Donnerstag, 20. Dezember 2012

the last goodbye - der letzte Abschied*

We all have our ideas of happiness. Luck. And even luxery. We can all tell we're happy, when we're getting, what we wanted. We feel lucky because we may haven't expected to get it. And we call it luxery because we get even more than we can take.
But when are we satisfied? Only when we had it all? Though we now have more than our ancestors could have ever asked for, hardly anyone I know seems satisfied. We know too much about what we could have and still don't possess, and our naive hearts are filled up with more and more desires.
There are moments when we realize that our time is too short to have it all, and that only a humble heart can rest. Even without comparing what we have to what others have, we can find satisfaction. At least I found it.

Finally.
I didn't expect it would make me so sad.
It's like looking over a land after a storm, which has taken away all that wasn't connected with me close enough. Maybe I shed a tear for what I've lost, looking behind at the place I'm now leaving. But most of all my heart is full of joy, because I have the most amazing friends one could ever wish for. With them I feel happy, lucky and wealthy like a queen, and now that I have to say goodbye, I humbly embrace satisfaction.
That's how I feel leaving Frankfurt.

I couldn't say one meaningful goodbye to those who have grown so close to my heart, so I'll take this chance and tell them here: Thank you. For all the times we talked, laughed and cried together, for your trust, patience and lenience. Thanks to those catching any weird throws, to those holding my hair back when I was throwing up after a wild night, and to those listening to one of my stories for the fith time.

My friends, your personalities will accompany me on my trip, I will remember your advice and cover me with good memories whenever I'd miss you too much.

And believe me, this surely will happen! I don't take your friendship for granted but for luxery, because I got what I wanted and more than I can ever take. This sounds cheesy but it's true, and since you know me, well, I really don't care if my words made you laugh or cry.

Your friend Lia


~~~


Wir haben alle unsere Vorstellungen von Freude. Glück. Und sogar von Luxus. Wir wissen alle, dass wir erfreut sein können, wenn wir bekommen was wir wollten. Wir fühlen uns glücklich, weil wir vielleicht nicht erwarten haben, es zu bekommen. Und wir nennen es Luxus weil wir mehr bekommen als wir je nehmen können.
Aber wann sind wir zufrieden? Erst wenn wir alles hatten? Obwohl wir heute mehr haben als unsere Vorfahren je zu wünschen wagten, ist kaum jemand den ich kenne zufrieden. Wir wissen zuviel darüber was wir haben könnten und dennoch nicht besitzen, und so werden unsere naiven Herzen mit mehr und mehr Sehnsüchten gefüllt.
Doch es gibt diese Momente wo wir erkennen, dass unsere Zeit zu kurz ist um alles zu haben, und dass nur ein demütiges Herz zur Ruhe kommt. Sogar ohne zu vergleichen, was wir haben und was andere haben, können wir Zufriedenheit finden. Zumindest ich habe sie gefunden.

Endlich.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so traurig macht.
Es ist wie über ein Land zu schauen, auf dem ein Sturm gewütet und alles mitgenommen hat, was nicht eng genug mit mir verbunden war. Vielleicht werde ich über die verlorenen Dinge eine Träne vergießen, wenn ich auf den Ort zurücksehe, den ich nun verlasse. Aber mein Herz ist vor allem voller Freude, weil ich die unglaublichsten Freunde habe, die man sich wünschen kann. Mit ihnen fühle ich mich fröhlich, glücklich und reich wie eine Königin, und nun da ich mich verabschieden muss, umarme ich demütig diese Zufriedenheit.
So fühlt es sich an, aus Frankfurt wegzugehen.

Ich konnte nicht eine einzige tiefgründige Abschiedsrede halten, gegenüber denen, die mir so ans Herz gewachsen sind, also nutze ich die Chance und sag es ihnen hier: Danke. Für all die Gelegenheiten, wo wir zusammen geredet, gelacht und geweint haben, für euer Vertrauen, eure Geduld und Nachsicht. Danke an alle, die meine komischen Würfe gefangen haben, an diese, die mir nach einer wilden Nacht die Haare hochgehalten haben, wenn ich mich übergeben musste, und danke an jene, die meinen Geschichten auch in der 5. Wiederholung noch gelauscht haben.
Meine Freunde, eure Persönlichkeiten werden mich auf der Weltreise begleiten, ich werde eure Ratschläge befolgen und mich in schöne Erinnerungen kuscheln, wann immer ich euch zu sehr vermisse.

Und das wird definitiv geschehen! Ich betrachte eure Freundschaft nicht für selbstverständlich, sondern als Luxus, weil ich bekommen habe, was ich mir gewünscht habe, und davon mehr als ich je aufnehmen kann. Klingt schmalzig, ist aber so, und da ihr mich kennt wisst ihr auch, dass es nicht wichtig ist, ob diese Worte euch zum Lachen oder Weinen bringen.

Eure Freundin Lia

Sonntag, 9. Dezember 2012

Sinnerman *

Diesen Text habe ich schon vor einem Jahr geschrieben, eine typische Frankfurter Szene, die mir gerade wieder sehr passend erscheint... Vor allem, weil ich es kaum erwarten kann, unsere 1. Welt-Probleme hinter mir zu lassen.

Na es scheint doch alles in Ordnung zu sein! Obwohl es sehr früh am Morgen ist und die Stadt sich in dicke Nebelschwaden hüllt, scheinen die Leute nicht allzu schlechter Laune zu sein. Oder gar der sonst üblichen Frankfurter Hekitik* verfallen. Rauchend und mit einem Becher Kaffee stehen sie vorm Eingang des Hauptbahnhofs, sehen zufrieden aus und wohlgenährt. Ob sie wohl auch Kuchenkrümel mit Jogurt gefrühstückt haben?
Der Zug ist noch nicht so voll, fährt pünktlich ab, drinnen liest man Zeitung. Alles gut soweit? Naja, bei genauerem Hinsehen muss man leider feststellen, dass die Zeitung gar keine ist, sondern eine BILD. Dass wohlgenährt heißt, wir sind alle etwas zu dick. Und dann bleibt noch der Gedanke, dass Zigaretten und Kaffee auch nur Drogen sind.
Aber an all das haben wir uns längst gewöhnt. Zufriedenheit war schon immer eine Frage der Konventionen im Zuge der richtigen Einstellung: wenns alle machen, und ich das auch machen kann, sind auch alle zufrieden. Und wenn man zusätzlich gelernt hat, sowohl die kleinen Ärgernisse des Alltags als auch die großen Probleme der Menschheit auf nach dem Kaffeestündchen zu verbannen, kann man quasi sorglos leben.
Gut, dann kann Weihnachten ja kommen.

* Frankfurter Hektik: nicht nur Taxifahrer haben es immer eilig, denn als ob morgen schon Weltuntergang wäre, hetzen auch alle anderen durch die Straßen. Außer die, die dort leben.


