Mittwoch, 29. September 2010

Ende gut? wenns denn eins gäbe!

kennt ihr das? man will etwas anfangen, aber es gibt gar kein Ende, an das man anknüpfen könnte. das Leben ist voller zusammenhangslos-verzweigter Ereignisse, die parallel ablaufen und sich dennoch oft genug paradox widersprechen. mitten in diesem Wirrwarr versucht man eine Existenz aufzubauen, diese durch Logik oder zumindest Überzeugung zu untermauern und gegebenfalls gegen andere zu verteidigen. ab und zu kommt einem dann das Grübeln in die Quere, plus Kritik, Kritik mit Konsequenzen (wie Kündigung, Trennung, Diät, Friseurtermin), unerwartete Ereignisse und die Zeit. natürlich.
die passt nie!
es war für mich immer zu früh um erwachsen zu werden, zu früh um den Antrag anzunehmen, zu früh um zu arbeiten, zu spät für die Bahn, zu spät für die 60er. findet ihr nicht auch, wir sind in der falschen Zeit geboren?


ich mag den Herbst, wenn sich die Luft abkühlt und die Gemüter erhitzen, alles vor Jahresende noch einmal kräftig durcheinander gewirbelt wird und man in Bewegung bleiben muss um nicht zu zittern. noch es ist mild genug um morgens (halb 11) mit einem Espresso vorm offenen Fenster zu sitzen und die Sonnenstrahlen zu zählen. außerdem ist Federweißer-Zeit, hmmmmm, es haben ganz viele Leute Geburtstag und, ach ja, die Uni fängt wieder an! ein Seminar noch, ein Schein, und ich habs geschafft. dann ab Februar ein halbes Jahr Praktikum, anschließend genauso lang Diplomarbeit schreiben und dann noch mündliche Prüfungen. völlig verrückt, aber es ist quasi ein Ende in Sicht. aber bis es soweit ist kann ich nur weiterhin sinnvoll Freiräume nutzen aber nichts wirklich Neues anfangen, womit wir wieder am Anfang wären. damit hat dieser Beitrag niemals geendet, und ihr müsst ihn immer wieder von vorn lesen. immer und immer wieder, und immer immer immer wieder...


FRAGE DES TAGES:
Neulich in einer fröhlichen Runde kommt die Frage auf, "Was ist Pitti Platsch eigentlich für ein Tier?" Mein Vorschlag war Ameise, aber J. meinte leichthin: "Was auch immer, der is auf jeden Fall ausm Ausland!"

Freitag, 3. September 2010

oben aufgesetzt

Jahaaa, hier wie versprochen der deutsche Bericht! Keine Übersetzung des Englischen, aber mindestens genauso lang...

Wie bereits erwähnt war der Urlaub mächtig gewaltig, um nicht zu sagen: spitze! Zumal ich es geschafft habe, dieses zufrieden-sorglose Gefühl zu konservieren und somit etwas glücklicher zu sein als sonst schon. Wir waren die meiste Zeit im Wallis unterwegs und haben Tageswanderungen gemacht, jeweils mit 1000m Höhenunterschied, verdammt anstregend. Vor allem wenn ab 2500m plötzlich die Luft dünner wird und man sich ca. 20 Jahre älter vorkommt oder zumindest wie ein Asthma-Patient. Trotzdem ist es die tollste Art Urlaub zu machen, da man in der eigenen Geschwindigkeit Schritt für Schritt und völlig ungestört einfach nur sein eigenes Ding macht und am Ende des Tages gleichzeitig Erschöpfung und heitere Gelassenheit verspürt. Die Natur bestimmt die Details (bei Regen läuft man schneller, im Kies langsamer), und vor allem das Wetter sorgt dafür, dass die eigentlich so ewige Berglandschaft sich in wechselnden Facetten präsentiert. So kamen wir entlang steiler Berghänge hinauf zu blauen Seen, vorbei an Schneefeldern, durch Nebel und Sturm, balancierend über Flüsse und Steine und streiften durch immer-grüne Wälder. Meist war das Wetter auf unserer Seite und wir sprangen freiwillig in eiskaltes Wasser so sehr schwitzen wir beim Aufstieg. Nur einmal führte der Rundweg direkt in eine Wolke hinein, so dass wir auf der Rückseite des Berges nur 15-20m weit sehen konnten. Als wir den Kamm entlang liefen, tauchte plötzlich aus dem Nichts ein Adler vor uns auf. Oder besser, wurde vom Sturm in unsere Richtung geblasen, verschwand kurz, und war dann mit einem zweiten zu sehen. Außerdem diesem surrealen Erlebnis, wunderte ich mich bei einer Begnung mit Murmeltieren übern deren umfangreichen Umfang. Oft hörten wir aber nur ihre Warnrufe.

