Jetzt sagt nicht es ist schon wieder ein neues Jahr?! Zumindest hört man immer noch wie die Leute sich alles Gute wünschen... Ob das hilft? Die Zeiten sind ja nicht gerade rosig, denn seien wir mal ehrlich, die Prognosen waren wohl doch etwas optimistisch und müssen nun kleinlaut zurückgedreht werden. Zudem war es bisher so kalt dass die Zähne klapperten, dabei kann man sich ein neues Gebiss gar nicht leisten. Wenn jedoch die neue Regierung tatsächlich mal Wort halten sollte und das Kindergeld wie versprochen erhöht (hat), kann ich wenigstens weiterhin meine Miete zahlen. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben und schon gar nicht eine Merkel vor der Abwahl. Denn auf die Unzuverlässigkeit der Politik ist Verlass und so schneidet man mir das gesparte Geld bestimmt anderswo aus der Rippe.
Trotz oder gerade wegen der kaum befriedigenden Bedindungen hier ist der nächste Urlaub schon gebucht! Im März/ April geht es für fast 2 Wochen zum Wandern nach Portugal, zusammen mit 3 Freunden vom Frisbee. Ich kanns kaum erwarten dem Großstadtrubel zu entfliehen und in der aufregenden Ruhe und fairen Gleichgültigkeit der Natur mein Dasein mit seinen Grundsätzen zu konfrontieren. Noch bin ich aber gezwungen Joe im Keller zu lassen und in überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel umständlich zur Uni fahren, unerträglich nah an anderen Menschen, deren Existenz meine Sinne zu eigentlich jeder Tageszeit überfordert. Warum gibt es denn kein Parfumverbot in Straßenbahnen? Aber was tut man nicht alles für sein Fahrrad! Letzten Montag hatte ich noch damit versucht durch den Schnee zu kommen, mit einem durchschnittlichen Erfolg von 10km/h. Mein Professor, der mich zufällig nach dem Seminar traf, fand das sehr mutig.
Falls ich nun die Hoffnung geschürt habe, dass gleich eine bissige Abhandlung gegen Schnee kommt, kann ich jene gleich wieder enttäuschen. Ich liebe Schnee nämlich! Immer und jederzeit. Selbst wenn er mein Auto zu 60km/h auf der Autobahn zwingt. Denn beim langsamen Fahren kann man die verschneite Landschaft besser bewundern. Das war im Dezember, auch im Januar konnten wir oben auf dem Kandl sogar Rodeln und uns ausgiebig mit Schnee bewerfen, uns darin wälzen und mal so richtig den Arsch abfrieren. Und vor einer Woche, als in den Medien noch Panik vor einer "Schneekatastrope" geschoben wurde, stand ich freiwillig früh auf um einen Sonnenaufgang in der Winterlandschaft zu sehen (leider hatte die Sonne den Termin verpasst). Die Katastrophe blieb natürlich aus, sehr zum Entsetzen der Skilifte in den Alpen, und wie Teamkollege treffend meinte: in Bayern sagt man dazu "Winter".
Das Turnier in Dresden war übrigens super, auch weil ich diesmal mit Frankfurt (mixed) spielen konnte aber vor allem weil wieder einige meiner Freunde vorbeigekommen sind. Dabei war es mir diesmal gar nicht so wichtig, Frisbee ist einfach nicht mehr Mittelpunkt meines Lebens und der Spirit ist mir etwas abhanden gekommen. Wenn man erstmal als zweitklassiger Spieler abgewertet wurde, verabschiedet sich auch die Motivation. Mittlerweile muss einmal Training in der Woche reichen und wegen Turnieren verschiebe ich schon längst keine Treffen mehr. Obwohl der Wintercup mit unserer Damenmannschaft überraschend viel Spaß gemacht hat und ich mich (zumindest nach der erholsamen Mittagspause und nachdem ich meine Würfe an Frauen-Laufgeschwindigkeit angepasst hatte) als wichtiger Teil des Teams etablieren konnte. Ich hab sogar gerödelt, eine Premiere! Vielleicht kommt die ganze Begeisterung wieder, wenn nur genug Gras über London gewachsen ist.
Apropos, die Fotos von dem Ausflug sind bald online, hier, und ich meine die s/w!
Außerdem wollte ich den Kalender mit euch teilen, den ich zu Weihnachten für die beste-aller-Mutschs gemacht habe. Zum ersten Mal habe ich mich beinhahe rücksichtslos künstlerisch an Collagen gewagt, und sie wirken erschreckend konservativ. Wie sehr wir uns doch selbst dann treu bleiben, gerade wenn wir das Gegenteil versuchen!
Auf Arbeit, wo ich tatsächlich noch hingehe aus Alternativenmangel (natürlich) ist alles beim alten, noch niemand gestorben dieses Jahr, dafür sind alle verrückt. Und die Behinderten erst!
Und auch in der Uni geht es zu wie im Tollhaus, aber so lange ich dabei was lerne... Obwohl das eigentlich gar nicht nötig wäre, denn nach Ansicht meines Mitbewohners muss man keine Ahnung von Pädagogik haben um darüber zu diskutieren. Sagt ausgerechnet ein Fussballer! Aber solche Einstellungen zeugen von Ignoranz und die beste Umgangsmethode damit ist natürlich sie zu ignorieren. Ich muss ja schließlich noch 2 Referate halten und mindestens doppelt so viele Hausarbeiten schreiben, keine Zeit, das auch noch zu rechtfertigen. Aber ein Praktikum ist noch nicht in Sicht, wann soll ich mich da auch drum kümmern? Bin ja den ganzen Tag damit beschäftigt, kein Internet oder Telefon zu haben. Damit erklärt sich auch warum ich nicht mehr bei Skype bin und erst jetzt wieder einen Eintrag verfasse. Aber wenn man mal die Tatsache außer acht lässt, dass alle Welt meint mich elektronisch erreichen zu müssen und überhaupt ohne Internet gar nichts mehr geht, ist ein Urlaub davon ganz erholsam. Und belegt außerdem das Gegenteil. Und ihr habt die Zeit auch überstanden ohne zu wissen wie es mir geht, nicht wahr!? Das vergessen wir leider manchmal, wie Warmuuh treffend feststellt.
Hiermit also ein paar Grüße aus dem Off! Bleibt ja anständig, denn ich kann mir gerade weder die peinlichen Fotos online ansehen, noch die üblen Geschichten über Telefon anhören. Ruf mich lieber auf dem Handy an. Alda.
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