"Ich will, dass meine Freundin fett wird! Die soll so'n richtig geilen Booty kriegen!" Ich wusste immer, dass H&M Unrecht hatte mit seinen super-dürren Model-Plakaten, die die Stadt verschandeln wie Pickel das Gesicht eines pubertierenden 14-Jährigen. Dennoch will ich kurz vor Mitternacht nicht neben betrunkenen Typen in der S-Bahn sitzen. Und dann wären da noch diese zwei Männer, von der Art irgendwo zwischen Türsteher und Metzger (wahrscheinlich Fahrkartenkontrolleure), also ein weiterer Grund mir einen neuen Platz zu suchen. Kaum habe ich mich etwas weiter vorne niedergelassen und meinen Hintern in den Sitz gekuschelt, erreichen wir die nächste Haltestelle. Es taucht eine Frau direkt vor meinem Fenster auf, die mich mit den hohen Schuhen, den falschen Wimpern und dem dünnen pinken Kleidchen sofort an mein Outfit von der Hurenparty erinnert. Schlampe! Aber nicht nur deswegen bin ich irritiert... Sie und ihre Freunde setzen sich, wie es Murphy nicht anders gewollt hat, direkt neben mich auf den Vierer und palavern im Party-Modus.
Typ 1, wahrscheinlich schwul: "Ich hab nie Spaß beim Weggehen!"
Mädel 2, Absätze so dünn wie die Beine: "Dann müssen wir dir Spaß machen. Ich reiß dir was auf!"
Typ 1: "Ich will was türkisches, so hetero-Schiene."
In mir wächst der Drang mich wegzusetzen als die Frau im Hurenoutfit anfängt zu reden. Mit tiefer männlicher Stimme. Nicht schlecht, denke ich, wie hat er es geschafft, sich so glatt zu rasieren? Also gut getarnt, da ist schon Vorsicht geboten als betrunkener Mann, sonst landet man schnell im schweizerischen Lattenschleck. An der Konsti steigen sie schon wieder aus und staunend sehe ich der Transe hinterher, die so viel eleganter in ihren Stöckelschuhen laufen kann als die tatsächliche Frau. Mannoman, diesen Typen hätte ich wirklich gern auf meiner Geburtstagshurenparty dabei gehabt! Klar, die Fete war auch so ziemlich geil, jeder der dabei war weiß das. Und für alle die es nicht waren: die Fotos darf ich leider nicht veröffentlichen, das Material ist zu heiß...
Aber für noch mehr Huren hätte ich nur Plakate aufhängen müssen, in Frankfurt gibts genug verrückte Leute. Nicht nur grölende Eintracht-Fans, schnöselige Banker, vermummte Studis und Party-Glamour-Girls, sondern eben auch die ganz normalen Huren, wie du und ich. Naja, vor allem wie ich.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen