, gerade eben haben wir mein Schoko-Fondue eingeweiht. So langsam fühle ich mich daheim, was aber auch schwer zu verhindern ist... Der erste Morgen begann mit einem Sonnenaufgang direkt vor meinem Fenster und Bob Dylan Musik aus dem Zimmer des Mitbewohners plus einem gemeinsamen Frühstück. Und seitdem wird es immer besser! Es ist ein gutes Gefühl Leute auf meiner Wellenlänge gefunden zu haben, zumal ich schon befürchtete, die gibts nicht mehr mit freiem Zimmer! Also vorerst verstehen wir uns prächtig, die Türen stehen eigentlich immer offen und es gab noch kein Chaos obwohl wir keinen Geschirrspüler und dafür einen spukenden und spuckenden Wasserhahn haben.
Vorsätze? Ha, das hab ich abgeschafft nachdem sich die Sache mit dem "Kein Sex vor der Ehe" erledigt hatte. Aber ich sollte öfter klettern gehen und mehr Komplimente verteilen, dafür weniger faul sein und mich seltener fertig machen (lassen).
Wohlan, "Dirty 11", was haste im Gepäck?
Sei mal nicht so zimperlich,
komm doch rein und setz dich,
trink nen Tee, es gibt auch Gebäck.

PS: Lieber Leser, noch eine kleine Anmerkung. Mach dir keine Gedanken wie ich auf all die Sachen hier komme (es passiert einfach) und vor allem nimm doch alles was du hier liest als Kompliment (ich muss meine nicht gemachten Vorsätze einhalten). Und hör dir immer schön meine Musik an! Dann, ja dann wird alles gut werden.