Donnerstag, 8. Juli 2010

ich wünschte ich wär...

... ehrgeiziger!
... früher wach!
... selbstbewusster!
... in Island!
... du!

Das könnte ewig so weiter gehen. Dabei bin ich gar nicht so unzufrieden, im Gegenteil! Es läuft gut soweit; hier und da ein aufmunterndes Wort wenn man es gar nicht erwartet, und ab und zu sogar ein ernstgemeintes obwohl völlig unbegründetes Lob. Ok, ich lese jeden Tag Zeitung (kostenloses Probeabo), und nie steht was über mich drin... aber gut. Am Ende werd ich doch nur glücklich, wenn ich mir selbst gefalle. Ja, Selbstverliebtheit ist der erste Schritt in die emotionale Unabhängigkeit und hat rein gar nichts mit Arroganz zu tun. Es entzieht sich nämlich jeglichen Vergleichs mit den anderen, will sagen: ich bin gut, aber nicht unbedingt besser als ihr.
Da der liebe Herrgott es aber so gewollt hat und mich eine Frau werden ließ, bleibt Selbstzufriedenheit ein ferner Wunschtraum, und meine durch Unsicherheit geprägte Lebensweise wird sich höchstens im hohen Alter erfüllen, wo ich mich so sehr daran gewöhnt habe, dass dies in eine Art Zufriedenheit resultiert. Also im Prinzip könnte ich mich auch jetzt schon damit abfinden...

NEIN!

Stattdessen arbeite ich jeden Tag weiter daran zu verwirklichen was ich mir wünsche, mit den Mitteln die mir gegeben sind. Andererseits will ich von dem, was ich bisher erreicht habe, nicht zuviel aufgeben und mich selbst nicht verleugnen. Eine Gratwanderung, die bisweilen im Kreis führen kann, was dann ein Tanz auf dem Vulkan wäre, aber diese Metapher ist leider schon vergeben.
Und dann kommt noch hinzu, dass für mich im Leben alles einen Sinn ergeben muss. Schreckliche Angewohnheit, das Hirn ist im Dauerbetrieb um sich ständig neuen Erklärungen über die Welt im Großen und Kleinen hinzugeben, um sich dann in den vielen Kausalketten zu verhaspeln, so dass keine Zeit zum genießen bleibt. Ich glaube weder an den Zufall (nichts passiert einfach so) noch an das Schicksal (wenn alles vorher bestimmt ist, findet das irgendwann einer raus und wir sterben alle an Langeweile), sondern daran, dass alles zusammenhängt. Dass Dinge Konsequenzen haben, die sich wie Wellen ausbreiten. Der Butterfly Effect ist übrigens ein toller Film, hab ihn 2,5 mal hintereinander gesehen, das heißt beim dritten mal nur die besten Szenen. Doch dann passieren im Alltag Dinge, die überhaupt keinen Sinn ergeben (sollen)... Zum Beispiel:

* Ich radle abends nach der Arbeit Richtung Main und sehe zwei riesige Hasen. Nein, moment, das sind Füchse, mitten in Frankfurt, ich bin perplex. Die bleiben auch noch verdutzt stehen bis ich auf 2m ran bin, so nah hab ich Füchse noch nie gesehen. Wer hätte das gedacht in ner Großstadt?
* Beim Training spiele ich eher mittelmäßig, bin außerdem noch nicht richtig fit und überhaupt nicht so enthusiastisch wie letztes Jahr. Da kommt mein Trainer und lobt mich im Vorbeigehen. Am Ende werde ich sogar ins 1. Mixed-Team gewählt, einstimmig. Der Traum vom letzten Jahr, wo ich so dafür gekämpft habe, erfüllt sich erst heute, wo es mir nicht mehr so wichtig ist. Trotzdem cool!
* Im Casino mit Freund und Freunden aus Karlsruhe, wir versuchen irgendwie eine Logik beim Roulette zu entdecken, so dass eine minimale Gewinnchance besteht. Nach dem Motto "2mal rot, 2mal schwarz, immer schön abwechselnd". Dann sehen wir, dass am Nebentisch 12mal schwarz kommt.
* Auf Arbeit fragt mich eine (ausländische) Kollegin: "Hast du zugenommen?" Ich frage sie, ob sie nicht abgenommen meint. "Nein, nein! Du siehst dicker aus!" Ein paar Wochen später ist das selbe Ich wieder auf Arbeit, eine andere Kollegin fragt mich: "Hast du abgenommen?" Ich frage sie, ob sie nicht zugenommen meint. "Nein, nein! Du siehst dünner aus!"

Was also lernen wir daraus, abgesehen davon, dass diese Situationen keinen Sinn ergeben? (Zugegeben, die mit den Füchsen passt nicht ganz, ich fands einfach nur erwähnenswert) Zum einen, dass sich Dinge nicht vorhersehen lassen, egal wie sicher man sich ist und dass man daher kein Geld drauf wetten sollte. Zum anderen blicken die Menschen um einen herum oft durch eine andere Brille als man selbst oder der nächste oder übernächste usw.
Das heißt jetzt wieder nicht, dass ich anfange mich zu mögen, nönnnnnö! Aber ich werde die Verbesserung meiner selbst weniger abhängig von Urteilen der Außenwelt machen, die doch manchmal allzu beliebig sind. Und träumen hält die Lebensgeister wach, deshalb wär ich so gerne...

... Millionär!
... weniger abhängig von Schokolade ODER: Schokoladenfabrikbesitzer!
... schneller!
... Praktikant!
... selbstbewusster!
...





WUSSTEST DU SCHON?

Ich darf mir so viel wünschen, denn mein Blog hat Geburtstag! Dies ist der 100. Eintrag, Wahnsinn! Mannoman, so viele Posts und noch immer bin ich mir nicht sicher ob ich weitermachen sollte... Ich meine, wo ist da der Sinn?

Dienstag, 6. Juli 2010

Juli-Kalenderblatt


Ach wenn doch jetzt schon Urlaub wär...
Immerhin habe ich einen wunderschönen Park entdeckt als ich letzten Freitag Joggen war, zum 2. mal in meinem Leben. Ok, eigentlich hab ich nur eine Runde gedreht und dann Dehn- bzw. Kraftübungen gemacht, sowie Sprints. Natürlich nur als keiner hinsah.
Apropos hinsehen, ich muss noch meinen Reiseführer wälzen, bis zur Schweiz sind es nur noch 1,5 Monate. Berge statt Strand, Käse statt Palmen, und natürlich wandern statt liegen. Vorfreude!!!