~~~

This text has been written a year ago, a typical moment of living in Frankfurt, which seems quite appropriate to be published now. I can't wait to leave those first world problems behind...

Well, everything seems to be alright. Although it's very early in the morning and the city is covered in heavy wafts of mist, people seem to be fairly content. Not even lost in the usual Frankfurt rush. Smoking and drinking coffee, they're standing in front of the central station, looking satisfied and well nourished. I wonder if they had cake crumbles with yogurt for breakfast, too.
The train isn't full and leaves on time, people are reading newspapers. All is good, you could say? Well, when taking a closer look, I unfortunately notice that the newspaper is not a newspaper but a BILD. That well nourished actually means we're all a little too round. And then there's another thought: coffee and cigarets are drugs, too.
But we're so used to all of that. Satisfaction has always been a question of conventions in the context of the right attitude: if everyone does it, and I can do it, too, then everyone is happy in the end. Besides, if we learn to save our little annoyances on the one hand and humanity's grand problems on the other hand, to be taken care of after the coffee break, you can basically live without worrying. Fair enough, let christmas begin!

* Frankfurt rush: not only cab drivers are always in a hurry, and as if tomorrow was already the end of the world, everyone else is also racing through the streets. Except for those, who live there.

Freitag, 30. November 2012

mein Leben, meine Probleme

Ich kann verstehen, warum manche Menschen keine Veganer mögen. Und die noch krasseren Menschen keine Vegetarier. Wir sind einfach nervig, schreckliche Gutmenschen, die das Wohl der Erde auf ihren Löffel gelegt haben. Nur damit sie diesen nicht so schnell abgibt. Und wenn man sich einmal auf den Pfad der Tugend verlaufen hat, zum Beispiel es moralisch nicht mehr akzeptiert, dass knuddelige und weniger knuddelige Tiere qualvoll leben und sterben nur für die täglich hastig eingeworfene Mahlzeit, wenn man das nicht mehr möchte, dann ist die Büchse der Pandorra erst geöffnet. Dann fängt man vielleicht noch an im Kindergarten zu arbeiten, oder in einem anderen sozialen Beruf - also so einer, wo man immer denkt: ohne mich geht alles den Bach runter, aber warum kriegen die Analysten das ganze Geld? Irgendwann kauft man dann Bio-Produkte, und nicht, weil es für einen selbst gut ist, sondern (aufgepasst!) für die Umwelt! Aha! Es folgen bissige Blicke vom Fahrrad durchs Seitenfenster auf sämtliche Jeep-in-der-Innenstadt-Fahrer, das standhafte Verweigern je wieder eine Plastiktüte für das Gemüse im Rewe abzureißen und schlussendlich der Freiwilligen-Einsatz in irgendeinem Zweite bis Dritte Welt-Land. Und da man sich um das Bild des ständigen blass-bleichen Nörgels auf Bio-Latschen bewusst ist, verpackt man die "kauft lokal, denkt global"-Predigten in großspurigen Sarkasmus. Sätze wie: "ich will ja nix sagen aber der Plastik-Strudel im Ozean ist so groß wie Grönland", basierend auf Halbwissen aus Charlotte-Roche-Sendungen und schlechten Gewissen über den Ausflug ins Sushi-Restaurant letze Woche, vermischt mit Pessismus, Hilflosigkeit und einer Prise Trotz, versprechen jede Unterhaltung gen Untergang zu steuern. Ich weiß es, und tu es trotzdem, manchmal.

Wie konnte mir nur so etwas passieren? Heute abend saß ich mit lauter Gutmenschen am Tisch, einige Veganer, Vegetarier, und sogar einer, der (grad) keinen Alkohol trinkt. Natürlich wurden Kochrezepte ausgetauscht und auch das Thema Polygamie wurde aufgegriffen. Aber nicht mit spitzen Fingern, sondern als Schablone ans die eigene Lebenssituation gehalten, eine Dame schlussfolgerte: "Jetzt noch nicht."
Einmal gespiegelt zu bekommen, wie widerlich so viel Toleranz und Umsicht ist... faszinierend. Dabei habe ich es schon immer gehasst, anderen zu erklären, warum ich kein Fleisch essen will. Erklärt ihr mir lieber, warum ihr Fleisch esst. Das meiste ist richtig ekelhaft, und es wird von Leuten gegessen, die in Bus und Bahn die Haltestangen nicht anfassen wollen, wegen der viele Bakterien. Aber das istgeht nur an die Haut! Das Fleisch voller Östrogene, Antibiotika und Bazillen, die die Antibiotika nicht abtöten konnten, tun die Menschen IN sich REIN. Igitt!

Ihr seht was ich meine. Ich bin eine von denen. Besserwisser. Gutmensch. Und ganz schlimm: Pädagoge. Wer mich verärgern will, sagt: Erzieher. Und wenn ich dann abends nach Hause komme und (so wie fast jeden Tag diese Woche) meine Glühwein trinke, weiß ich: ich bin eine von den Bösen. Das ergibt keinen Sinn, aber darauf beruht das Böse ja.
Ich will nicht, dass in meinem Leben alles in Ordnung ist. Ich bin mit meinem Studium fertig* und es könnte mit meinem verrückten Leben nun alles auf ruhige Bahnen kommen. Ich bin alt genug für fast alle Sachen im Leben (außer Rente), trotzdem noch lernfähig, klingt doch ideal für ein ausgeglichenes Dasein. Nein! Nein, nein, nein! Nehmt mir bloß nicht meine Probleme weg. Vielleicht bin ich in einer Generation aufgewachsen, die es doch recht einfach hatte, denn ich brauche meine Probleme. Sonst langweile ich mich zu Tode! Das ist auch der Grund, warum ich diese Weltreise machen muss... Was will ich jetzt schon den Rest meines Lebens beginnen? Das wäre doch nicht nur semantisch gesprochen der Anfang von Ende. Abgesehen davon bin ich unendlich neugierig, aber dies ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls sitze ich nachts um 1 Uhr vorm PC, hab schön mit Freunden rumgehangen und von meiner To-Do-Liste nix geschafft. Wenn ich nicht heut schon 8 Stunden arbeiten gewesen wär, könnte ich mich glatt wieder wie ein Student fühlen. Gleich werde ich mir im noch eine völlig überflüssige Serie anschauen, einfach weil ichs kann, obwohl ich müde bin. Was bleibt mir nun noch zu sagen? Hört nicht auf mich? Hört auf niemand? Hört hört! Whatever, scheiß auf gute Abschlüsse.


