Donnerstag, 12. Juli 2007

Paris – Stadt der Diebe

Die Landschaft rauscht vorbei, Regenwolken hängen bedrohlich über den Feldern, es sieht fast genauso aus wie auf der Hinfahrt. Aber nicht nur deswegen fühlt es sich kaum so an, als ob ich gerade 2 Tage in Paris verbracht hätte. Die Stadt verspricht mehr als sie am Ende hält; sie ist wie eine Diva – schrill, lebendig, legendär – aber hinter der Bühne nicht mehr als ein Schatten der Normalität. Meine Erwartungen waren nicht hoch, schon allein wegen der Befürchtung Colie und ich würden zu viele Kompromisse machen müssen was unsere Interessen betrifft. Ihre Art zu Reisen unterscheidet sich sehr von meiner; bei mir ist der Weg das Ziel, Stichwort: Flexibilität. Mit dieser im Gepäck hoffte ich einfach auf eine gute Zeit, jedoch wurde uns bereits Minuten nach der Ankunft die rosa-rote Touristenbrille rücklings von der Nase geschlagen. Es beginnt mit dem rund 30 minütigem Versuch eine Metro-Fahrkarte zu organisieren und erreicht seinen Höhepunkt bereits nach einer Station: Colie schreit auf, rennt aus der Bahn und ist weg. Ich habe sie gar nicht richtig verstanden, keinen Plan was los ist, stürze hinterher und sehe gerade noch einen großen Mann mit Kapuzenpulli um die Ecke verschwinden, Colie ihm nach. Es ist Samstag nachmittag, hunderte Leute sind in den Gängen unterwegs, nix mit schnell vorankommen. Als Colie an der Treppe stolpert, hole ich sie ein; zitternd, außer Atem und den Tränen nahe erzählt sie wie der Typ ihre Digitalkamera aus der Jackentasche geklaut hat. Natürtlich ist der inzwischen im Bahnhofsgewühl verschwunden (merde! hoffentlich auf direktem Weg in die Hölle!) und obwohl ich kein Symphatisant der Menschen in blau bin: solch eine Dreistigkeit gehört angezeigt! Außerdem ist meine Freundin kurz vorm Durchdrehen; sie lässt sich nunmal ebenso schnell begeistern wie runterziehen und wenn ich nicht alles mögliche tue den Schaden zu begrenzen, ist die Aussicht auf ein lustiges Wochenende genauso gering wie die in Offenbach auf Deutsche zu treffen... Also unternehmen wir einen Abstecher zur Police, eine Zeitreise zurück zu den Tagen als französische Polizisten noch kein Englisch sprechen konnten und alles säuberlich auf Papier notierten bevor sie es in ihren uralten (dampfbetriebenen?) Computer eingeben. Beim Auftauen meiner Französisch-Kenntnisse muss ich an dieser Stelle erheblichen Gefrierbrand-Schaden feststellen. Worauf die Polizistin wie alle anderen auch keine Rücksicht nimmt und mich in üblicher Lichtgeschwindigkeit zutextet. Sowieso sind jegliche – lange wie kurze - Gespräche mit Franzosen stets ein Balanceakt auf dem dünnen Streifen gegenseitigem Verständnisses. Aber nun ist mein Ehrgeiz geweckt: Ich will die Sprache wieder zurückerlernen!
Schlappe 2 Stunden nach unserer Ankunft auf dem in ca 2 km Luftlinie entferntem Bahnhof erreichen wir das Hotel, zwei Sterne, ein winziges Zimmer, null Flair. Wir befinden uns im zweiten Stock, die Stimmung ist am Boden. Egal, endlich da, aufs Bett schmeißen, entspannen. Ich war noch nie zuvor in einem richtigen Hotel und wollte all die coolen Dinge machen, die man hier eben so macht: auf dem Bett rumspringen (Colie: „Das geht kaputt!“), den Zimmerservice rufen (“Das ist so teuer!“) und Handtücher klauen („Die haben meine Kreditkartennummer!“). Nunja,... wir stellten den Fernseher ziemlich laut.
Für den Rest des Tages bleibt die Atmosphäre angespannt; gute Laune kommt selten auf, stattdessen wandern wir in Begleitung der Geschwister Desillusion und Erschöpfung vom Arc de Triumph über die Champs Elysees in mitten der breiten Masse von Touristen und verschiedener Interpretationen des genauen Zeitpunktes von Fasching: Meine Favouriten ist eine Truppe Sailor-Moon-Mädels und eine Horde Jungs als James Brown. Überall ist was los, es scheint als ob die Stadt die Menschen fest im Griff hat, und so werden auch wir zu richtigen Touristen. Dieser Rolle zu entrinnen, dazu fehlt mir die Energie, also: mitziehen. Wir kaufen Wein und Käse zum Abendbrot und besuchen nach Einbruch der Dunkelheit den Eiffelturm. Und das ist das einzige, was wirklich Eindruck