Mittwoch, 12. Januar 2011

warum mobben wir keine Wölfe?

Wieso sind wir eigentlich gemein zueinander? Wieso haben wir uns nicht alle lieb?
Nunja, wir sind eben prädestiniert dafür. Zumindest wenn man den Darwinisten glaubt und nicht den Christen und unseren tierischen Ursprung anerkennt. Der (Tier-)Verhaltenforscher Konrad Lorenz hat zum Thema Aggression einige Untersuchungen angestellt und fand heraus, dass sich Arten eher untereinander bekriegen und bekämpfen als mit anderen, das heißt ein Jaguar bekämpft einen anderen aber keinen Tiger oder Luchs. Er spricht jedoch von einer Ausnahme:
"Näher mit echter Aggression verwandt als der Angriff des Jägers auf seine Beute ist der umgekehrte Vorgang, die 'Gegenoffensive' des Beutetiers gegen den Freßfeind. Besonders sind es gesellschaftlich lebende Tiere, die zu vielt das sie gefährende Raubtier angreifen, wo immer sie ihm begegnen." Also ein prophylaktisches Schützen der eigenen Art. Weiter schreibt Lorenz: "Deshalb nennt die englische Sprache den in Rede stehenden Vorgang 'mobbing', der deutschen Umgangssprache fehlt ein entsprechendes Wort, nur die alte Jägerssprache hat eins, die sagt: Krähen oder andere Vögel 'hassen auf' den Uhu, die Katze oder sonst einen nächtlich jagenden Freßfeind..." *
Aha! Daher kommt der Begriff also. Es liegt anscheinend nicht nur in unserer Natur das wir von Zeit zu Zeit mit Nahrungskonkurrenten im Zwist liegen, sondern uns auch gegen Feinde erwehren. Aber der jetzige Begriff von Mobbing beschreibt ja den "Kampf" gegen Artgenossen, vermeintliche Feinde quasi. Rudeltiere greifen ja nur im Rudel an, wenn sie sich stark genug fühlen, einzeln wären sie dem Jagdtier unterlegen. Noch bin ich mir nicht sicher ob man das auf das Mobbing von Menschen gegenüber anderen Menschen anwenden kann, aber es wäre ein Trost. Bleibt nur die Frage, warum sich der mobbende Mob bedroht fühlt, oder auch wovon... Und warum mobben wir eigentlich keine Tiere, Hunde zum Beispiel? Oder Wölfe, die sind echt gefährlich für uns!

Sonst noch was?
Nach all den Erfolgen im letzten habe ich mir viel vorgenommen für dieses Jahr, jetzt nur keine kalten Füße kriegen. In Frankfurt werden die eher nass momentan, ich durfte heute beobachten wie die Kanus aus dem überschwemmten Vereinshaus in Sicherheit gebracht wurden. Der Main tritt also über die Ufer, nur auf dem Konto herrscht Ebbe. Das liegt jedoch daran, dass ich soviel sparen will, für viele kleine und die eine große Reise wenn alles vorbei ist. Bis dahin kann man ja im Traum schon mal losfliegen...



* zum Weiterlesen: Lorenz, Konrad: "Das sogenannte Böse. Zur Naturgeschichte der Aggression." 1974 DTV

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