Mittwoch, 9. Dezember 2009

kaunddaun *

hallo freunde!

aaah, stress, durcheinander, beängstigende rechnungen der krankenkasse. langsam sollte ich mal einen unfall haben, sonst lohnt sich das gar nicht! und doch weiß ich: die wollen nur mein bestes. mein geld.
das hat diesen monate eh eine hohe fluktationsrate, dabei hab ich noch nicht mal geschenke gekauft. und außerdem verdiene ich weniger als vorher. konstellarisch suboptimale situation, sollte ich meine soziale partizipation aufrechterhalten wollen.

und sonst?
uni? läuft. *
frisbee? schmerz! *
liebe? immer. *
* miteinander austauschbar

beängstigenderweise werden meine träume nachts immer realistischer. warum? gen null tendierender fernsehkonsum? besuche in kritischen seminaren? realitätssteigerung durch einkommenssenkung? ich wünsche mir zu weihnachten ein märchenbuch! nicht, dass die realität so unerträglich wäre, nur ihre unstetigkeit macht mir zu schaffen. wo hingegen die geschichten aufhören, wenns am schönsten ist. interessante vorstellung.

erkenntnis:
wenn der kaffee nicht mit einem schluck morgen beginnt,
könnte der tag kompliziert werden.


und zum ersten mal auch lyrik:

Herbst In Frankfurt

Nebliger Morgen
verschleiert die Silhouetten der Baumgerippe

das zähe Kalte verschluckt den Tag


müde Stadt

deren dunklen gähnenden Rachen

nur etwas Sonne zu erhellen vermag



(mein stadtführer im hinterhof in offenbach. fotografie-seminar, thema: kindheit im nordend)


*~*~*

only a few days left... and things keep changing, while I try not to be impatient for the results. on the other hand, stress, stress and lots of things to do and think of! a busy time, and that's when difficult relationships become fragile and about to break. but a problem always consists of two people, so I shall not critise others before myself. to not talk about an issue usually causes more issues and therefor a higher need for communication in the end. of course! silence may be golden, but won't pay for your problems after all.

not always easy having the same goals but different styles...
but through the darkness we'll move, our faces lighting up with smiles!


ignoring the spirits of christmas, I focus on those of ultimate. they almost had me on my first tournament since london (which didn't quite deliver, regarding the drama before)... I felt the butterflies coming back at the uni-championships in kaiserslautern, oh how I had missed just playing for fun! I enjoyed it a lot. but on sunday our team was in bad mood, maybe due to exhaustion, it just drove me crazy that we couldn't motivate ourselves. it was more or less one guy in our team keeping the bad spirit, but it spread quickly. that wasn't the frankfurt I used to know! well, surely I'll see it as an exception, although I'm not looking forward playing with that guy at my next two tournaments...
but since you cannot chose the people around you, gotta love the ones you're with.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

hinterm Vernunftshorizont gehts weiter

Was gibt es neues?
- Wie, außer dass ich beinah vollständig Fleisch vermeide (nennt mich Vegetalia!) und mein Glauben zur Agnostik geschrumpft ist?
Och...

Heute morgen, also kurz vor 10Uhr, saß ich mit meinem Kaffee vorm Fenster und starrte unwillig auf den Regen. Das macht Böcke auf Fahrrad fahren! Aber mit den ÖPNV dauerts doppelt so lang, und da der Kaffee mal wieder viel zu stark war, hatte ich keine Wahl. Als ich kurz darauf gegen die nassen Naturgewalten mein Weg gen Uni bestritt, total angeschissen vom Wetter, kackte mir so ein bekloppter Vogel aufs Bein... Damit lernte ich meine erste Lektion bereits vor Seminarbeginn: Sei dankbar, denn schlimmer gehts immer. Und: Fahre nicht unter Laternen durch.
Übrigens sollte man auch NICHT probieren, direkt vor einem Polizeiwagen über eine rote Ampel zu radeln, auch nicht im Dunkeln, auch nicht mit einer Über-Ungeduld. Selbst in der Verbrecher- und Drogenhauptstadt Frankfurt hat unser Freund und auf-die-Sprünge-Helfer noch genügend Zeit, mit Blaulicht ein Fahrrad an- und Standpauken zu halten. Aber ich musste nicht zahlen, und entdeckte zudem eine mir bis dato wenig vertraute Eigenschaft: wenns drauf ankommt mal die Klappe halten!
Mann in Blau: "Machen Sie das öfter, über rote Ampeln fahren?"
Mögliche Antworten:
a) Soll ich Sie auch noch anlügen?
b) Sie meinen pro Strecke?
c) Neeeeeeeein, nicht doch!
Nichts zu sagen, lässt alle Möglichkeiten offen. Und es hilft auch keinen Führerschein zu haben.
Und nun bremse ich immer ab vor roten Ampeln! Sehe mich nach Polzeipräsenz um, und fahre dann erst weiter. Natürlich nie betrunken!

