Freitag, 31. August 2012

überraschender Käse - News 2 *

Im Themenpark "Lias Leben" lassen wir heute mal die Sau raus und nehmen von den Neuigkeiten nur das Beste. Da es schon so spät ist, gehts wie in der Achterbahn ziemlich schnell durch das Auf und Ab von "wer hätts gedacht?"

Juchu, Bhava und ich, Gründer des berühmt-berüchtigten Frisbeeteams CRANBERRY SNACK, haben mit eben diesem endlich mal ein Turnier zusammen gespielt. Und nicht irgendeins, sondern das großartige Windmill Windup in Amsterdam. Natürlich war die Erfahrung genauso fantastisch wie wir es uns immer vorgestellt haben, schließlich sind Bhava und ich seelenverwandt. Na zumindest ist unsere Freundschaft etwas so besonderes, einzigartiges, dass ich trotz des Ozeans zwischen uns manchmal einfach nur glücklich bin. Auch wenn ich Bhava selten sehe, ist sie mir näher als mein Bruder (ok, das ist nicht schwer) oder Schwester (wenn ich eine hätte). Und wer weiß, vielleicht passieren noch ein paar überraschende Dinge und wir begegnen uns irgendwo bald wieder. Mexiko, vielleicht? Na, jetzt spinne ich...

Wer hätte auch gedacht, dass Bier und ich mal Freunde werden? Klar, Schuld ist ein Beerrace, musste ja so kommen... Der gestiegene Wert liegt aber nicht einzig an der Tatsache, dass ich von Bier keinen Kater bekomme, es hat auch studentische (also finanzielle) Gründe.
Nicht im Zusammenhang damit, aber genauso überraschend ist mein Talent als Haarescheiderin. Ja, ich will es nicht Frisöre nennen, das wäre wirklich zuviel des guten, aber ich konnte Jonas' längere Haare in kürze verwandeln, ohne das er danach ne Mütze brauchte. Glaubt ihr nicht? Zeig ich euch gern, kost' auch nix (außer Nerven).
Ok, kulinarische Talente sind bei mir nichts neues, aber wer hätte gedacht, dass Marmelade machen so einfach geht? Während der Diplomarbeitsphase war ich sehr produktiv, alles aus der Motivation heraus, Rhabarber haltbar zu machen... Und wieder war ich nicht die einzige Begeisterte...

Und schließlich, um all diejenigen zu beruhigen, die sich fragen ob ich denn gar nichts mehr lerne: doch, und es macht sogar Spaß. Das zufällig gewählte Thema im langweiligsten Fachgebiet meiner mündlichen Diplomprüfungen ist nämlich recht spannend: reflexive Wissenschaften und Forschung. Ok, im Zusammenhang mit Bourdieu und Gender Studies, aber hey! Nur weil meine Professorin eine Frisur wie ne Schichttorte hat muss sie nicht von gestern sein... Und der Prof mit den Wanderhosen lief uns beim Sommerfest über'n Weg als wir Pizza aßen, wurde herbeigewunken und gefüttert. Gaaaanz plötzlich hatte ich auch keinen Hunger mehr und schob ihm meine Pizza zu (die gute Gorgonzola), in der Hoffnung, dass er das im Oktober bei der Prüfung noch weiß. Hehe.

 me and Bhava: [insert cheesy subtitel]

Finally, a new post about more or less up-to-date stuff from my ever-chaotic life.
Of course a million things happened lately, many of them quite crazy, so nothing unusual. This time I want to look at the good ones, those that surprised me. Sometimes because of the "when", sometimes of their "how", and other times ... well, who would have thought?

First and foremost I wouldn't have thought that Bhava and me, the founders of the famous frisbee team CRANBERRY SNACK, would ever get to play with this team together, but we did! And not just any tournament, but the fantastic Windmill Windup (in Amsterdam)! Of course it was just as much fun as we imagined it to be when creating such a fabulous team: we had international players, talented ones, good looking, and... the Bikini of Blame.
Oh, and while we're at it, I'd like to mention ... well, how do I say this? Talking about emotions is always difficult, and especially in this case because I haven't put a friendship like this in words before... I've only seen Bhava twice in the last 3 years and still feel so close to her! How comes we're such different personalities but seem so equal in what we experience? Call it soulmates, coincidence, female intuition, in the end it comes down to a fantastic friendship, which makes me so purely happy that I can't believe it. It's like we've married minds! Sometimes I just want to jump on a plane, forget my dignity and enter America, just to hang out with Bhava! Well, who knows what the future will hold, maybe we'll see each other somewhere surprising. Like Mexico. Just a thought.

And, another friendship that has developed recently, is with beer. Yes, no mistake here, I'm talking about a drink: beer and I became friends! It happened in Stuttgart, saturday night, at the beer race, after the frisbee games. I was forced to join, and even failed when I slipped on the wet gras and tipped over the bench with the beer, but hey! Strange situations make strange friendships, and I never get a hangover after a night out with beer... So, goodbye longdrinks and cocktails, hallo boring and practical beer.

Now on to some surprising skills I've discovered: I can cut hair. Not so much my own, but Jonas' hair for example. He's got short hair and small expectations, but still: we were both happy with the result. So, anyone else want to save some money and try something new? I'm there, for you, and your hair.
Plus, while writing my diploma during the summer, I needed some distraction and starting making jam. Coolio! It's even less difficult than haircutting, and I've cooked different varieties for about 10 jars already.

