Du weißt, dass du alt bist, wenn du nicht zu einer Party gehst, weil sie an einem Dienstag stattfindet.
Du weißt, dass auch der Staat es mit Studieren übertreibt, wenn man sowas lesen muss: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/universitaetsreform-warum-ich-meinen-lehrstuhl-raeume-1754332.html
Abgesehen vom Altern, von Partys die ich verpasse und von Impfschutzbestimmungen für Südostasien, beschäftigt mich vor allem meine Prüfungssituation. Nach über der Hälfte aller Termine konnte ich der Einsicht nicht mehr ausweichen, dass Erfolg nicht durch meine Noten, sondern mein persönliches Empfinden zustande kommt. Mein innerer Maßstab meldet Alarm:
Hauptsache bestehen, gut und schön, aber was ist mit der Zufriedenheit?
Letztens wurde mir wieder ganz deutlich bewusst, wie irrsinnig unser Streben wird, wenn sich der Zufall einschaltet. Da laufe ich an meinem alten Briefkasten vorbei (ja, umgezogen bin ich auch vor kurzem, als ob nicht schon genug los wär. aber meine neue Mitbewohnerin ist großartig, das hat sich gelohnt!), greife rein, weil die Namen noch dran stehen, und siehe da: ein Brief von der Uni. Mitteilung über Terminänderung meiner letzten Prüfung. Zum Glück um eine Woche nach hinten verschoben, nicht nach vorn, aber... warum schicken die das nicht an die neue Adresse? Na klar, bei der Anmeldung hinterlegte Adressaufkleber! Da guckt man als Sekretärin nicht im PC nach, ob sich was bei der Studentin geändert hat. Blöder Fortschritt!
Zufälligerweise haben wir letztes Wochenende (das wo die Sonne schien - falls sich jemand erinnert) auf dem Flohmarkt in Karlsruhe sehr viel Krempel unter die Leute gebracht. D.h. Dinge, die ich nicht mehr brauche an Menschen verkauft, die sie auch nicht brauchen. Das ist eine sehr schöne Erfahrung. Da gibt es lustige Momente, wie den wo mir die ältere Damen gerade 5€ für 3 alte Taschenbücher reicht, als ihr Mann heraneilt und etwas außer Atem meint: "Du sollst doch nicht noch mehr... ach, zu spät." Glück für mich.
Und nicht zu vergessen der völlig verdrehte Moment, wo ein Mann
mittleren Alters ein Buch ablehnt, und teils entschuldigend, teils mitleidig nur meint: "Kindle."
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