Dienstag, 17. März 2009

Themenwoche I: Alkohol *

Basierend auf einer persönlichen Erfahrung wird ein beliebiges Thema angesprochen, wobei ich auf die aktive Mitarbeit meiner Leser zähle: eigene Erlebnisse/ Meinung oder sonstige qualifizierte Kommentare sind überaus erwünscht.

Based on a personal experience I'll take about a random subject, whereas I'm counting on the active involvement of my readers: your own experiences/ opinions or other qualified comments are more then appreciated. (english version see below)



Alkohol – der Monat ohne


Es wurden schon viele Experimente mit Alkohol gemacht, doch bei meinem geht es auch völlig ohne...


Es begann ganz unschuldig, an einem Montag in der Heimat, aber es hätte auch Donnerstag sein können. Ich bin unterwegs mit drei Kumpels in guter Stimmung, in Bar 1 bestellen alle Bier, ich eine heiße Schokolade. Dafür ernte ich vom Kellner, vom Typ her schwul und er weiß es noch nicht, einen genervten Blick... Oh, tut mir ja schrecklich leid, dass ich kein Bier oder sonstigen Alkohol trinke. Was für ein Unsinn! Natürlich bestelle ich anschließend noch eine Limonade... In Bar 2 – Rosis Amüsierlokal - geht’s dann los mit Cocktails. Warum auch nicht? Wir spielen Tischkicker gegen Kerle, von denen es einer etwas zu ernst nimmt und bei jeder Niederlage gegen unsere zufälligen Gewinne kurz vorm Heulkrampf zu stehen scheint. Ich habe einen Heidenspaß, denn ich spiele völlig talentfrei. Anschließend beginnen die Shots-Runden. Es sollen 3 gewesen sein. Überhaupt hört an dieser Stelle meine Erinnerung auf, zumindest was Details betrifft. Irgendwie haben wir nachts noch den armen Flori angerufen, um ihm zu sagen wie sehr er uns fehlt, aber das hat ihm wohl 4 Uhr früh nicht so brennend interessiert. Irgendwie bin ich dann auch nach Hause gekommen, wo ich total gut gelaunt um ca. 6 Uhr auf meine Mutsch treffe. Natürlich glaubt sie erstmal nur, dass ich schauspielere (was natürlich ganz und gar aus der Luft gegriffen ist), hilft mir aber trotzdem noch zu Bett, bevor sie auf Arbeit geht.


Als ich 11 Uhr wach und mir augenblicklich meines erbärmlichen körperlichen Zustandes bewusst werde, drängt sich die Frage auf: Soviel hab ich doch gar nicht getrunken, oder?!? Und: was sind das für SMS auf meinem Handy? Die nächsten Stunden versuche ich verzweifelt in eine Art Koma überzugehen. Mein Paps kommt von Arbeit, fragt, was ich noch im Bett mache, während ich verzweifelt zu rekonstruieren versuche wie ich überhaupt da hin gekommen bin. Schließlich quäle ich mich 18 Uhr raus, esse eine Banane, die sich jedoch nur kurz im Magen umsieht und dann doch nicht bleiben möchte. Fest entschlossen mache ich mich fertig für das Dresdner Frisbee-Training, da kommt eine SMS von Flori: „Was zur Hölle ist Rosis Rakete?!“ Meine Mutsch kommt von Arbeit, und rät vom Training ab, aber ich kann eh kaum stehen, also schwanke ich zurück ins Bett. Stelle frustriert fest: was für ein verschwendeter Tag!


Erst am nächsten Morgen gegen 10 Uhr wird mir beim Aufrichten nicht mehr schwindlig und ich kann das Bett verlassen, nach 30 Stunden, ein neuer Rekord. Angesichts der verpassten Chance (die einzige!) zum Training zu gehen, der völlig sinnlosen körperlichen Tortur und auch der offensichtlichen gesellschaftlichen Verachtung gegenüber alkoholfreien Nächten nehme ich mir vor, mal einen Monat völlig auf Hochprozentiges zu verzichten. Es sollte mir nicht allzu schwer fallen und mich interessiert ob wohl alle so reagieren werden wie der Kellner. Um nervigen Fragen zu entgehen werde ich einfach behaupten schwanger zu sein. Oder Muslim. Die Ergebnisse und die schönsten Kommentare werden am Ende des Experiments ausführlich hier beschrieben. Na denn, Prost!



Alcohol - The month without


There've been loads of experiments with alcohol, but mine goes without any...


