Dienstag, 12. April 2011

der Urlaub der anderen - go away*

Holiday! Off you go, out into the foreign land, far away to where worries can't follow! Pack lightly and don't think about money, it's not what you will need! Always wear your favourite things, a smile and -of course- sunscreen. Don't believe the travel books, don't trust the signs, they're all exaggerating. Follow your nose, chase the sun, let your heart think. Expect nothing but yourself, in a complete mess and turned inside out. Keep the adventures in your pocket and relax with an ice-cream. Return home as a stranger, who is not differnet but has only added a facet to their personality.

Da war ich also kurz, aber wirklich nur ganz kurz in Frankreich. Ich wollte einfach mal raus, allein sein (also allein mit ihm) und wieder Gras unter den Füßen fühlen. Wer in Frankfurt wohnt, wird mich verstehen. So ein Kurzurlaub lohnt sich vor allem dann, wenn man keinen Stress hat, richtig? Richtig! Und das geht am besten beim Wildcampen, was wiederum in Frankreich ganz gut funktioniert. Ok, das Wetter kann dazwischen kommen, aber irgendwas ist ja immer. Sowieso. Und für mich gibt es nicht schöneres, als mal ein paar Tage lang einfach drauf los leben! Ohne Muss und Soll, mit viel Kann und Darf: frische Luft, frisches Wasser, frisches Brot.
Es ist tatsächlich so einfach wie es klingt: Klaus und ich haben uns ins Auto gesetzt und sind von Karlsruhe Richtung Clermont-Ferrand gefahren, mit Murat als grobem Ziel. Abends fuhren wir ein wenig abseits der Dörfer und schlugen das Zelt am Waldrand auf. (Klar, man muss ein wenig suchen, aber fündig wurde ich bisher immer. Und eine Stelle ablehnen sollte man auch mal, wenn z.B. Seidenstrümpfe an einen Ast gebunden sind und Kippen rumliegen, und man das Gefühl nicht loswird, dass da zwielichtige Geschäfte jenseits der Straße getätigt wurden. Aber das nur am Rande.) Für 2 Nächte fanden wir sogar einen Campplatz, der noch nicht betrieben wurde und dennoch nicht verschlossen war, und hatten damit eine tolle große Wiese zum Frisbee-Spielen und einen Bach zum Abwaschen, Duschen, Zähne putzen, ... Ehrlich gesagt, hatte ich mich darauf am meisten gefreut: Baden im Fluss! Ja, das Wasser war eiskalt, genau genommen so kalt, dass nach 10 Sekunden die Gliedmaßen taub wurden (ich wünschte ich würde übertreiben), aber trotzdem! Man fühl sich wie neu geboren danach, quasi tiefenrein. Und danach ein Frühstück in der Sonne, unglaublich entspannend!

Am liebsten lasse ich mich auf Reisen einfach treiben, informiere mich nur grob über meine Ziele und gucke einfach, was passiert. Warum sollte ich auch dahin gehen, wo die meisten Menschen schon waren? Darum geht es mir nicht... Mehr darum, mal nicht einem (Zeit-)Plan hinterher zu rennen, sondern der Sonne. Eben genau das tun, worauf ich Lust habe, statt Aufgaben zu erledigen. Mich in Unbekanntes zu begeben und mich darauf verlassen, dass ich schon damit klarkomme. Meine Grenzen in Frage stellen, meine Ansichten und Vorurteile, ja mich selbst; nur um am Ende ganz bei mir zu landen. Das mag überzogen klingen, aber so fühlt es sich an! Nach einer Reise habe ich oft den Eindruck, ausgeglichener zu sein, da ich den aufmüpfigen Teil von mir ausleben konnte. Ich will nicht in ein Hotel, wo es strenger und ruhiger ist als bei mir zu Hause, oder am Strand rumgammeln, wo es eintöniger ist als jeden Tag auf Arbeit. Urlaub heißt für mich: ich entscheide. Und zwar, dass ich nichts entscheiden muss.