Aber der Tag heute wurde noch sehr schön, denn in der Uni angekommen hatte ich ein super Seminar, trotz Streik, und viel Spaß mit Lena, die mit ihrer guten Laune den Regen vertrieb. Der Professor referierte über Behinderte und deren "Integration" ins Bildungswesen, sehr eloquent, bissig und ach ja, bei dem sollte ich mich prüfen lassen. Vorausgesetzt, er ist in 2 Jahren noch an der Uni.

Das führt direkt zum Thema ARBEIT, genauer: Behindertenheim. Davon hab ich auch noch nie erzählt...
Ich bin ja gern dort. Man ist mit dem Chef per du und kann daher Dinge sagen wie "M., zick DU doch ma nich so rum!" (klingt hart, war aber völlig berechtigt, ich habe eine Unschuldige verteidigt!) Man wird schon mal völlig abgehärtet für späteren Nachwuchs bzw. zu pflegende Verwandtschaft. Man lernt sinnlose Vorschriften von oben zu ignorieren, eine Tätigkeit voller Risiko. Und ich könnte mich sogar vorrangig und kostenlos gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Aber da könnte ich ja gleich anfangen, ne private Altersvorsorge abzuschließen, oder ne Lebensversicherung. Oder über grüne Apeln fahren. Ha!
Ich bin nun schon über 3 Jahre da und es wird echt nie langweilig. Da gibt es den Joachim (Namen nicht geändert, kennt eh keiner), der sich gerade vom Schlaganfall erholt und wieder sprechen lernt. Da stand im Pflegebericht vor kurzem: "Bew. geht es gut. Hat ein neues Wort gelernt, findet jetzt alles Geil." Ich laufe durch den Gang, schieb den Manni vor mir her und sage Hallo! zu Joachim. Was antwortet der? "Geil."
Ein paar Auszüge meiner Notizen über den Job:
Mai 2007 - Der Tag war bisher schon anstregend, dann auf Arbeit ankommen und feststellen, dass ich mit 2 der nervigsten Kollegen Dienst habe, lässt Stress befürchten. durchatmen, die Sorgen weglächeln und rein ins Vergnügen! mein Enthusiasmus hält bis zu dem Moment, wo Christine mir erzählt, dass ihr Urinbeutel ausgelaufen ist. Hose, Schuhe etc. müssen gewechselt werden, sie liegt auf dem Bett und regt sich furchtbar auf, aber ich bin diejenige, die die nassen Socken mit spitzen Fingern in die Wäsche befördert...
Oktober 07 - diesen Moment intensivsten Gefühls... ich fühl mich wie kotzen, heulen, schreien, ausrasten... alles! wie betäubt und doch einschneidend, erbarmungslos. tief Luft holen... gerade ist der Neue gestorben, gestern hab ich ihn zum 1. Mal gesehen. irgendwie ist das alles unrealistisch. ich muss anfangen zu arbeiten obwohl ich mich fühle wie weglaufen. so ein Dreck! wovor hab ich eigentlich Angst? was macht mich s fertig? ich kannte den Mann kaum und so symphatisch war er mir auch nicht... vielleicht führt es mir einfach meine eigene Sterblichkeit vor Augen und im selben Moment die Hilflosigkeit mit welcher ich ihr begegne. es geht dabei ja nicht nur um mich, auch den anderen droht früher oder später ihr Schicksal, ohne dass ich die Macht hätte es zu ändern!
Dezember 08 - Let The Sunshine In, dieses Lied 22Uhr zu hören hat etwas von angenehmer Ironie... es passt allzu perfekt auf mein Leben. Auf Arbeit habe ich erfahren, dass eine der Bewohnerinnen tot ist. Einfach so. Von jetzt auf gleich. Am liebsten hätte ich mich verkrochen, nicht aus Trauer, aber um der Verwirrung zu entgehen, denn trotz des Schocks fühl ich mich sehr glücklich momentan.
Juli 09 - Nachtdienste sind schon was tolles: entspannt arbeiten und zwischendurch Zeit zum Grübeln. Und wichtige Entscheidungen werden auch ab und an getroffen... So fahre ich also doch nach London! Ja, ich bin bei der EM dabei! Mal sehen, wann ich anfange, mich zu freuen.

Natürlich werden diese Auszüge meinem vielfältigen Arbeitsleben nicht representativ gerecht, aber für heute habe ich genug geschrieben. Mein Brot ist fast fertig gebacken und einkaufen muss ich auch noch. Heute Abend ist die ganze WG beim Sport, nämlich Fussball, Fitness-Studio und Frisbee, alle Aktivitäten mit F. Schöner Abschluss-Kommentar von Helle: "Boah sind wir sportlich, das is ja zum kotzen!"