Vorher:
Weckerklingeln, oh du unbarmherziges Geräusch... da hört es auch schon auf, ich drehe mich einfach um, versinke weiter in wirren Träumen... Irgendeine unbekannte Zeit später finde ich mich mit einer Tasse Kaffee wieder und erwehre mich den Sprüchen meiner Eltern. Hey, zu Hause ist wie Urlaub und dazu gehört unverschämt lange schlafen und im Nachthemd am Frühstückstisch sitzen. Genauso wie endlose Abende in der Neustadt mit anschließender Dönerorgie.
Vor den Feiertagen schnell noch einkaufen, außerdem gibts Nutella im Sonderangebot, und überall liegt so viel Schnee, ich liebe Schnee! Nur die Fußwege sind Einbahnstraßen und dieses Pärchen mit Kinderwagen läuft so langsam, maaaaanno. Huch, wieso halten die ungefragt an und lassen mich vorbei? Achja, ich bin in Dresden.
Ich komme am Haus meiner verstorbenen Großeltern vorbei und werde wehmütig, auch nach all den Jahren vermisse ich sie noch. Da ist es als höre ich sie sagen: Sei nicht traurig. Wir haben unser Leben gelebt. Jetzt bist du dran!
Es geht nichts über Weihnachten in Familie! Klar, die besinnliche Seite und das Gefühl des Besonderen, das ist etwas für Kinder und religöse Menschen. Aber das vertraute Chaos in mitten von Verwandten, die jährliche Zusammenkunft und das unterdrückte Aufbegehren gegen die immer wieder kehrenden Belehrungen, haben einen Wert den man nicht ermessen kann. Die Familie ist wie schlafen, das hat man sich nicht ausgesucht, man muss es einfach tun, und die Träume sind ein wenig wie in den Spiegel schauen.
Am schönsten sind die Abende mit meinen Eltern, der Stereoanlage und einem Gläschen Sekt/ Schnaps. Zugegeben, ich bin die einzige die tanzt, aber wozu soll ein Wohnzimmer sonst gut sein? Die Mutsch lächelt zufrieden, die Füße wippen im Takt, der Paps freut sich, dass die Tochter auch vernünftige Musik hört. Vielleicht liegt es am Alkohol, aber mich überkommt die Gewissheit, dass immer alles gut wird. Außerdem ist mir total warm vom tanzen.
Selbst nachts sieht die Winterlandschaft wundervoll aus, ich würde am liebsten mit dem Kopf aus dem Fenster schlafen. Herrje, was ist Schnee wunderbar! In mir sträubt sich alles bei dem Gedanke, bald wieder fort zu müssen. Lieber noch ein gutes Lied vorm Einschlafen hören: http://www.mtv.de/videos/267783
Nachher:
yeah... ein neues Jahr! Endlich wieder das Gefühl haben, dass es von vorne losgeht, dass man über Los geht und wieder alle Türen offen stehen. Im letzten Jahr bin ich noch schnell umgezogen, Führerschein gemacht und jetzt... ja, was kommt jetzt? Geht's eigentlich noch, also noch besser? Wir werden sehen, sprach der Blinde, und beim Blei gießen wird so lange nach einer Form gesucht bis etwas positives auftaucht.
Noch einen Monat auf Arbeit durchhalten, dann geht das Praktikum los, also volle Kanne arbeiten und zwar für ein halbes Jahr. Meine größte Sorge ist wie ich nebenbei zum Kochen kommen soll, ohne ginge ja mal gar nicht! Zumal in der neuen WG oft zusammen gekocht wird, gerade eben haben wir mein Schoko-Fondue eingeweiht. So langsam fühle ich mich daheim, was aber auch schwer zu verhindern ist... Der erste Morgen begann mit einem Sonnenaufgang direkt vor meinem Fenster und Bob Dylan Musik aus dem Zimmer des Mitbewohners plus einem gemeinsamen Frühstück. Und seitdem wird es immer besser! Es ist ein gutes Gefühl Leute auf meiner Wellenlänge gefunden zu haben, zumal ich schon befürchtete, die gibts nicht mehr mit freiem Zimmer! Also vorerst verstehen wir uns prächtig, die Türen stehen eigentlich immer offen und es gab noch kein Chaos obwohl wir keinen Geschirrspüler und dafür einen spukenden und spuckenden Wasserhahn haben.
Vorsätze? Ha, das hab ich abgeschafft nachdem sich die Sache mit dem "Kein Sex vor der Ehe" erledigt hatte. Aber ich sollte öfter klettern gehen und mehr Komplimente verteilen, dafür weniger faul sein und mich seltener fertig machen (lassen).
Wohlan, "Dirty 11", was haste im Gepäck?
Sei mal nicht so zimperlich,
komm doch rein und setz dich,
trink nen Tee, es gibt auch Gebäck.
PS: Lieber Leser, noch eine kleine Anmerkung. Mach dir keine Gedanken wie ich auf all die Sachen hier komme (es passiert einfach) und vor allem nimm doch alles was du hier liest als Kompliment (ich muss meine nicht gemachten Vorsätze einhalten). Und hör dir immer schön meine Musik an! Dann, ja dann wird alles gut werden.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
Ein Glück weiß man am Anfang vom Jahr nicht, was noch kommen mag. Es liegt ja an jedem selbst, ein tolles Jahr zu verleben. Für mich war das vergangene Jahr ein besonders schönes und es sieht so aus, als folgen viele weitere derart schöne :)
Ich wünsche dir für die neuen Aufgaben viel Erfolg und durchhaltevermögen, vorallem aber Spaß und ein tolles, abwechslungsreiches Jahr!!
frohes neues, jule!
ich wuensch dir, dass du es schaffst, einen weg zu finden und dabei immer dich selbst im bewusstsein hast.
sei ruhig im sturm und aktiv in der stille! :)
die karten sind geschrieben, keine angst, bloss mit dem abschicken hab ich s nich so... -.-
viele gruesse, Peter
Kommentar veröffentlichen