Donnerstag, 20. Dezember 2012

the last goodbye - der letzte Abschied*

We all have our ideas of happiness. Luck. And even luxery. We can all tell we're happy, when we're getting, what we wanted. We feel lucky because we may haven't expected to get it. And we call it luxery because we get even more than we can take.
But when are we satisfied? Only when we had it all? Though we now have more than our ancestors could have ever asked for, hardly anyone I know seems satisfied. We know too much about what we could have and still don't possess, and our naive hearts are filled up with more and more desires.
There are moments when we realize that our time is too short to have it all, and that only a humble heart can rest. Even without comparing what we have to what others have, we can find satisfaction. At least I found it.

Finally.
I didn't expect it would make me so sad.
It's like looking over a land after a storm, which has taken away all that wasn't connected with me close enough. Maybe I shed a tear for what I've lost, looking behind at the place I'm now leaving. But most of all my heart is full of joy, because I have the most amazing friends one could ever wish for. With them I feel happy, lucky and wealthy like a queen, and now that I have to say goodbye, I humbly embrace satisfaction.
That's how I feel leaving Frankfurt.

I couldn't say one meaningful goodbye to those who have grown so close to my heart, so I'll take this chance and tell them here: Thank you. For all the times we talked, laughed and cried together, for your trust, patience and lenience. Thanks to those catching any weird throws, to those holding my hair back when I was throwing up after a wild night, and to those listening to one of my stories for the fith time.

My friends, your personalities will accompany me on my trip, I will remember your advice and cover me with good memories whenever I'd miss you too much.

And believe me, this surely will happen! I don't take your friendship for granted but for luxery, because I got what I wanted and more than I can ever take. This sounds cheesy but it's true, and since you know me, well, I really don't care if my words made you laugh or cry.

Your friend Lia


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Wir haben alle unsere Vorstellungen von Freude. Glück. Und sogar von Luxus. Wir wissen alle, dass wir erfreut sein können, wenn wir bekommen was wir wollten. Wir fühlen uns glücklich, weil wir vielleicht nicht erwarten haben, es zu bekommen. Und wir nennen es Luxus weil wir mehr bekommen als wir je nehmen können.
Aber wann sind wir zufrieden? Erst wenn wir alles hatten? Obwohl wir heute mehr haben als unsere Vorfahren je zu wünschen wagten, ist kaum jemand den ich kenne zufrieden. Wir wissen zuviel darüber was wir haben könnten und dennoch nicht besitzen, und so werden unsere naiven Herzen mit mehr und mehr Sehnsüchten gefüllt.
Doch es gibt diese Momente wo wir erkennen, dass unsere Zeit zu kurz ist um alles zu haben, und dass nur ein demütiges Herz zur Ruhe kommt. Sogar ohne zu vergleichen, was wir haben und was andere haben, können wir Zufriedenheit finden. Zumindest ich habe sie gefunden.

Endlich.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so traurig macht.
Es ist wie über ein Land zu schauen, auf dem ein Sturm gewütet und alles mitgenommen hat, was nicht eng genug mit mir verbunden war. Vielleicht werde ich über die verlorenen Dinge eine Träne vergießen, wenn ich auf den Ort zurücksehe, den ich nun verlasse. Aber mein Herz ist vor allem voller Freude, weil ich die unglaublichsten Freunde habe, die man sich wünschen kann. Mit ihnen fühle ich mich fröhlich, glücklich und reich wie eine Königin, und nun da ich mich verabschieden muss, umarme ich demütig diese Zufriedenheit.
So fühlt es sich an, aus Frankfurt wegzugehen.

Ich konnte nicht eine einzige tiefgründige Abschiedsrede halten, gegenüber denen, die mir so ans Herz gewachsen sind, also nutze ich die Chance und sag es ihnen hier: Danke. Für all die Gelegenheiten, wo wir zusammen geredet, gelacht und geweint haben, für euer Vertrauen, eure Geduld und Nachsicht. Danke an alle, die meine komischen Würfe gefangen haben, an diese, die mir nach einer wilden Nacht die Haare hochgehalten haben, wenn ich mich übergeben musste, und danke an jene, die meinen Geschichten auch in der 5. Wiederholung noch gelauscht haben.
Meine Freunde, eure Persönlichkeiten werden mich auf der Weltreise begleiten, ich werde eure Ratschläge befolgen und mich in schöne Erinnerungen kuscheln, wann immer ich euch zu sehr vermisse.