WUSSTEST DU SCHON?
* Wichtige Neuigekeiten kann man getrost auch mal in Nebensätzen abhandeln, wie z.B., dass ich mein Studium geschafft habe (gut, quasi, auch wenn eine Note noch fehlt) und jetzt auf Weltreise gehe. Was soll man da auch noch zu sagen, wenn man bedenkt, wieviel Wichtigeres es doch zu besprechen gibt? Kleiner Scherz, ihr werdet noch davon hören.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Oh Captain, my Captain

Surely this is not the first time I'll tell you about this great team, but probably, this will be the last. At least for quite a while...
Most of the almost 6 years of playing ultimate frisbee, I've only played with one women team: the best one, the coolest one, Frau Rauscher! As a co-founder and frequent player, of course I always enjoyed being part of this team and I cared about it. But only when I became captain I started feeling responsible for whatever happens in it and to it. It wasn't my idea, instead, our former captain (who is a much better player than me) suggested me as a captain. And luckily another girl was interested in this job. It turned out that we complemented each other quite well: the "two-headed dragon", we were called.
The team qualified for the first league outdoors. It was a great season, crowned with success at the finals in Frankfurt, where we fought a hard fight against the Heidees (later runners up of the tournament) and lost with only one point, having only 8 players running their asses off for 2h15mins. The game was supposed to last only 1,5hours... Left with lots of enthusiasm for the next season, the captains were proud and eager to see where things would be going.

But then it came a little different. Due to losing some of our reliable and experienced players and due to only a few people coming to practise on a regular basis, we didn't do well this season. Frau Rauscher's "two-headed dragon" tried it's best but we couldn't motivate everyone to give their hearts into the game. It was especially frustrating for me because I knew it would be my last season with the team...

Now, it's all over, baby blue, and there's nothing left to do. It felt harsh when they'd chosen a new captain to replace me, without saying a word of gratitude, or even farewell. Maybe they didn't know...?

I know I did a lot of work behind the scenes, and some of the noticeable stuff wasn't to everyone's pleasure. As a captain, you have to kick the team's ass. You're the one to tell those off who are late, and to patiently talk to the talented-but-furious player who just wouldn't take any critics. (And guess what, I liked doing those things! But still, they're exhausting...) You're the one to blame if things go wrong, because you're responsible. I took this very seriously last season, which is probably why I felt so down when we failed to qualify for first league. As a captain I felt this was also my fault, and I should have done better. But noone told me what I did wrong. I feel like I'm leaving unfinished work. Is this why noone said anything? Because they weren't satisfied with me as captain? I'm aware it's not about my popularity, but about making the players care for the team. Frau Rauscher should have been their priority, as it was mine. Maybe in the end there wasn't anything I could have done, maybe it was just the wrong timing.

I hope Frau Rauscher will develop well and become successful again! I will miss the team a lot and it will be hard to get used to a new one... There was always something special about Frau Rauscher, a mix of fighting-spirits and self-doubts, that made us unpredictable. In any way, I believe they will keep getting better players and grow together as the team.
Despite not getting the acknowledgement I'd hoped for, I will try to believe that the team also enjoyed having me as a captain. I've learned a lot about leading groups and made many mistakes, that next time I won't do. If there will be a next time... At least one thing I know for sure: the next captain I have, I'll try to support better than the last one. Because I used to be a slacker of a player, you know, one of those knowing it better. Sigh. Why do you always have to walk in someone elses shoes before you really understand?

Montag, 15. Oktober 2012

Flohmarkt und Fortschritt

Du weißt, dass du alt bist, wenn du nicht zu einer Party gehst, weil sie an einem Dienstag stattfindet.

Du weißt, dass auch der Staat es mit Studieren übertreibt, wenn man sowas lesen muss: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/universitaetsreform-warum-ich-meinen-lehrstuhl-raeume-1754332.html


Abgesehen vom Altern, von Partys die ich verpasse und von Impfschutzbestimmungen für Südostasien, beschäftigt mich vor allem meine Prüfungssituation. Nach über der Hälfte aller Termine konnte ich der Einsicht nicht mehr ausweichen, dass Erfolg nicht durch meine Noten, sondern mein persönliches Empfinden zustande kommt. Mein innerer Maßstab meldet Alarm:
Hauptsache bestehen, gut und schön, aber was ist mit der Zufriedenheit?

Letztens wurde mir wieder ganz deutlich bewusst, wie irrsinnig unser Streben wird, wenn sich der Zufall einschaltet. Da laufe ich an meinem alten Briefkasten vorbei (ja, umgezogen bin ich auch vor kurzem, als ob nicht schon genug los wär. aber meine neue Mitbewohnerin ist großartig, das hat sich gelohnt!), greife rein, weil die Namen noch dran stehen, und siehe da: ein Brief von der Uni. Mitteilung über Terminänderung meiner letzten Prüfung. Zum Glück um eine Woche nach hinten verschoben, nicht nach vorn, aber... warum schicken die das nicht an die neue Adresse? Na klar, bei der Anmeldung hinterlegte Adressaufkleber! Da guckt man als Sekretärin nicht im PC nach, ob sich was bei der Studentin geändert hat. Blöder Fortschritt!

Zufälligerweise haben wir letztes Wochenende (das wo die Sonne schien - falls sich jemand erinnert) auf dem Flohmarkt in Karlsruhe sehr viel Krempel unter die Leute gebracht. D.h. Dinge, die ich nicht mehr brauche an Menschen verkauft, die sie auch nicht brauchen. Das ist eine sehr schöne Erfahrung. Da gibt es lustige Momente, wie den wo mir die ältere Damen gerade 5€ für 3 alte Taschenbücher reicht, als ihr Mann heraneilt und etwas außer Atem meint: "Du sollst doch nicht noch mehr... ach, zu spät." Glück für mich.
Und nicht zu vergessen der völlig verdrehte Moment, wo ein Mann mittleren Alters ein Buch ablehnt, und teils entschuldigend, teils mitleidig nur meint: "Kindle."

Mittwoch, 12. September 2012

Heimweg, nachts.

I love my life. It's weird, but it's real.