Nebst dem Wandern und Campen waren die Zeit in Bern und Zürich geprägt von überschwenglicher Gastfreundschaft. Die erste Nacht des Urlaubs verbrachten wir bei einem uns unbekannten Schweizer namens Patrik und couch surften bei ihm. Was das ist? Nunja, erklär ich liebend gern! Über diese Website erstellt man kostenlos ein Profil und kann dann anderen Mitgliedern Nachrichten schicken und fragen ob sie ein Couch zum übernachten haben. Das geht natürlich auch andersrum und man bietet sein eigenes Sofa für andere an. Wie man's auch macht, man kann nur gewinnen, ist in jedem Falle eine tolle Erfahrung. Bisher konnte ich erst eine Person aufnehmen, ein Typ aus Slovenien, der sein Buch bei der Buchmesse vorgestellt hat. Außer dass wir ziemlich interessante Gespräche führten, schenkte er mir noch seine Eintrittskarte und ich verbrachte interessante Tage auf der Messe ohne zu zahlen (Bericht von damals). Meine Mitbewohner fanden allgemein die Idee aber nicht so toll, jemand Fremdes in der Wohnung zu haben und verstanden auch nicht, was man davon hat. Vielleicht kann ich sie ja doch noch vom Geiste des gegenseitigen Kennenlernens und Austausches überzeugen und von der Begeisterung anstecken, ich geb nicht auf!
In Bern hat mich zum ersten mal jemand aufgenommen, und außerdem noch fünf andere Couch Surfer, wobei das Zufall war. So sind wir zu siebt losgezogen runter an den Fluss und rein. Es war saukalt aber Patrik sprang einfach und wir sind dann hinterher, immerhin hatte er auch unsere Wertsachen in dem wasserdichten Sack. Da trieben also ein Schweizer, zwei Deutsche, zwei Briten und eine Kanadierin die Aare hinab, verdammt schnell und es war fast dunkel. Das Rauskommen gestaltete sich doch schwieriger als vermutet da der Fluss selbst auf einem halben Meter noch ziemlich Zugkraft hatte. Patrik hat mich dann rausgeschoben, direkt nachdem ich mir das Knie aufgeschlagen hatte. Danach noch 20min mit tauben Füßen zurücklaufen, und wir waren alle furchtbar begeistert von diesem Erlebnis. Nach dem gemeinsamen Abendbrot und der ausgedehnten Wodka-Nachspeise dachte ich, wenn der erste Abend schon so cool ist, wirds schwer für den restlichen Urlaub...

Natürlich kamen noch viele Höhepunkte, wie die einsame Nacht am Lagerfeuer und die lächerlich große Sternschnuppe, die Wanderungen, das Schlafen im Stroh und zu guter Letzt die 2 Tage bei Michi in Zürich. Ein weiterer unermüdlicher Gastgeber, der uns mit Kuchen, Käse und richtigen Matrazen verwöhnte. Gastfreundschaft und auch jede andere Art von Großzügigkeit (zB beim Trampen) ist die nobelste Art der Freundlichkeit, weil man als Bezahlung nichts anderes als die eigene Zufriedenheit erwartet.

Also, ein großartiger Urlaub, daraus eine große Portion Entspannung in der Tasche, et voila, anhaltende Glückseligkeit. Über die paar störenden Kleinigkeiten hier und da will ich mich gar nicht aufregen. Mir geht es quasi so gut, dass ich mich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lassen will. Zwar machen Emotionen angreifbar, selbst positive, aber das nehme ich gern in Kauf. Es lohnt sich kein bißchen sich über Dinge aufzuregen, wie der Mitbewohner hat den Geschirrspüler ausgeräumt und alles dreckige Geschirr außer meines eingeräumt. Nix "Was is los, was soll diese Provokation, gehts noch?!", sondern "Hey cool, jemand hat den Geschirrspüler ausgeräumt!" Da man die Dinge eigentlich immer auch positiv sehen kann, und mir das grad soviel Spaß macht, kann und will ich mich nicht über Nebensächlichkeiten aufregen. Kurze Anleitung:
- selektive Wahrnehmung zum positiven Verschieben
- nicht provozieren lassen
- keine Probleme anderer zu eigenen machen

Ich bin schon etwas enttäuscht, dass sich in unserer WG keine großen Freundschaften gebildet haben, aber sowas kann man schlecht erzwingen und solange man sich gegenseitig respektiert ist das überhaupt kein Problem. Zumal ich von anderen WGs mitbekommen habe, dass das fast überall der Fall ist, man wohnt zusammen, lebt aber für sich.
Also, auf der einen Seite Erwartungen anpassen (die anderen ändern sich eh nie!, ich schon gar nicht) und auf der anderen den Dingen ihren Lauf lassen, einfach die schöne Lebenszeit nicht mit Nörgeln verschwenden! Soll nicht heißen, ich habe plötzlich keine Sorgen mehr, sondern öfter mal ein Lächeln auf den Lippen.

stuck up

I'll write in english this time, a german report will follow, soonish. I'm having a friend from America over visiting Frankfurt and it's nice to also have a longer english conversation again. Often I'd find myself thinking and dreaming in english later on...

