Ciao amigos!
das ist nun endlich der Sardinien-Bericht, so kurz wie möglich, trotzdem mit zahlreichen kleinen Stories, die den Urlaub so besonders gemacht haben...
Hier erstmal die Reisroute komplett. Und hier die Fotos. Übrigens befindet sich auch ein Link zu meiner öffentlichen Galerie auf dieser Seite links unter "Lesezeichen".
Das hin und her vorher hatte ich ja schon angesprochen: Leider hatte sich Sine verletzt und ich war mindestens so enttäuscht wie sie, dass nix aus unserem Mädels-Urlaub wurde (ja, es ist etwas komplett anderes, mit ner Frau zu verreisen!). Ich bin nicht dafür geschaffen, allein unterwegs zu sein, also musste ein neuer Mitreisender her, gar nicht so einfach auf die Schnelle. Doch siehe da, Michi hat Zeit, Lust und Kraft, das Ding mit mir durchzuziehn.
Vorher: Fange 3 Tage vorm Abflug an, mich über Sardinien zu informieren und Reise-/ Sprachführer zu besorgen, lasse mir von Freunden Erfahrungen mitteilen, sehe voller Glück auf den Wetterbericht und hoffe auf das beste! Drumherum nur Stress, viel Frisbee, Uni, Arbeit, es wird tatsächlich mal Zeit, den Kopf frei zu kriegen. Raus aus dem Netz von Sorgen, rein in die Verantwortungslosigkeit!
auf der Insel: (Zitate aus meinem Reistagebuch)
- Tag nach der Ankunft: "Sind auf einem Campplatz nachdem wir gestern groß Pizza essen und Wein trinken waren... Gleich am Anfang Luxus, so muss es sein! Heute: Sonnenschein, entspannte Stimmung, kaum trübe Gedanken oder gar Befürchtungen."
- Tag 3: "Finden den Weg nach Santa Maria De Palma, die Beschreibung der Supermarktfrau ignorierend entlang einer Abkürzung, müssen lange auf den Bus nach Sassari warten. Stadt ist genauso hässlich wie erwartet, keiner kann uns Auskunft geben. Suchen im Einkaufscenter nach Kartusche, komme mir da fremd vor, alle sind so schick und ...sauber. starren uns an. wir finden keine Kartusche. schließlich finden wir am Bhf raus, dass es von Olbia Busse nach Palau gibt (nach nem Beruhigungs-Cappuchino vorher) und das Gefühl der Verlorenheit legt sich etwas."
- Tag 5: "Heute ohne Wecker aufwachen, trotzdem noch relativ zeitig... kurzes Frühstück, dann auf zum Capo D'Orso, per pedes am strand etwas umherirren, dann Teerstraße bis zum Fels. ist sehr windig, sonst schön. klettern über Felsen und auch auf den Bären. treffen nettes Franzosen-Ehepaar (Roland + Elisabeth), die uns rückzu im Auto mitnehmen. [...]
mache Quatsch... ist das etwa normal? und seit wann interessiert mich das? man, man, bin irgendwie durcheinander, unzufrienden und genervt von Michi. der Arme kann gar nichts dafür. echt nicht! oh man, ich kann mich aber auch nicht entspannen... sind letztendlich zeitig im Bett."
- Tag 6: "Krasser Sturm in der Nacht, schlafe 1. Hälfte super, dann spärlich, teils extrem heftige Böen, Zelt hält. [...]
Ankommen im Ort nach über 2h [Busfahrt Nuoro - Lotzorai], es ist kurz vor 9, los geht Suche nach Essbarem. Finden nette kleine Pizzeria, probieren Sorte "Wurstel", die es überall gibt, hm! Dazu n Bier (Ichnusa), so lässt sich's leben. Regen hat quasi aufgehört, auf zum Wildcampen. Suche dauert an, laufen scheinbar im Kreis, überall Häuser, och herrje. Schließlich Richtung Meer, links nicht umzäuntes Gelände mit ein paar Bäumen, nehmen wir! ...irgendwo bellen Hunde."
- Tag 7: "Erstmal essen, dann kurzer Spaziergang am Strand, ans Wasser, beschließen in nem alten Barhaus (rund, überdacht) zu schlafen, auf den Holzplatten, ohne Zelt. 3 Jungs spielen in der Nähe, wir werfen n Frisbee, sind super gut drauf, ich hab ne Menge Spaß, ist sehr warm und windig. [...]
Nette Unterhaltung, sternenklarer Himmel, rennen am Strand rum, drehen (sehr oft), dann losrennen, kippen um... lol! beide angetrunken, sehr lustig. Und die Nacht ist so schön, die Sterne! Faszinierend! Schließlich ab in den Schlafsack in ner windgeschützen Stelle, Fußteil in den Packbeutel, falls es zieht... Gute Nacht!"
-Tag 8: "Ist Mittagszeit, d.h. überall Siesta, bleibt also nur McDoof. dann auf zum Zug, Abschied. witzle rum, am Fenster Grimassen, Ablenkung? bin einerseits froh, allein zu sein, andererseits weiß ich, dass es hart wird. Raus in Oristano, erstmal Ewigkeiten umherirren (Stadtzentrum, wo bist du?), dann endlich Busstation finden, mit Hilfe von Nonnen auch entsprechende Haltestelle, merkwürdiges Gefühl hält an."
- Tag 9: "Wer bin ich eigentlich?"
Rückweg:
"Hallo Deutschland. Hallo Kälte. Sonnenuntergang während der Rückfahrt. Sieht aus wie Herbst draußen und für einen Moment weiß ich nicht welchen Monat wir haben. Fühle mich ziemlich orientierungslos. Drehe mich um zur Sonne als ob sie mir eine Antwort geben könnte.
Trotzdem freue ich mich auf daheim, vor allem auf meine Freunde! Endlich hat die Einsamkeit ein Ende. Jetzt beginnt wieder Stress. Und Verantwortung. Noch aber sitze ich nachdenklich im Bus, Jack Johnson singt gerade "That's alright, it's alright..." Hilft gut gegen Nachdenklichkeit. Der Urlaub hat mich etwas aus der Bahn geworfen. Oder meinen Orientierungssinn weiter verwirrt. Was war da genau? darüber muss ich schlafen. "
Gedanken dazwischen:
- viele: Deutsche, Echsen, Hunde (in der Reihenfolge)
- Wetter: windig und sonnig
- Menschen: sprechen kein dt. oder engl., nett, laut, herzlich, chaotisch, krass aufgestylt (große schwarze Sonnenbrille, Handy am Ohr, Kippe im Mund)
- Landschaft: wild, eingezäunt, bergig, überraschend anders
- sonstiges: an den Beschilderung verzweifelt der akurate Deutsche, Entfernungen sind meist groß untertrieben, nirgends gibt es besseren und billigeren Kaffee!
und im Endeffekt... war's schön. nur hätte ich nicht gedacht, dass entspannen so schwer sein kann!
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1 Kommentar:
SEUFZ!
Um das mal alles zusammen zu fassen =)
Ich durfte mir gestern anhören, wie toll doch Sardinien zu dieser Zeit ist...ähh...
Die Bilder sind toll. Das schwarz-weiße mit dem Hund finde ich klasse. Na und sonst sieht es auch so aus, als ob ich verpasst hätte ;p
Zumindest bin ich froh, dass du deine Freude hattest, auch wenn die Entspannung nicht lange anhielt =)
Nun denn, wir hören voneinander.
Beste Grüße und viel Spaß im Leben.
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