Ich liebe mein Leben. Es ist komisch, aber es ist echt.
Ich ziehe mir meine Kapuze über, und ziehe los, nächtlicher Heimweg.
Das Rauschen des Regens, ich muss genau aufpassen, ihn auf meinem dicken Pulli zu spüren.
Meine Flipflops machen laute Schritte, wenn sie gegen meine Füße schlagen. Da sind noch andere Schritte, ich drehe mich um - nichts.
Vor mir neben der Hauswand ein zerbröselter Keks.
Wieder hinter mir Schatten, Geräusche, mein Blick schwengt herum. Eine leere Straße.
Vor mir schon wieder Kekskrümel.
Ich liebe mein Leben. Es ist komisch, aber es ist einzigartig. Sehr unglaublich, aber es passt alles zusammen.
Das Rauschen des Regens liegt in meinen Ohren, mein Stoffbeutel schwingt an meiner Schulter.
Der Schlüssel darin klimpert, ich kann jeden meiner Muskel spüren. Meine kalten Füßen laufen schneller, ich springe über den Zebrastreifen.
Ich liebe mein Leben. Es ist komisch, aber es ist meines.
Ich liebe es, weil Momente wie dieser eine Bedeutung haben.

I love my life. It's weird, but it's mine.
I love it, because moments like this have a meaning.

Freitag, 31. August 2012

überraschender Käse - News 2 *

Im Themenpark "Lias Leben" lassen wir heute mal die Sau raus und nehmen von den Neuigkeiten nur das Beste. Da es schon so spät ist, gehts wie in der Achterbahn ziemlich schnell durch das Auf und Ab von "wer hätts gedacht?"

Juchu, Bhava und ich, Gründer des berühmt-berüchtigten Frisbeeteams CRANBERRY SNACK, haben mit eben diesem endlich mal ein Turnier zusammen gespielt. Und nicht irgendeins, sondern das großartige Windmill Windup in Amsterdam. Natürlich war die Erfahrung genauso fantastisch wie wir es uns immer vorgestellt haben, schließlich sind Bhava und ich seelenverwandt. Na zumindest ist unsere Freundschaft etwas so besonderes, einzigartiges, dass ich trotz des Ozeans zwischen uns manchmal einfach nur glücklich bin. Auch wenn ich Bhava selten sehe, ist sie mir näher als mein Bruder (ok, das ist nicht schwer) oder Schwester (wenn ich eine hätte). Und wer weiß, vielleicht passieren noch ein paar überraschende Dinge und wir begegnen uns irgendwo bald wieder. Mexiko, vielleicht? Na, jetzt spinne ich...

Wer hätte auch gedacht, dass Bier und ich mal Freunde werden? Klar, Schuld ist ein Beerrace, musste ja so kommen... Der gestiegene Wert liegt aber nicht einzig an der Tatsache, dass ich von Bier keinen Kater bekomme, es hat auch studentische (also finanzielle) Gründe.
Nicht im Zusammenhang damit, aber genauso überraschend ist mein Talent als Haarescheiderin. Ja, ich will es nicht Frisöre nennen, das wäre wirklich zuviel des guten, aber ich konnte Jonas' längere Haare in kürze verwandeln, ohne das er danach ne Mütze brauchte. Glaubt ihr nicht? Zeig ich euch gern, kost' auch nix (außer Nerven).
Ok, kulinarische Talente sind bei mir nichts neues, aber wer hätte gedacht, dass Marmelade machen so einfach geht? Während der Diplomarbeitsphase war ich sehr produktiv, alles aus der Motivation heraus, Rhabarber haltbar zu machen... Und wieder war ich nicht die einzige Begeisterte...

Und schließlich, um all diejenigen zu beruhigen, die sich fragen ob ich denn gar nichts mehr lerne: doch, und es macht sogar Spaß. Das zufällig gewählte Thema im langweiligsten Fachgebiet meiner mündlichen Diplomprüfungen ist nämlich recht spannend: reflexive Wissenschaften und Forschung. Ok, im Zusammenhang mit Bourdieu und Gender Studies, aber hey! Nur weil meine Professorin eine Frisur wie ne Schichttorte hat muss sie nicht von gestern sein... Und der Prof mit den Wanderhosen lief uns beim Sommerfest über'n Weg als wir Pizza aßen, wurde herbeigewunken und gefüttert. Gaaaanz plötzlich hatte ich auch keinen Hunger mehr und schob ihm meine Pizza zu (die gute Gorgonzola), in der Hoffnung, dass er das im Oktober bei der Prüfung noch weiß. Hehe.

 me and Bhava: [insert cheesy subtitel]

Finally, a new post about more or less up-to-date stuff from my ever-chaotic life.
Of course a million things happened lately, many of them quite crazy, so nothing unusual. This time I want to look at the good ones, those that surprised me. Sometimes because of the "when", sometimes of their "how", and other times ... well, who would have thought?

First and foremost I wouldn't have thought that Bhava and me, the founders of the famous frisbee team CRANBERRY SNACK, would ever get to play with this team together, but we did! And not just any tournament, but the fantastic Windmill Windup (in Amsterdam)! Of course it was just as much fun as we imagined it to be when creating such a fabulous team: we had international players, talented ones, good looking, and... the Bikini of Blame.
Oh, and while we're at it, I'd like to mention ... well, how do I say this? Talking about emotions is always difficult, and especially in this case because I haven't put a friendship like this in words before... I've only seen Bhava twice in the last 3 years and still feel so close to her! How comes we're such different personalities but seem so equal in what we experience? Call it soulmates, coincidence, female intuition, in the end it comes down to a fantastic friendship, which makes me so purely happy that I can't believe it. It's like we've married minds! Sometimes I just want to jump on a plane, forget my dignity and enter America, just to hang out with Bhava! Well, who knows what the future will hold, maybe we'll see each other somewhere surprising. Like Mexico. Just a thought.

And, another friendship that has developed recently, is with beer. Yes, no mistake here, I'm talking about a drink: beer and I became friends! It happened in Stuttgart, saturday night, at the beer race, after the frisbee games. I was forced to join, and even failed when I slipped on the wet gras and tipped over the bench with the beer, but hey! Strange situations make strange friendships, and I never get a hangover after a night out with beer... So, goodbye longdrinks and cocktails, hallo boring and practical beer.

Now on to some surprising skills I've discovered: I can cut hair. Not so much my own, but Jonas' hair for example. He's got short hair and small expectations, but still: we were both happy with the result. So, anyone else want to save some money and try something new? I'm there, for you, and your hair.
Plus, while writing my diploma during the summer, I needed some distraction and starting making jam. Coolio! It's even less difficult than haircutting, and I've cooked different varieties for about 10 jars already.

