Dienstag, 16. März 2010

die Unsüchtige

Gerade eben war die GEZ bei uns klingeln, zum Glück bin ich nicht ran, ich lüg doch so schlecht. Dabei kann man sich als Student einen Fernseher gar nicht leisten, aus 3 Gründen: 1. finanziell - das Geld geht für Reisen und Parties drauf, 2. zeitlich (Reisen und Parties) und 3. geistig - man spricht nicht umsonst vom Volksverdummungsapperat (klar gibts auch alternative Programme, aber selbst die sind selten so gut wie entsprechende Literatur, abgesehen davon guckt die kaum jemand). Ich bin seit Oktober 2005 fernsehfrei, freiwillig, und anfangs war ich überrascht, wieviel Zeit ich plötzlich hatte. Ja, ich war süchtig, hatte dutzende Lieblingsserien und erkannte sämtliche Werbungen nach 3 Sekunden an ihren Jingles. Und da bei mir die Glotze nie nur nebenbei lief (Stromverschwendung, dafür gibts Radios), hatte ich plötzlich den halben Tag gespart.
Jaja, die Suchten (Süchten?) des Alltags. Schon 4 Jahre bin ich von der Kiste weg, seit 0,4 Jahren von Fleisch und Wurst, und seit ca. 0,04 Jahren von Kaffee. Zugegeben, die Kaffee-Sucht ließ sich nur durch akute Magenprobleme bremsen, gepaart mit der Freude nun den Grund für die am Ende fast täglichen Schmerzen gefunden zu haben. Jetzt muss ich mich zu den Uncoolen in die Ecke stellen, die zu ihrem Tofu-Sandwich noch im Coffee-Shop einen grünen Tee bestellen. Müsste ich, hätte ich das Geld (und würde mir Tofu schmecken). Es scheint, als ob bei mir der Hang zur Süchtigkeit nicht fruchten will, so bin ich kein Raucher, kein Kaffee-Trinker und kein ... Ok, Schokolade mag ich. Und einigen fällt vielleicht noch ein, wie gern ich im Internet bin. Tjaha, nur muss man da die Grenze zur Sucht entlang der Abhängigkeit ziehen. Solange es noch eine Frage der Gewöhnung ist, ob man mit weniger oder gar ohne etwas auskommt, muss man sich keine Sorgen machen.
Lieber unsüchtig als unzüchtig, denn dafür genauso umsichtig wie uneinsichtig. Richtig? Nichtig.


WUSSTEST DU SCHON?
Manche der Einträge sind mit etwas Sarkasmus behaftet. Das wiederhole ich aus Selbstschutz vor wiederkehrender Empörung oder Ratlosigkeit, ebenso wie den Hinweis: Anonyme Kommentare, wir müssen draußen bleiben.

Mittwoch, 10. März 2010

kommen und gehen

Der Winter geht, der Winter kommt.
Gerade lief in den Nachrichten, dass die restlichen Jahreszeiten vorerst ausfallen: Eine Sparmaßnahme des Bundeswetterministeriums, die Sand- und Setzlingpreise seien in astronomische Höhen geschossen, während Daunenjacken derzeit zu Schnäppchenpreisen in den Warenhäusern lagern. Manch einer will eine Beteiligung der Creme-Lobby nicht ausschließen, die verzweifelt den Erhalt trockener Haut anstrengt.

Frieden geht, Gleichgültigkeit kommt.
Wie oft musste ich schon einen Zusammenbruch meiner inneren FFEK-Diktatur durch die Desillusions-Opposition erleben? Und dann scheint auch noch die Sonne, wenn die Dinge mal nicht so glänzend laufen in der WG, wie gemein und paradox das Leben doch sein kann! Jedenfalls werde ich mich bemühen, meine Ansprüche zu senken und vor allem daran denken, dass bei verschiedenen Vorstellungen auch verschiedene Vorteile rausspringen! Obwohl es schon nervt, wenn ich mit meinen Mitbewohner darüber streiten muss, ob man nach einer heißen Dusche das Fenster aufmachen sollte, oder wenn ich nach einem langen Spätdienst nervlich nicht in der Lage bin mit meiner Mitbewohnerin eine Diskussion über Aufgabenverteilung zu führen. Die Grundvoraussetzung sind jedoch gut, ich bin zufrieden mit der Gesamtsituation, und die Details werden sich eh nie klären. Neues Motto gegen Verzweiflung: Probiers mal mit Gleichgültigkeit. Oder noch besser: faulen statt maulen. Und da das so negativ klingt, wird hinzugefügt: auch mal auf die positiven Seiten konzentrieren.

Anruf kommt, Fassung geht.
Gerade noch in Euphorie die Urlaubsplanung auf die Spitze der Vorstellungskraft getrieben und dann ein Anruf vom "significant other", und schon ist die Stimmung gekippt. Geht euch das auch so? In der einen Minute noch frisch, fröhlich und unumhaubar, und plötzlich ein kleiner Schubs des Schicksalsverantwortlichen, ein Wort zuviel da, ein Wort zu wenig dort, und schwuppdiwupp ist man in Tötungslaune. Meist richtet sich der Ärger im Grunde gegen mich selbst, schon allein wegen der Lächerlichkeit der Existenz der Aufregung. Dieses Schnauben über eine Kleinigkeit und parallel dazu der Frust über das Schnauben. Ich bewerbe mich als Gelassenheitslehrling.
Was, ihr kennt das nicht? Dann seid ihr wohl ausgeglichener. Dafür bin ich eben emotionsflexibel.

Die Vernunft geht, die Einsicht kommt.
Ein proklamatischer Aufruf:

Leute, lasst das Denken sein,
Geist und Verstand, die schränken ein!
Das Hirn ist ein gar böser Fluch,
Verantwortung wächst Buch um Buch.
Wer Freiheit will und Wissen kriegt
schon bald im Grabe der Erkenntnis liegt!

Und, bleiben jetzt noch welche die mich ernst nehmen? Freiwillige vor!



WUSSTEST DU SCHON?
Irland feiert den Saint-Patrick's Day. Motto der Irish Pubs: Grün kommen, blau gehen.

Dienstag, 2. März 2010

März-Kalenderblatt


Über das Essen redet man nicht, zumindest nicht übers Nicht-Essen dank Kalorientabellen.

Daher nur kurz:
darf ich mich vorstellen? VegetaLia, Typ "pesco-ovo-lacto". Bloß kein Fleisch oder Wurstkram, seit 2 Monaten auch ohne Ausnahme. Wer hätte das gedacht? Mit deutscher Küche aufwachsen heißt Fleisch essen. Und jetzt nur noch Beilagen? Zum Glück nicht, so langsam lerne ich richtig kochen, und es schmeckt auch. Und ihr, esst doch was ihr wollt! Falls ihr jedoch auch mal ohne Fleisch auskommt, dann kommt raus zu mir und ich perfektioniere mein kulinarischen Künste.