Anyways, I'm just back from our holiday in Switzerland (pictures!) and managed to conserve that content-nonchalant feeling, keeping me a bit more happy and careless. We've been hiking in the mountains a lot, climbed 1000m up and down again, and always felt exhaustion and serenity at once. How I love being in nature, walking my own pace and step after step reaching places that seem both eternal and alternating in their appearance. We've hiked through fog and storm, along lakes and snowfields, over stones, rivers and lush meadows, and it all felt appropriate. Usually the ascent was quite steep and I tried hard to not hate it, especially since we often had around 25°C and sweated badly, but the view was always a unique reward. Even the one time we had bad weather and hiked in a cloud on the back of the mountain, something happened that was only so special in this condition: we'd made our way to the foggy top (visibility range: 15-20m) and walked along the ridge in a little storm, when suddenly an eagly flew by. Or better, it was blown up our way, came out of nothing and disappeared for a moment before we saw it again with another eagle. Coolio! Apart from this we also spotted a couple of groundhogs, which were much bigger than I had imagined them, the rest of the time we only heard their warning whistle.

When we were not camping - btw, we only once camped in the wild, the rest of the time it was impossible to find a good spot - we couchsurfed in Bern and stayed with a good friend in Zurich, both wonderful hosts who deserve more thanks than I am able to speak in a day. For those who haven't heard of couchsurfing, it'd be my pleasure to explain this wonderful invention. It's all directed over this website and helps people finding a place to stay in a foreign country/ city/ street etc. You can sign up for free, create a profile and then send someone a message and ask for a couch to sleep on. Or you can offer your own couch and host others. Either way it's a great experience, basically a win-win-situation for everyone. I once had a couchsurfer from Slovenia, who was presenting his book at the book fair in Frankfurt, and not only did we have interesting conversations, he also gave me his ticket when he left so I could get into the fair for free. The swiss guy Patrik whe stayed with in Bern, took us and the other 4 couch surfers (coincidence!) down to the river and even though the Aare was freezing cold we jumped in and let the water drag us along and got out 2km further down. My feet were frozen for an hour, thanks to my bad circulation, but it was so exciting, damn, we were grateful! Later on we all had dinner together and some variety of vodka for dessert. As if that wasn't already a blast, the next morning Patrik organized a huge breakfast. I so wish I could host people more often and so indirectly return the good things others have done to me, including those who offered me rides when I was hitch-hiking, you know, all kinds of hospitality and generosity. It's the noblest way of being friendly because you don't expect any other payment than you own contentness.
Anyways, my flatmates wouldn't allow me to have foreign people staying over, even if it's only when I'm home, so I can't host anyone. They say they don't understand what's in for me or them, really, and so I keep on trying to make them catch the spirit. Until that I can still meet others for a coffee or drink and hang out that way. But YOU should sign up and make that experience of couch surfing, it's really worth it!

Sometimes I feel a little lonely at home, but luckily that's something I can change easily, so no reason to complain. Besides, I'm so happy at the moment, I don't wanna complain at all. As mentioned earlier, the trip's made me feel fantastic and fresh, so it's good memories are giving me wings and I'm stuck flying up high. For example, just today I found my flatmate had put all the dishes but mine into the dishwasher (again) and I wonder why, because he hardly does housework anyways, but well, I won't get annoyed. I also make mistakes (maybe not today, but I will) so no use in arguing! It's a pitty we're not getting along as well as I hoped, he seemed so nice at first, remember? Also with my other flatmate I couldn't find a solid basis to built from. But friendship is nothing you can force, and as long as we respect each other I'll be satisfied. The funny thing is, most of the other WGs have the same problem. You're not really friends, you live together, exactly for that one purpose, namely sharing a flat.

So, in a way I managed to change my expectations a little and to be grateful that we don't have any problems except for some details unworthy to care about. My time is too short to be wasted with letting things bother me, plus there's always a better way to look at them. I'm not saying I'm totally carefree, instead I'm just smiling a little more often.

Mittwoch, 1. September 2010

September-Kalenderblatt


Den Kalender habe ich ja schon im Dezember letzten Jahres gebastelt, aber die Motive passen schon sehr gut in den jeweiligen Monat. Natürlich ist das ein wenig wie mit Horoskopen, man sucht solange nach Parallelen bis es passt.
Aber es geht bei mir wirklich gut bergauf momentan. Damit ist nicht nur der grandiose Urlaub in den Bergen gemeint (Fotos) sondern auch die vielen tollen Nachrichten: Ich hab ein Praktikum, juchu, jubel, jauchz, ja WIE GEIL IS DAS DENN?! Bei der Deutschen Bahn, ab Februar nächsten Jahres. Außerdem haben einige Freunde von mir in den letzten Wochen erfolgreich Praktikumsplätze ergattert, coolio. Vorm Urlaub war ich auf eine Hochzeit eingeladen von Frisbee-Spielern, war wunderschön, und bei dem Frankfurter Turnier vorher hab ich auch super gespielt (irgendwie unerwarteter Weise). Ein Leben zum Genießen; und auch wenn man den Sommer nicht vorm Winter loben sollte, ich sach ma, ich bin zufrieden.