Last but not least, university still surprises me (no, it isn't over yet), as an institution: today I got some books from the library by filling out forms, you know, they didn't scan the books, they have it on paper. And I thought I was old-fashioned by not having a smart phone! Also I had pizza with one of my professors at a summer party, he just happened to walk by and my friend told him to join our food session. Let's hope my prof will still remember that gift in october, when he's testing me for my oral diploma exam... The preparation for all of the oral exams goes quite well. I'm surprised that the one topic I'd randomly chosen is actually something I'm really interested in: reflexive science and research. Coolio.

Mittwoch, 8. August 2012

Luxus - ein philosophischer Abstrakt

Anstelle der geplanten Neuigkeiten heute mal wieder ein spontaner Ausflug in die Philosophie, bei dem gilt:
* Substantive und Fremdwörter erlaubt
* Übertreibungen und Provokation sind Absicht (zur Veranschaulichung)
* meine zugrunde liegende Prämisse ist die der Studentin im Urlaub, also viel Zeit, Kaffee und Wahnsinn
* anders als bei Kant kann man mich fragen, was ich damit genau gemeint hab.
Philosophie ist nichts wissenschaftliches Kompliziertes, es beruht nur auf der Frage, worauf meine Gedanken hinaus wollen.

Luxus kann ich mir nicht leisten. Luxus, das sind Dinge wie: Prinzipien. Oder: konsequent sein. Stattdessen gönne ich mir wertvolle Dinge, die viel kosten, vor allem Zeit, Nerven und was es wolle: Freundschaften, Bekanntschaften, Verwandtschaften und was man sonst so schafft.

Dann gibt es noch die Dinge, die kann man nur wollen, niemals kriegen oder sich besorgen, weil allein das Verlangen ihre Abstraktheit so verletzt, dass sie sich in ihre Bestandteile zersetzen, sobald man sie zu fassen kriegt. Glück ist eins davon. Was heißt "eins davon"? Glück ist das Ultimative, der heilige Gral unter den erstrebenswerten Bauteilen des modernen Menschen, direkt vor Zufriedenheit, Reichtum, Macht, Gesundheit und der Ikea-Family-Card. Letztes verweist darauf, dass wir gern bereit sind, die Definitionsmacht von Glück von uns selbst auf andere zu übertragen, weil wir selbst nicht entscheiden wollen, was wir wollen. Alles andere wäre auch zu anstrengend, beinhaltet Kompromisse oder - schlimmer noch - Selbstverantwortung.

Wenn ich persönlich entscheide, bin ich auch persönlich haftbar (wer darüber richten sollte, ist eine andere Diskussion). Dieses Risiko ist zu hoch, also lass ich mir ein paar Modelle vorstellen, identifiziere mich damit und der Rest (Prioritäten, Regelungen) kommt von selbst. Zum Beispiel Modell A: Job - Familie - Doppelhaushälfte, dafür brauche ich Schulbildung, Partner, Finanzen (Regelungen) und den entsrechenden Antrieb, dies unter allen Umständen zu erhalten (Priorität). Wie beim Autokauf gibt es dieses Modell in verschiedenen Ausführungen: zum Beispiel mit Klimaanlage im Haus, ABS im Job oder Airbags bei der Frau.

Oder vielleicht ein anderes Modell, gefällig? Sie ändern sich mit der Zeit, jetzt geht es auch ohne Partner, oder mit zwei Stück, das gleiche gilt für Haus und Job. Dass in "einer" Gesellschaft, also nehmen wir mal die deutsche, mehrere Modelle friedlich koexistieren, ist schwierig, Stichwort Verständnis. Dass mein Nachbar sich für ein anderes Modell entschieden hat, zeugt von seiner Freiheit, selbst zu definieren was er möchte (oder was er aus seinen bescheidenen Verhältnissen geformt hat). Das macht mich wütend, denn er hatte den Mut, diese Freiheit zu benutzen. Ja, liebe Leser, denkt an Kant: Er wusste dass die größte Herausforderung der Menschheit nicht im Unverstand, sondern im Un-Mut begründet liegt.
Eines ist dabei wichtig: Dinge zu hinterfragen, heißt nicht, sie in ihrem Kern abzulehnen. Sondern die Bedingungen neu auszumachen.

Aber zurück zum Luxus. Ich kann ihn mir nicht leisten, weil ich weder genügend Zeit noch Grips noch Antrieb dafür habe. Stattdessen sehne ich mich nach Dingen, die mir wertvoller, da noch unerreichbarer erscheinen: Unbeschwertheit. Und noch wichtiger: Freiheit. Ich kann nicht sagen, was diese Worte bedeuten (sonst Verletzung ihrer Abstraktheit, s.o.), nur die Gefühle beschreiben, die ich mit ihnen verbinde. Und diese sind dermaßen subjektiv, dass ich den Leser zwingen würde sich zwischen Zustimmung damit und Ablehnung von ihnen zu entscheiden. Aber das will ich nicht. Wie Kant geht es mir darum, jeden Einzelnen aufzufordern, sich jenseits der Amazon-Wunschliste zu überlegen, was für ihn/ sie Luxus bedeutet. Und wenn es euch doch interessiert, worin er für mich begründet liegt, bleibt auf dem Laufenden: Ich werde es in einer langen Reise herausfinden. Und "Reise" ist in diesem Falle keine Metapher.

Mittwoch, 18. Juli 2012

erfolgreicher Käse - news 1

Wie jeden Sommer ist soviel los, dass ich gar nicht dazu komme, mal was im Blog zu posten, obwohl doch gerade soviel interessante Sachen passieren. Gut, fangen wir heute mal an, und weil so schön die Sonne scheint, am besten mit der Kategorie "erfolgreich ausgespielt":

Erfolge vermelden fühlt sich momentan an wie Sushi All-you-can-eat: Exklusiv, verbunden mit langer Vorfreude und am Ende ist man bewegungsunfähig. Wenn wir mal chronologisch vorgehen wollen, steht an erster Stelle die Mixed DM (München), bei welcher Frankfurt 1 erfolgreich den 8. Platz der letzten beiden Jahre verteidigt und dabei Teams besiegt hat, die mit vielem aber nicht mit uns gerechnet hatten. Wir sollten uns in Frau Rauscher & The Underrated umbenennen... Die Stimmung innerhalb des Teams war toll und auch persönlich war ich mit meinem Spiel zufrieden, Stichwort "Garbage Collector" oder: diese Scheibe krieg ich noch!
Dann der Sprung direkt zur erfolgreichen Abgabe meiner Diplomarbeit, d.h. sie gebunden, rechtzeitig und ohne Kaffeeflecken. Am Ende warens über 100 Seiten über Erlebnispädagogik in der Erwachsenenbildung, und mindestens die Hälfte davon ergibt Sinn! Dank meiner Freunde, die mir tatkräftig die Blabla-Sätze und pauschalisierten Halbwahrheiten aufgezeigt haben, echt Leute, ihr wart ne große Hilfe! :) Die Party im Anschluss war genauso großartig wie verdient (muss ich an dieser Stelle mal loswerden) und bestand im wesentlichen aus Essen, Trinken und Grinsen. Ein bißchen Frisbee am Main war dabei und ein Dinner auf der Dachterasse, einfach wundervoll! Am Montag bin ich aufgewacht, völlig überwältigt von dem Gedanken, nicht mehr schreiben zu müssen. Die sechs Monate hinter mich zu bringen hätte auch in die Kategorie "wer hätts gedacht?" gepasst, aber die kommt beim nächsten Mal...