auf mich macht, bestechend durch seine Einfachheit, faszinierend durch den 1. öffentlichen Bungyjump, welchen ein Neuseeländer hier gewagt hat. Yeah! Von oben aus runterblickend bekomme ich da auch sofort Lust drauf! Da höre ich den entfernten Ruf meines Bettes, dem ich willig folge; das Pariser Nachtleben missachtend befinden wir uns bereits halb eins in der Waagerechten. Vorm Einschlafen erstelle ich im Kopf eine Liste mit den 10 schönsten Foltermethoden für den Kameradieb: Ganz oben ist ihn mit einem Steak um den Hals in einen Hundezwinger zu werfen oder mit einem Eintracht-Frankfurt-Trikot in den Offenbacher Fanblock, was ungefähr auf das gleiche hinausläuft.
Nächster Morgen: ausgeschlafen, reinschlüpfen in Klamotten und Touristenrolle, in welcher ich mich inzwischen heillos verheddert hab; mir bleibt gar keine Wahl als den ganzen berühmten Kram anzugucken. Also rein ins Vergnügen! Aber erstmal das im Preis inbegriffene Frühstück genießen, quasi ne Flatrate. Hehe. Heißt soviel wie: Essen bis der Eimer kommt. Hehe. Gefällt mir.
Das Wetter straft den Fernsehmoderator Lügen, welcher gestern mit sorgenvollem Gesicht noch mehr Regen für Paris angekündigt hatte, die Sonne jedoch nimmt der Stadt den letzen Rest ihres Glanzes und bedeckt den Himmel mit Wolken. Colie und ich begeben uns auf touristischen Trampelpfaden durch das Picasso-Museum („Hab ich jetzt das Auge fotografiert oder die Brust?“),eine Runde um die Notre Dame (mit einem Dutzend Plasma-Bildschirmen an den Bankreihen ausgestattet, damit auch die Leute ganz hinten noch den Pfarrer schwitzen sehen können) bis hin zum Mont Matre und Sacre Coer, wo das Wetter dem Fernsehmoderator den Job rettet, indem es zu regnen anfängt. Unsere chaotische Reise beenden wir mit der dritten Bahnhofs-Odyssee des Tages, diesmal auf der Suche nach Mitbringe-Wein für die Gastfamilie. Der Verkäufer des Delikatessengeschäfts, abgesehen davon, dass er mein Opa sein könnte, riecht schlimmer als der Käse im Regal, lässt es sich aber nicht abnehmen, seine Begeisterung mit versuchten Streicheleinheiten und Komplimenten auszudrücken. Als wir auf einer Treppenstufe wartend erneut in eine Grundsatzdiskussion verfallen, ist der Graben zwischen mir und Colie nicht mehr zu leugnen ;wir verstehen uns super, aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt. Naja. Ab nach Hause nu!
Nachtrag: Mittlerweile sind nur noch wenige Kilometer zwischen uns und dem Frannkfurter Hauptbahnhof, dafür aber ne Menge Merlot in uns, aus echten DB-Pappbechern getrunken. In Gesellschaft guter Stimmung und bei Gesprächsthemen wie Verständnis für politische Gegner, also Respekt vor anderen Meinungen, findet die ganze Geschichte doch noch ein heiteres Ende. Unser Trip nach Paris war aufregend, ernüchternd und schon allein wegen der Erfahrung die Reise wert. So reiht sich unser Schicksal ein in die zahllosen Geschichten, welche in der Stadt der Liebe geschrieben werden. Warum sie so heißt, das bleibt mir auch nach diesem Wochenende noch ein Rätsel.

Montag, 9. Juli 2007

city of lost

hi there!

:)

wow, a new day, a new week and already some great things that happened to me this morning!
first: I woke up!
second: I felt great!
third: I realized that it´s half past 3 in the morning so I can get 4 more hours of sleep!
;)

last night I came back from a short trip to Paris, which has been quite exciting , exhausting and also disillusioning, to put it down in 3 words.
we did all the stuff normal tourists normally do: see the eiffle tour, arc de triumph, sacre coer and so on, ate cheese and drank wine, despaired of speaking french and let someone steal our camera. so if you wanne be a real tourist, Paris is the place to go! ortherwise I recommend ryanair, offering cheap flights to loads of great european countries!

BTW, I´ve been to the GENESIS concert in Frankfurt last week... amazing!! Phil Collins is the perfect entertainer and the others guys still know how to play good music! I strongly advice anyone to visit their show!

well, gotta continue this fabulous day...
c ya!

I don´t have to explain this, do I?!
















Picasso museum