Last but not least, university still surprises me (no, it isn't over yet), as an institution: today I got some books from the library by filling out forms, you know, they didn't scan the books, they have it on paper. And I thought I was old-fashioned by not having a smart phone! Also I had pizza with one of my professors at a summer party, he just happened to walk by and my friend told him to join our food session. Let's hope my prof will still remember that gift in october, when he's testing me for my oral diploma exam... The preparation for all of the oral exams goes quite well. I'm surprised that the one topic I'd randomly chosen is actually something I'm really interested in: reflexive science and research. Coolio.

Mittwoch, 8. August 2012

Luxus - ein philosophischer Abstrakt

Anstelle der geplanten Neuigkeiten heute mal wieder ein spontaner Ausflug in die Philosophie, bei dem gilt:
* Substantive und Fremdwörter erlaubt
* Übertreibungen und Provokation sind Absicht (zur Veranschaulichung)
* meine zugrunde liegende Prämisse ist die der Studentin im Urlaub, also viel Zeit, Kaffee und Wahnsinn
* anders als bei Kant kann man mich fragen, was ich damit genau gemeint hab.
Philosophie ist nichts wissenschaftliches Kompliziertes, es beruht nur auf der Frage, worauf meine Gedanken hinaus wollen.

Luxus kann ich mir nicht leisten. Luxus, das sind Dinge wie: Prinzipien. Oder: konsequent sein. Stattdessen gönne ich mir wertvolle Dinge, die viel kosten, vor allem Zeit, Nerven und was es wolle: Freundschaften, Bekanntschaften, Verwandtschaften und was man sonst so schafft.

Dann gibt es noch die Dinge, die kann man nur wollen, niemals kriegen oder sich besorgen, weil allein das Verlangen ihre Abstraktheit so verletzt, dass sie sich in ihre Bestandteile zersetzen, sobald man sie zu fassen kriegt. Glück ist eins davon. Was heißt "eins davon"? Glück ist das Ultimative, der heilige Gral unter den erstrebenswerten Bauteilen des modernen Menschen, direkt vor Zufriedenheit, Reichtum, Macht, Gesundheit und der Ikea-Family-Card. Letztes verweist darauf, dass wir gern bereit sind, die Definitionsmacht von Glück von uns selbst auf andere zu übertragen, weil wir selbst nicht entscheiden wollen, was wir wollen. Alles andere wäre auch zu anstrengend, beinhaltet Kompromisse oder - schlimmer noch - Selbstverantwortung.

Wenn ich persönlich entscheide, bin ich auch persönlich haftbar (wer darüber richten sollte, ist eine andere Diskussion). Dieses Risiko ist zu hoch, also lass ich mir ein paar Modelle vorstellen, identifiziere mich damit und der Rest (Prioritäten, Regelungen) kommt von selbst. Zum Beispiel Modell A: Job - Familie - Doppelhaushälfte, dafür brauche ich Schulbildung, Partner, Finanzen (Regelungen) und den entsrechenden Antrieb, dies unter allen Umständen zu erhalten (Priorität). Wie beim Autokauf gibt es dieses Modell in verschiedenen Ausführungen: zum Beispiel mit Klimaanlage im Haus, ABS im Job oder Airbags bei der Frau.

Oder vielleicht ein anderes Modell, gefällig? Sie ändern sich mit der Zeit, jetzt geht es auch ohne Partner, oder mit zwei Stück, das gleiche gilt für Haus und Job. Dass in "einer" Gesellschaft, also nehmen wir mal die deutsche, mehrere Modelle friedlich koexistieren, ist schwierig, Stichwort Verständnis. Dass mein Nachbar sich für ein anderes Modell entschieden hat, zeugt von seiner Freiheit, selbst zu definieren was er möchte (oder was er aus seinen bescheidenen Verhältnissen geformt hat). Das macht mich wütend, denn er hatte den Mut, diese Freiheit zu benutzen. Ja, liebe Leser, denkt an Kant: Er wusste dass die größte Herausforderung der Menschheit nicht im Unverstand, sondern im Un-Mut begründet liegt.
Eines ist dabei wichtig: Dinge zu hinterfragen, heißt nicht, sie in ihrem Kern abzulehnen. Sondern die Bedingungen neu auszumachen.

Aber zurück zum Luxus. Ich kann ihn mir nicht leisten, weil ich weder genügend Zeit noch Grips noch Antrieb dafür habe. Stattdessen sehne ich mich nach Dingen, die mir wertvoller, da noch unerreichbarer erscheinen: Unbeschwertheit. Und noch wichtiger: Freiheit. Ich kann nicht sagen, was diese Worte bedeuten (sonst Verletzung ihrer Abstraktheit, s.o.), nur die Gefühle beschreiben, die ich mit ihnen verbinde. Und diese sind dermaßen subjektiv, dass ich den Leser zwingen würde sich zwischen Zustimmung damit und Ablehnung von ihnen zu entscheiden. Aber das will ich nicht. Wie Kant geht es mir darum, jeden Einzelnen aufzufordern, sich jenseits der Amazon-Wunschliste zu überlegen, was für ihn/ sie Luxus bedeutet. Und wenn es euch doch interessiert, worin er für mich begründet liegt, bleibt auf dem Laufenden: Ich werde es in einer langen Reise herausfinden. Und "Reise" ist in diesem Falle keine Metapher.