Jetzt bleibt nur noch zu sagen: Prost!



Freitag, 22. Juni 2012

500 days of summer

I'm dreaming about 500 days of summer...

my heart isn't meant to rest
I need to feel it beating
set my mind on a quest
a whirlwind of feelings
sometimes I'm acting strange
hopelessly romantic at best

when the nightly rain rushes
I sit outside chasing my dreams
saving reality's blushes
doesn't matter what it means
in between singing and cheating
hoping and breathing

sharply-blurred imagination
is the only truth I believe in



Freitag, 25. Mai 2012

Weltretter - wer is(s)t leidenschaftlich?

Ich bin eine von den Guten! Habt ihr schon immer gewusst, wa!?
Ihr wollt werden wie ich? Kein Problem! Guckst du:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1648450/Bambule-vom-24.-Mai-2012

Diese Sendung bestätigt genau zwei Tatsachen:
1. Wir Deutschen haben ne schlimme Esskultur, die den wenigsten bewusst ist.
2. Am Ende des Beitrags seht ihr: mein Trend "Stoffbeutel als Handtaschen" hat sich durchgesetzt.

So, wer mir jetzt noch verrät, wie ich es schaffe von Fisch loszukommen, wird von mir zum Essen eingeladen. :)


WUSSTEST DU SCHON?
Unsere WG kriegt wieder neue Mitbewohner, aber nur einen diesmal: Yoann, Franzose, hat ne Käsephobie. Kaum vorstellbar für Fetarier wie mich!

Dienstag, 8. Mai 2012

get up, racing, chasing

waaaaaa-wa-king up is so hard after 8 am... I feel better being woken up before that, call me crazy. So today was difficult, I feel totally paralized, no power. I have to get my secret weapon: a combination of coffee and music, then dance into my clothes (what shall I wear??) and around the apartment with a wiper in my hand...



the plan sounds good, I just need to get away from the internet. what sense does it make to sit in front of the computer, with a healthy bowl of breakfast, watching rocket launches? at 10am?? I'm soooo inconsistent, and: I still eat fish. at least, if I never become who I'll try to be, then I'll always be busy, which is good. keeps me away from the internet. this bad bad thing!
I shall smash it!
and then I'd take Joe my bike and cruise to a library, then to another one, keep writing, no cash no style...



when I started this post I felt totally poetic, now I only feel po... Did I sleep too long? At least I had cool crazy dreams as usual: starring a legless man who was the new boyfriend of a friend of mine and some frisbee players, that I don't know in real life, coming to a party for me which had to be cancelled, cause the wires-and-post-construction, where we wanted to climb at, broke down. Yes, that goes to the "normal dream" category.



And at the end of the day, there is only ultimate frisbee, a passion that stuck with me like a ohrwurm. We've set high goals for this season, women and mixed, trying to get into frist league again. It'll be difficult cause we've got so many beginners... But the tournament in Bruges showed that there's lots of talent combined with lots of motivation, makes me impatient to play! Personally, I need to work on my throws and become even faster, better in shape.
And the best news so far? Guess who'll be playing with me and fabulous Cranberry Snack in Windmill (Amsterdam) this year?? Yes, Bhava, my best friend from America! I am so happy, I'll throw another party when she'll arrive!
Until that I gotta be getting up, racing, chasing!





Freitag, 20. April 2012

time

Time is short, already half of it for my diploma thesis is gone! Right now I should be sitting in the liberary and write write write. If only it all hadn't to be correct and as objective as possible, I would have more creative freedom...

Time is long! Indeed, time can be a very subjective thing, though everyone might agree that 7 years is a huge amount of hours, even days! What if you don't see someone that long, someone you had a close relationship with, and then suddenly meet again?
I had about 24 hours thinking about that question. It didn't stay alone for long, other questions came up, such as: how will he have changed, and how have I in his opinion? Many many thoughts were on my mind. Indeed, such a reunion is a great chance to learn a lot about yourself in particular, and about relationships in general...
So when I finally saw an old friend again after 7 years (he lives in Canada, that's why our roads hadn't crossed earlier), first of all, I couldn't believe it. Neither could he. It was just too crazy! It turns out that he hadn't changed so much, neither had I, instead we both had grown (up). I was sooo curious about his impression of my character, because -apart from being obsessed with characters in change- I rarely get the chance to hear someone's opinion who can easily compare what should be two different lifes in one person. Also I was sooo curious about all the action I had missed in his life, and there was a lot going on. It might have been the best part of our reunion to see that we both have been living our lives to as we wanted: he had accomplished such amazing projects (skateboarding and paragliding over Canada) and I had found ultimate frisbee!
It's hard to describe what it's like being in a such sitution as we were, maybe meeting an old relative comes close. It's very good to know that you can base friendships on old realtionships, like opening a can after some time has passed by, enjoying some conserved memories and still finding enough passions in common.

Now, and yet again, it's time to change some things about me, such as becoming more patient, especially with friendships and other relationships. Or to become more self-confident, and less self-defensive. What will probably not change soon is my imbalance of provoking and harmonizing with others. I'll often be getting into someone's face, sometimes intentionally, sometimes not, and I'll probably feel sorry about it. I need to keep some part of my personality, right!?
I wouldn't mind if it takes another life until I am who I want to be, I still have time. Yesterday I thought of how we change while growing up, and I thought of the following thesis: we spent so much time in our young years with making mistakes, and so much time in our adulthood avoiding them. This makes it both exhausting and boring! Of course we need to take on responsibility, but we should not be too afraid to keep exploring and redefine our rights and wrongs.



Hope the song doesn't sound too sad, I just think it's wonderful! Love hearing it on my bicycle...