Und das wird definitiv geschehen! Ich betrachte eure Freundschaft nicht für selbstverständlich, sondern als Luxus, weil ich bekommen habe, was ich mir gewünscht habe, und davon mehr als ich je aufnehmen kann. Klingt schmalzig, ist aber so, und da ihr mich kennt wisst ihr auch, dass es nicht wichtig ist, ob diese Worte euch zum Lachen oder Weinen bringen.

Eure Freundin Lia

Sonntag, 9. Dezember 2012

Sinnerman *

Diesen Text habe ich schon vor einem Jahr geschrieben, eine typische Frankfurter Szene, die mir gerade wieder sehr passend erscheint... Vor allem, weil ich es kaum erwarten kann, unsere 1. Welt-Probleme hinter mir zu lassen.

Na es scheint doch alles in Ordnung zu sein! Obwohl es sehr früh am Morgen ist und die Stadt sich in dicke Nebelschwaden hüllt, scheinen die Leute nicht allzu schlechter Laune zu sein. Oder gar der sonst üblichen Frankfurter Hekitik* verfallen. Rauchend und mit einem Becher Kaffee stehen sie vorm Eingang des Hauptbahnhofs, sehen zufrieden aus und wohlgenährt. Ob sie wohl auch Kuchenkrümel mit Jogurt gefrühstückt haben?
Der Zug ist noch nicht so voll, fährt pünktlich ab, drinnen liest man Zeitung. Alles gut soweit? Naja, bei genauerem Hinsehen muss man leider feststellen, dass die Zeitung gar keine ist, sondern eine BILD. Dass wohlgenährt heißt, wir sind alle etwas zu dick. Und dann bleibt noch der Gedanke, dass Zigaretten und Kaffee auch nur Drogen sind.
Aber an all das haben wir uns längst gewöhnt. Zufriedenheit war schon immer eine Frage der Konventionen im Zuge der richtigen Einstellung: wenns alle machen, und ich das auch machen kann, sind auch alle zufrieden. Und wenn man zusätzlich gelernt hat, sowohl die kleinen Ärgernisse des Alltags als auch die großen Probleme der Menschheit auf nach dem Kaffeestündchen zu verbannen, kann man quasi sorglos leben.
Gut, dann kann Weihnachten ja kommen.

* Frankfurter Hektik: nicht nur Taxifahrer haben es immer eilig, denn als ob morgen schon Weltuntergang wäre, hetzen auch alle anderen durch die Straßen. Außer die, die dort leben.


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This text has been written a year ago, a typical moment of living in Frankfurt, which seems quite appropriate to be published now. I can't wait to leave those first world problems behind...

Well, everything seems to be alright. Although it's very early in the morning and the city is covered in heavy wafts of mist, people seem to be fairly content. Not even lost in the usual Frankfurt rush. Smoking and drinking coffee, they're standing in front of the central station, looking satisfied and well nourished. I wonder if they had cake crumbles with yogurt for breakfast, too.
The train isn't full and leaves on time, people are reading newspapers. All is good, you could say? Well, when taking a closer look, I unfortunately notice that the newspaper is not a newspaper but a BILD. That well nourished actually means we're all a little too round. And then there's another thought: coffee and cigarets are drugs, too.
But we're so used to all of that. Satisfaction has always been a question of conventions in the context of the right attitude: if everyone does it, and I can do it, too, then everyone is happy in the end. Besides, if we learn to save our little annoyances on the one hand and humanity's grand problems on the other hand, to be taken care of after the coffee break, you can basically live without worrying. Fair enough, let christmas begin!

* Frankfurt rush: not only cab drivers are always in a hurry, and as if tomorrow was already the end of the world, everyone else is also racing through the streets. Except for those, who live there.