Donnerstag, 15. Januar 2015

Neustart

Aloha tapfere Freunde dieses extrem unregelmäßig geführten Blogs! Hier heißt es, oh Wunder, neues Jahr, neues Glück! Es gibt so vieles, dass ich auf die Reihe kriegen will, dass man meinen könnte, das letzte Jahr habe ich total verkackt. Nunja, ein Glücksjahr war es nicht, aber es heißt nicht umsonst: Pech im Spiel, Glück in der Liebe. Um immerhin habe ich es durchgehalten, mir innerhalb des gesamtes Jahres '14 keine neue Kleidung zu kaufen und nicht zu fliegen. Dennochsollen sich folgende Dinge 2015 ändern:

- der versprochene Arbeitsvertrag landet bald im Briefkasten
- Aufstehen vor 10 Uhr
- ich kann mehr als 3 Klimmzüge (mehr ziehen!)
- ich kann mehr als einmal ums Feld sprinten (weniger ziehen!)
- nicht mehr auf die Knie fallen
- besser essen, besser anbauen
- die Behauptung, dass ich Ukulele spiele, auch wahr machen
- weniger im Internet surfen, öfter boofen
- mehr Leute bei mir Couch surfen lassen
- Wohnsituation verbessern
- ne gude Party schmeißen
- auf Demos für ein weltoffenes Dresden gehn

Oh, da wären wir gleich beim Thema! Mittlerweile muss die ganze Welt denken, in Dresden denken die Menschen alle was auch immer die Presse behauptet, oder im Zweifelsfall gar nüscht! Es ist mehr als peinlich, dass die Stadt mit Pegida assoziiert wird. Dabei sind die meisten Dresdner meiner Ansicht nach gar nicht so dumm, höchstens misstrauisch-verbittert, aber dazu kommt eben immer die Angst zu kurz zu kommen. Nachdem ich mir lange gewünscht hatte, mal wieder ein paar Jahre in dieser wunderschönen Stadt zu wohnen, bin ich echt enttäuscht über den provinziellen Charakter. Wobei, die Unfähigkeit des Jobcenters wird wohl überall gleich sein im Land.

Ja, und da sind wir bei der nächsten, allerdings persönlichen Misere: Hartz 4. Kann ich niemanden empfehlen. Das reinste Mobbing, angefangen bei unzähligen Gesetzestexten und maschinell erstellten Briefen die jegliche Kommunikation ersetzen, über ein undurchsichtiges System an verschiedenen Zuständigkeitsbereichen die gar nicht miteinander kommunizieren, bis hin zu inkompetenten Mitarbeitern die dem ganze Fass den Boden ausschlagen. Ich schäme mich nicht Arbeitslosengeld zu beziehen, ich schäme mich einem Staat anzugehören, der ein solches System auch noch als sozial bezeichnet.
Sei's drum, ich habe mich genug aufgeregt. Es ist Mist, dass ich dazu beitrage, dass die Leser noch weniger Bock auf Arbeitsamt und eventuell nun noch mehr Angst um ihren Job haben, aber vielleicht hilft es, ein paar Vorurteile gegenüber Hartzern abzubauen. Glaubt mir, es macht keinen Spaß.
Mir wurde wieder ein Job ab Februar versprochen, diesen Monat soll der Vertrag kommen. Hoffen wir, dass mir das Jugendamt nicht ein drittes Mal diese Sache versaut, sonst sollten sich die Angstellen langsam ernsthaft Sorgen um Terroranschläge machen!

Nein, natürlich nicht. Ich bin und bleibe doch pazifistischer Humanist, sehr zur Verzweiflung meines Egos, aber das ist nun mal der Weg, den meine Integrität gewählt hat. Nur an meiner Freundlichkeit sollte ich noch arbeiten. Aber irgendwo muss der Ärger doch hin! Also sorry liebe Toilettenkassierin auf dem Weihnachtsmarkt, dass es gerade dich erwischt hat; nach 4 Glühwein mit Schuss und 50c für ein nicht-zu-verhinderndes Bedürfnis ist mir das "einmal pissen bitte!" eben so rausgerutscht. Klar kannst du nix dafür. Aber das kann ja eh niemand...

Also, das Jahr liegt vor uns mit viel Potential und positiven Anzeichen auf Veränderung, vielleicht gewöhnen sich Autofahrer auf der Marienbrücke mal den Schulterblick an, oder die Bauarbeiten vorm Fenster sind endlich mal beendet. Wie immer gilt: hoffen wir das Beste, also ein langer Sommer und keine Kniefälle mehr! Und Urlaub!