Mittwoch, 4. April 2012

nothing stranger than life

Why do we make it so complicated? Our desire to make things easy and to regulate everything as we want it, makes life so difficult. We set up standards that we can't maintain and we make rules that we don't follow. Argh, I just wanna throw my life away and become... a musician! Easy to say after a glass (or bottle?) of red wine, being 25 (or...?) and on the edge of change. What makes me stay up late, thinking, wondering, philosophing about the important questions of life? Really, the simple questions come to you at daylight times, such as: "will I be quicker cycling with flatulence?" But only when the world seems to be asleep, my mind wakes up.

alright, at this point, please grab a drink and then continue reading. It won't get any better.
(This is not about trivializing alcohol. It's about not taking myself too seriously.)

The greatest thought you can ever have -as a never really grown up, insecure, natural being- is that you're very very normal. I always thought noone could have the same problems, feelings and such as I do. I thought I need to write a blog and let people know about this strange world that is my reality. But the truth, and this is the very true thruth, is that I'm not alone. My real problem was my inability to accept that I'm one of a billion, not worth more or less than anyone else. I always wanted to be special, and I am, no doubt, but in a totally different way than I expected. I am not different in colour, soul or dreams, but in my decisions. I know some of them are fake ones, like deciding between the products of a supermarket, since someone decided for me what to choose frome. But some choice, even just having them, means freedom to me. And nowadays (I know this sounds totally 80s!), in the world of globalisation and capitalism, freedom is the last difference we have.

Dienstag, 27. März 2012

kein kommentar - no comment

Wer nichts zu sagen hat, sollte doch lieber schweigen, und andere sprechen lassen. In diesem Sinne, heute mal kurzer Prozess:
If you don't have anything to say, rather be quiet, and let others speak. Having said that, I'll cut it short today:



...abgesehen davon schreibe ich in letzter Zeit wirklich genug! Ein Drittel ist geschafft!
...besides, I've been writing a lot recently! A third is done!

Mittwoch, 29. Februar 2012

the eternal student

The last seminar at uni, that I took part in, was about lifelong learning and the empirical access to it. The interesting thing about lifelong learning is: it used to be everything happening in an institutional context, ie all of the teaching in schools and such. Nowadays it is considered almost all the learning that we do after and outside of school, so even visiting a museum or teaching yourself a foreign language is lifelong learning. I really like the new definition, which makes it way more attractive, although even harder for research. We're all learning all of the time, about new transport systems in cities we visit, about new cultures or political systems, about new words from the younger people (or from our grandparents) and we learn so much about ourselves almost every day.
I love it! I'm so curious, so eager to learn as much as possible. Ok, only the stuff that interests me, so no programming, maths or economic details, but cooking, music, languages, people. I'm highly motiviated to try once more to learn spanish (during the first try we didn't become amigos) and to be a better ukulele player, all before the end of the year. Sounds good, doesn't it? But there's a problem.

I'm so curious, so nusy to stick my nose into everything, that it stresses me a lot. It just made me sick. I'm at home because I got a cold about 6 times or more since september, I'm always tired and everyhting but relaxed. I really need a break, I'm doing too many things at once. I know, I always did, and sometimes struggled, but I never had so much pressure! I have to work because of the money I need and the money I want (to save), I have to write my diploma thesis because the uni says so and it'll cost lots of money and time if I had to extend... Alright, ultimate frisbee is not necessary in that sense, but I have to do it because it makes me happy and I need to move. So I feel the soltution is found in between.

I have to learn something else than spanish and playing the ukulele, much sooner than until the end of the year. And that is to relax. To focus on some and not worry about small things. To breathe and smile instead of getting angry and distracted. (It doesn't sound like a big deal, but everone who knows me knows how easily I freak out.) To learn that might be easier than programming but it's still as unpleasant as details about economy. But if I want to do me some good, I should start learning.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Jule ist tot, lang lebe Lia!

Ein Post über eine Identitätskrise? Oh nein, jetzt wirds persönlich! Ich sollte doch lieber spitzfindig über weltgewandtere Themen schreiben, wie zum Beispiel den Zusammenhang zwischen einem hässlichen Äußeren und dem Beruf der Fahrkartenkontrolleure. Oder lustige Youtube-Videos posten, wahlweise mit Tierbabys oder vielleicht wieder mal was kritisches, über ACTA.
Und wenn schon persönlich, wäre doch eher ein Bericht über den Stand meiner Diplomarbeit. Das ist sogar interessant, also für den Leser meine ich, denn es gab folgende überraschende Erkenntnis: das Schreiben und die Recherche macht mir Spaß! Das hatte ich - trotz des guten Themas - nicht erwartet, die Diplomarbeit hatte ich erwartet wie eine Geburt: qualvoll herauspressen und dann hoffen, dass es einem im Alter mal hilft. Einen dicken Bauch werde ich mir auch noch zulegen, so viel Nervennahrung wir ich brauche...

Aber leider schwirren mir andere Dinge im Kopf rum. So kurz vor dem 1. Jubiläum meines 25. Geburtstags habe ich das Gefühl, alte Teile meiner Persönlichkeit zu Grabe zu tragen. Wenn so viele Brücken zur Vergangenheit einzustürzen drohen, in Form von eingehenden Freundschaften, bleibt nur die Erinnerung, winkend auf der anderen Seite. Noch bin ich mir nicht sicher, ob es kurz vorm Kollaps ist oder das Leben nur grad ein paar Umwege fährt -wie so häufig. Und selbst wenn der schlimmste Fall eintritt und die ein oder andere Bindung schmerzlich getrennt wird, wird dadurch Platz für etwas neues, anderes. Auch wenn es schwer fällt will ich von einem einmal beschrittenen Weg nicht mehr abweichen. Nach vielen turbulenten Jahren habe ich ENDLICH das Gefühl, so UNGEFÄHR zu wissen wer ich sein möchte. Oje, heißt das, ich bin erwachsen?
Scherz beiseite. Noch ist der Kuchen nicht gegessen, noch wurden keine erbitterten Streitereien geführt. Bisher ist alles nur Gefühl. Alles nicht-gesagte Worte. So leicht wird mich meine Vergangenheit nicht los, alte Freunde wissen einfach zu viel, die kann ich so nicht gehen lassen.

Bis zum Konfrontation und offenen Ausprache in geschlossenen Räume wird noch ne Menge Kuchen gegessen. Hoffentlich noch ne Menge Seiten der Diplomarbeit geschrieben, in der Deutschen Nationalbibliothek, dem zweitstillsten Raum nach einem Friedhof. Aber reden wir nicht wieder davon! An so einem produktiven Tag wie heute (Arbeit, Diplomarbeit, Zimmer unordentlich machen) höre ich beim Nähen Rainald Grebe und mache Fotos vom Vollmond vor meinem Zimmerfenster. Derart inspiriert fühle ich mich tatsächlich wie Crusoe: warten auf Freitag.