It all started, completely innocent, on a monday at home, but it easily could have been thursday as well. I'm out with 3 of my friends and in bar 1 everyone's ordering beer, I'm ordering a hot chocolate. Therefor I'm raising a shirty look from the waiter, one of that „gay-but-doesn't-know-yet“ kind. Uh, I'm so sorry I don't drink beer or any other alcohol. What a nonsense! Of course, my next drink is a lemonade... In bar 2 - „Rosis Amüsierlokal“ – it's cocktail-time. Yeah, why not? We play table-football against some guys, one of whom takes it a bit too serious and seems to be bursting into tears after every of our accidental victorys. I'm having a huge fun since I'm playing all free of talent. After that it's shots-time. I was told there were 3 rounds. And there my memory starts getting blury, at least regarding details. Somehow we called poor Flori in the middle of the night to tell him how much we wish he would be with us now, but to my big surprise it didn't give him much excitement at 4 o'clock in the morning. Somehow I made it home and in a more than joyful mood I meet my mom, preparing for work, who finally helps me preparing for bed after I convinced her I am not acting but really that drunk...


As I wake up at 11 a.m. and instantly become aware of my horrible condition, one question appears: I didn't drink that much, did I?!? And what do these text-messages on my mobile mean? During the next hours I desperately try to pass into some kind of coma. My dad comes home after work and asks me what I'm still doing in bed, whilst I desperately try to reconstruct how I got there. Finally I drag myself outta bed at 6 p.m. and eat a banana, which only takes a short look around in my stomach before it decides it won't stay. Bound and determined I make myself ready for frisbee practise, as I get a text-message from Flori: „What the hell is Rosi's rocket?“ My mum comes home from work and advices against the practise, but I can hardly stand upright anyways, so I just stagger back to bed. Frustrating conclusion: What a wasted day!


Not before 10 a.m. the next morning I feel less dizzy when getting up and I can finally leave the bed, after 30 hours, a new record! In view of the missed chance (the only one!) to go to frisbee practise in Dresden, the completely useless torture and especially the obvious disdain of society for alcohol-free nights, I take up a deal with myself to fully go without alcohol for one month. It shouldn't be too hard for me and I wanna find out if everyone will react the same way the waiter did. To avoid annoying questions I'll just say I'm pregnant. Or muslim. The results and the best comments I'll publish on my blog after the end of the experiment.


So long, cheers!

Freitag, 6. März 2009

da könnte ironie...

bevor ich in die themenwoche einsteige, ein kurzer beitrag unter vollster empörung. ideal für alle, die auch grad im regen stehen, und, naja, besser gelaunte personen versuchen eben die 13 versteckten stilmittel zu finden...

ich rege mich viel zu oft auf. und leider auch viel zu unnötig. vielleicht energieüberschuss. aber ändern tut sich ja doch nichts. zumindest solange ich mich nicht ändere. und das hab ich nicht vor. also muss ich nur meine einstellung ändern. dann klappts auch mit den nachbarn. oder besser mitbewohnern. aber das ist eine andere geschichte.

momentan gehts mehr um... ja, um was eigentlich? das mal nicht alles genau so perfekt läuft wie ich es in den letzten tagen zuviel zeit hatte mir auszumalen? besser ist man beschäftigt, dann findet man gar keine zeit detailiert von sonnigen zeiten zu fantasieren. deshalb werden wohl diejenigen, welche immer viel arbeiten, dies auch weiterhin tun, denn sich alternativen zu überlegen oder gar einen fluchtplan passt nicht in die mittagspause. und ändern tut sich nichts, außer genau das festzustellen.

aber ich schweife vom jammern ab. warum gehn oft die dinge schief, die von ganz besonderer bedeutung sind und dann auch noch alle auf einen schlag? gibt es ein mindestmaß an unglück, dass mich zu einer bestimmten zeitspanne nörgeln berechtigt? und wenn ich doch weiß, dass jeder mensch seinen tick hat und ich mich immer wieder daran stören werde, warum tu ich es dann noch? auf der anderen seite habe ich keine lust, stets diejenige zu sein, die rücksicht nimmt und verständnis mimt. "tja, die is halt so. weißt du doch. wird sich nicht ändern!" na toll! ich habe auch meine macken (doch, ehrlich!), darf ich die auch ausleben, getreu des mottos: "tja, tut mir echt leid mit der kaputten klospülung, aber ich bin eben ungeduldig. so bin ich, so bleib ich, wisst ihr doch!"? ist ein grund, aber keine rechtfertigung!

ich habe viel zu viel zeit zum nachdenken. dann fallen mir so einige dinge auf, zB die plakate in den frisörsalons mit den unsinnigen haarschnitten, die im realen leben kein mensch tragen wollen würde. zumindest nicht hier in deutschland, wo die leute recht konservativ vor allem aber knallhart ehrlich sind. für den einen ist das eine ungünstige kombination, für den anderen ein heidenspaß. (womit die wörter "unsinnig" und "heidenspaß" zurück in meinem aktiv-vokabular wären.)

dann ist da noch eine lustige sache beim frisbee, wo wir uns für ein turnier in 2 beliebig zusammen gesetzte teams einteilen sollen. ich stand zuerst auf der liste für team a, welches nun halbvoll ist, während team b überbesetzt ist. erinnert mich stark an schulzeiten, wo ich im sportunterricht immer als letzte in eine mannschaft gewählt wurde. wie war das? manche dinge ändern sich nie.