Mittwoch, 10. März 2010

kommen und gehen

Der Winter geht, der Winter kommt.
Gerade lief in den Nachrichten, dass die restlichen Jahreszeiten vorerst ausfallen: Eine Sparmaßnahme des Bundeswetterministeriums, die Sand- und Setzlingpreise seien in astronomische Höhen geschossen, während Daunenjacken derzeit zu Schnäppchenpreisen in den Warenhäusern lagern. Manch einer will eine Beteiligung der Creme-Lobby nicht ausschließen, die verzweifelt den Erhalt trockener Haut anstrengt.

Frieden geht, Gleichgültigkeit kommt.
Wie oft musste ich schon einen Zusammenbruch meiner inneren FFEK-Diktatur durch die Desillusions-Opposition erleben? Und dann scheint auch noch die Sonne, wenn die Dinge mal nicht so glänzend laufen in der WG, wie gemein und paradox das Leben doch sein kann! Jedenfalls werde ich mich bemühen, meine Ansprüche zu senken und vor allem daran denken, dass bei verschiedenen Vorstellungen auch verschiedene Vorteile rausspringen! Obwohl es schon nervt, wenn ich mit meinen Mitbewohner darüber streiten muss, ob man nach einer heißen Dusche das Fenster aufmachen sollte, oder wenn ich nach einem langen Spätdienst nervlich nicht in der Lage bin mit meiner Mitbewohnerin eine Diskussion über Aufgabenverteilung zu führen. Die Grundvoraussetzung sind jedoch gut, ich bin zufrieden mit der Gesamtsituation, und die Details werden sich eh nie klären. Neues Motto gegen Verzweiflung: Probiers mal mit Gleichgültigkeit. Oder noch besser: faulen statt maulen. Und da das so negativ klingt, wird hinzugefügt: auch mal auf die positiven Seiten konzentrieren.

Anruf kommt, Fassung geht.
Gerade noch in Euphorie die Urlaubsplanung auf die Spitze der Vorstellungskraft getrieben und dann ein Anruf vom "significant other", und schon ist die Stimmung gekippt. Geht euch das auch so? In der einen Minute noch frisch, fröhlich und unumhaubar, und plötzlich ein kleiner Schubs des Schicksalsverantwortlichen, ein Wort zuviel da, ein Wort zu wenig dort, und schwuppdiwupp ist man in Tötungslaune. Meist richtet sich der Ärger im Grunde gegen mich selbst, schon allein wegen der Lächerlichkeit der Existenz der Aufregung. Dieses Schnauben über eine Kleinigkeit und parallel dazu der Frust über das Schnauben. Ich bewerbe mich als Gelassenheitslehrling.
Was, ihr kennt das nicht? Dann seid ihr wohl ausgeglichener. Dafür bin ich eben emotionsflexibel.

Die Vernunft geht, die Einsicht kommt.
Ein proklamatischer Aufruf:

Leute, lasst das Denken sein,
Geist und Verstand, die schränken ein!
Das Hirn ist ein gar böser Fluch,
Verantwortung wächst Buch um Buch.
Wer Freiheit will und Wissen kriegt
schon bald im Grabe der Erkenntnis liegt!

Und, bleiben jetzt noch welche die mich ernst nehmen? Freiwillige vor!



WUSSTEST DU SCHON?
Irland feiert den Saint-Patrick's Day. Motto der Irish Pubs: Grün kommen, blau gehen.

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