Danke Baustelle, dass ich jetzt die Skyline sehen kann.


WORTE DER WOCHE:
"Freitag. Nach dir das Wochenende." (Rainald Grebe)

Mittwoch, 18. Januar 2012

Das Längste Gespräch

DAS LÄNGSTE GESPRÄCH

Ein kurzes Spiel in einem Akt


Personen:
LIA, Erzieherin
KIND, Kind des Kindergartens

Ort: die Tür zum Bewegungsraum

Vormittags, die Kinder spielen im Bewegungsraum, Lia bewacht die Tür.

Auftritt KIND.

LIA: Na, willst du rein?
KIND: Nein. Ich gebe dir jetzt einen Kuss!
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: Doch.
LIA: Nein.
KIND: (stampft auf) Doooch!
LIA: Neeeiiin!

Abgang KIND.

Die Szene war nicht nur pädagogisch erfolgreich auf Grund ihres Ausgangs, sondern auch wegen den ausgeglichenen Gesprächsanteilen.

Montag, 16. Januar 2012

erschöpft, verpeilt, und trotzdem glücklich

Was für ein wunderschöner Morgen! Sonne, Frühreif, kleine Atemwölkchen, kurz um: der Teil, wenn man die Zeit im warmen Bett bereits resignierend hinter sich gelassen hat. Man muss sich überwinden um zu überwintern. Am Bahnhof steht man gerne mal und friert, so lange es um einen herum hübsch aussieht, und bis man merkt, dass man noch gar keine Fahrkarte hat. Verpeiltheit, dein Name ist Lia.

Heute habe ich die ersten Zeilen meiner Diplomarbeit geschrieben, und es hat sich sehr gut angefühlt. Obwohl es der Anfang vom Ende ist, und danach nichts mehr so sein wird, wie es war... Die vielen Jahren als Student waren Wasser auf den Mühlen der Illusion, dass es ewig so weiter gehen könnte. Aber erstmal schreiben! Und dann... reisen. Jawohl, ein herrliches Ziel. Mein Lebenstraum, obwohl ich noch so jung bin, also lieber: Lebensabschnittstraum. Die Begeisterung allein von der Vorstellung einer Weltreise liegt noch halb in Ketten, erst eine konkrete Entscheidung wird sie entfesseln. Und dann werde ich nicht mehr heimlich träumen müssen...

Wenn nur nicht jetzt schon so viele aufregende Dinge passieren würden! Die Auswahl an Ablenkung von der Diplomarbeit ist so hoch, dass ich gern ein zweites Gehirn anmelden würde. Unser Damen-Frisbeeteam FRAU RAUSCHER geht grad so richtig ab, wir haben viel tolle Nachwuchstalente und zusammen mit Bibi Captain (Capteusin? Captane?) zu sein fetzt einfach! Dieses Wochenende richten wir in Frankfurt die Damen-Quali aus (ne Menge Arbeit!), spielen aber selbst erst zwei Wochen später in Münster. So ein Team ist eine sprudelnde Quelle an Organisationsbedarf, denke ich mir, und nehme noch ein Schluck Bier. Verdienterweise nach dem Trainingsspiel gegen Darmstadt heute. Dann schweifen meine Gedanken ab, zur kommenden Saison, und ich überlege, wieviele Turniere ich mir wohl zeit- und geldtechnisch leisten kann. Auf jeden Fall will ich zu Tom's Tourney nach Brügge, liegt sogar näher als Berlin, und weil Dienstag der 1. Mai ein Feiertag ist, kann man sich für die Spiele am Montag einen Brüggentag nehmen, hehe.

Jetzt ist Zeit fürs Bett, der Kopf muss auf Stand By und der Teddy alles aushalten. Morgen früh steht Uni und Bibliothek auf der To-Do-Liste, gefolgt von Nachhilfe geben und nicht-krank-werden. Es fällt mir sehr schwer zu glauben, dass mein Leben irgendwann mal langweilig wird. Denn selbst wenn mal nichts los ist, bleibt mir immer noch meine Verpeiltheit!


WUSSTEST DU SCHON?
Der DFV sagt über die Frisbee-Divisionen: "Open: Die seit 1981 bestehende Basis-Division beim Ultimate Frisbee. Open hat sich im Laufe der Jahre mehr oder weinger zu einer reinen Männer-Division entwickelt. Die Spielordnung gibt aber jegliche Zusammensetzung der Teams her. Es können demnach auch gemischte Teams, reine Damen-Teams und theoretisch auch Hundeteams antreten."

Donnerstag, 5. Januar 2012

über Naivität

Naivität ist keine Schande. Genauso wenig wie langsames Autofahren. Naivität ist eher einer Illusion ähnlich, oder netter formuliert: eine Art Optimismus mangels einem bestimmten Maß an Wissen. Es ist die Waffe des Nicht-Kämpfenden, im Gefecht gegen Angst und Schrecken. Obwohl es auch naive Kämpfe gibt, wie zum Beispiel die gegen die Pfunde. Das Fremdwörterbuch gibt für „naiv“ zwei hauptsächliche Bedeutungen an: zum einen „natürlich, unbefangen, offen“, aber auch „treuherzig, arglos“ und zum anderen „einfältig, töricht“. Die erste Bedeutung hat selbige verloren, scheinbar. Wer das nicht glaubt, der ist einfach naiv.

Naivität ist keine gewählte Einstellung, es ist eine Alternative, ein Entgegenhalten. Wer nicht in die Paranoia, oder –weniger extrem- ins Schubladendenken verfallen will, darf auch mal naiv sein. Der Vorteil liegt auf der Hand: aus dem naiven Blickwinkel sind die Dinger allgemeiner, weniger kompliziert. Probleme werden einfacher, bis zum Verschwinden. Der Nachteil folgt sogleich: wenn es zu einfach wird, landet man am Ende doch wieder in einer Schublade. Die Lösungen werden also komplizierter. Das beschreibt die paradoxe Natur der unbefangenen und auch einfältigen Naivität.


(Und wer sich wundert, woher diese Gedanken kommen: ich habe etwas in den Anfängen meines momentanen Tagebuchs gelesen, von 2006. Da stach mir das Wort zwischen den Zeilen ins Auge, es war recht amüsant. Und da ich bisher nicht viel Reue angehäuft habe, machte sich meine Fantasie auf den Weg, diesen Wesenszug zu verteidigen.)